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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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selten verwenden diejenigen, die falsche Adressen angeben, Orte oder Gebiete, zu denen sie einen Bezug haben. Sagt ihnen die Adresse unter diesem Aspekt etwas?«
    Lange saßen die beiden schweigend da, doch dann schüttelten sie die Köpfe.
    »Denken Sie weiter darüber nach. Es muss ja nicht direkt die Prinsgatan sein. Gibt es irgendjemanden in Göteborg, vielleicht einen alten Bekannten oder Kollegen, den wir mal unter die Lupe nehmen sollten?«
    »Ich glaube nicht, dass ich jemanden in Göteborg kenne«, sagte Henrik.
    »Vielleicht ist jemand, den Sie kennen oder mit dem Sie zusammengearbeitet haben, dorthin gezogen?« Fredrik sah die beiden an. »Egal, ob Ihnen etwas abwegig erscheint, auch der nichtigste Anlass für einen Konflikt könnte interessant sein. Und das gilt unabhängig davon, ob die Sache mit Göteborg zu tun hat oder nicht.«

17
     
    Malin fuhr vom Polizeiparkplatz hinunter. Bis zu dem Schlosser im Södervägen war es höchstens ein Kilometer. Sie hatte sich die Strecke im Internet angesehen.
    Als die Ampel auf Grün schaltete, fuhr sie ruckartig an und bog links in die Norra Hansegatan ab. Sie glaubte, am ganzen Körper zu zittern, aber ihre rechte Hand bewegte sich sicher zwischen Lenkrad und Schaltknüppel hin und her. Sie zitterte innerlich.
    Als sie das Foto aus dem Umschlag gezogen und die Löcher in den Augen gesehen hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, einen kräftigen Schlag versetzt zu bekommen. Irgendetwas in ihr hatte angefangen zu vibrieren, und diese Vibration hielt bis jetzt an. Da war ein kleiner Schwächekern in ihr, der sich auszudehnen drohte. Sie war verwundert, dass sie noch klar denken, Entscheidungen fällen, Auto fahren und mit Leuten reden konnte, beinahe als ob nichts geschehen wäre.
    Das Zittrige und Zerbrechliche in ihr war ein Signal, eine Art Warnung, die nur sie hörte.
    Sie wollte nicht länger warten, die Alarmanlage sollte heute installiert werden. Hoffentlich würden sie das alleine schaffen. Falls ein Fachmann aus Visby dafür nötig war, würde sie sich bestimmt noch mehrere Tage oder sogar eine Woche gedulden müssen. Über einige Alarmanlagen hatte sie im Internet gelesen, dass man sie problemlos selbst installieren könne, aber es war ja nicht gesagt, dass dieser Schlosser auch so ein Gerät verkauft.
    »Hauptsache, das Ding muss nicht erst bestellt werden«, sagte sie, »denn das kann ewig dauern.«
    »Vielleicht sollten wir nicht davon ausgehen, dass sie eine Anlage vorrätig haben.« Henrik ließ seinen Blick über die Ostsee schweifen.
    »Musst du so negativ sein?«
    Sie trat aufs Gaspedal.
    Er klang wie ihr Vater.
    »Ich bin nicht negativ. Ich wollte damit nur sagen, dass sie solche Geräte möglicherweise nicht im Laden haben.«
    »Warum nicht? Ein Elektrofachhändler hat ja auch Fernseher auf Lager. Da kann doch ein Schlosser eine Alarmanlage auf Lager haben.«
    »Natürlich.«
    »Wenn die keine vorrätig haben, bestellen wir eine im Internet. Dann bekommen wir genau das Modell, das wir wollen, und es dauert bestimmt nur ein oder zwei Tage. Hier kaufen wir doch nur eine, wenn wir das Ding sofort bekommen.«
    »Eines nach dem anderen«, sagte Henrik.
    »Was soll das heißen?«
    »Ich meine nur, dass wir uns jetzt erst mal ansehen sollten, was sie im Laden haben, und dann überlegen wir weiter.«
    »Was ist gegen einen Plan B auszusetzen?«, fragte sie gereizt.
    »Nichts, du hast recht.«
    Henrik sah aus dem Seitenfenster. Malin bemerkte, dass sie siebzig Stundenkilometer fuhr, obwohl nur fünfzig erlaubt waren, und ging vom Gas.
    Sie konnte es nicht leiden, wenn Henrik so unflexibel und vernünftig war. Wie ein Klotz am Bein. Am meisten störte sie, dass das eigentlich gar nicht zu ihm passte. Zu Kunden oder seinen Freunden war er nie so. Zu ihren Freunden übrigens auch nicht. Nur sie schien diese Seite von ihm hervorzulocken. Sobald sie vor Ungeduld oder Begeisterung sprühte, fiel bei ihm eine Klappe herunter. Manchmal war es gut, wenn sie nicht beide Feuer und Flamme waren, aber heute brachte es sie fast zur Weißglut.
    Sie bog links ab und stellte den Wagen achtlos vor Gotlands Glas & Schloss ab.
    Nachdem sie das Auto abgeschlossen hatte, nahm sie das Schaufenster in Augenschein. Dicke Eisenketten zum Sichern von Fahrrädern und Mopeds lagen neben einem Tresor und einer Reklame für Gittertüren.
    Unter falschem Namen . Das klang so unheimlich. Und ernst. Da hatte jemand wirklich Anstrengungen unternommen, um in ihr Haus einzudringen, ohne Spuren

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