Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
Vom Netzwerk:
auf dem Flughafen wartete. Er hatte wie durch ein Wunder überlebt, obwohl er nicht wußte, ob es so etwas wie Wunder wirklich gab.
    Wenn sie es herausfindet... Vielleicht hat er mir geglaubt. Vielleicht hat er das Licht gesehen; er ist ein Bruder, er kann uns nicht verraten, er kann einfach nicht. Das wäre Blasphemie.
    Wenn ich zu Jenna zurückkehre, läßt sie mich umbringen. Schlimmer. Sie wird meinen Verstand auseinandernehmen, um herauszufinden, was wirklich vorgefallen ist, und dann... seine Gedanken wanderten zu dem alptraumhaften Bild von Jenna in Tir Tairngire. Zu ihrem wunderschönen Gesicht und den im krassen Gegensatz dazu stehenden Dornen an ihrem Körper, dem endlosen Blut. Das könnte sie mir antun.
    Ich muß zu Luther, wurde ihm klar. Ich muß ihn direkt warnen. Telefonieren hat keinen Sinn. Nicht von hier aus.
    Magellan rannte zum Schalter, um sein Reiseziel zu ändern.

25
     
    Michael stellte hocherfreut fest, daß zufällig George von der Einwanderungsbehörde an der Abflugkontrolle auf dem JFK-Flughafen herumlungerte.
    »Sie schon wieder«, knurrte der Mann. »Sie scheinen ziemlich viel herumzukommen.«
    »Flitterwochen, Chummer«, strahlte Michael ihn glücklich an.
    »Klar. Und die beiden kommen wohl als Brautjungfern mit«, schnaufte er nach einem gründlichen Blick auf Serrin und Tom.
    Michael lachte über den bescheidenen Witz des Mannes. Die gute Laune brachte sie durch, ohne daß sie mehr als eine oberflächliche Überprüfung über sich ergehen lassen mußten.
    »Hoffen wir, daß er bei unserer Rückkehr auch noch da ist«, sagte Michael. »Ich will diesen Drek nicht noch einmal erleben.«
    »Wir können hinterher nach Kapstadt fliegen und einen echten Paß für Kristen beantragen«, sagte Serrin.
    Michael wirbelte herum, ein glückseliges Lächeln auf den Lippen, schlang die Arme um den Elf und drückte ihn an sich. Serrin zuckte zusammen. Sein Körper fühlte sich immer noch so an, als sei er mit einem Fleischklopfer bearbeitet worden, nachdem die TrollMasseurin ihr Werk vollendet hatte.
    »Ich liebe dich, du bist ein Genie«, plapperte der Engländer.
    Serrin sah ihn verständnislos an.
    »Von Kapstadt können wir nach Sun City fliegen. Es ist ein stinkendes Drekloch, aber es hat etwas an sich, das ich bis jetzt völlig vergessen hatte.«
    »Und das wäre?« fragte Serrin, wobei er sich verzweifelt überlegte, wovon der verrückte Engländer überhaupt sprach.
    »Man kann sich dort schnell und problemlos scheiden lassen. Vorausgesetzt, die Heirat wurde innerhalb der Konföderation Azanischer Völker geschlossen. Ich habe es irgendwo gelesen«, sagte Michael glücklich. »Wenn beide Parteien anwesend und sich einig sind, braucht man nur die Gebühr zu bezahlen, und, hokuspokus, ist man nicht mehr Mister und Missus. Geht ganz automatisch.« Er rannte in einen der Läden und kehrte kurz darauf mit einem beinahe unanständig großen Strauß Rosen zurück. Sie sahen fast echt aus, aber Seide war auch kein schlechter Ersatz. Er drängte sie Kristen mehr oder weniger auf und ließ sich vor ihr auf ein Knie sinken.
    »Liebling, erweist du mir die Ehre, dich von mir scheiden zu lassen?«
    Das Mädchen krümmte sich vor Heiterkeit, doch Serrin fand ihr bezauberndes Lachen reizender denn je.
    »Tja, ich weiß nicht so recht, Michael. Das ist eine schwierige Entscheidung für ein Mädchen. Aber in Ordnung«, lachte sie, »ich tue es.«
    Michael lächelte, als er aufstand und sich die Hände rieb, um seine Zufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. »Und jetzt laßt uns los und diesen Blutsauger ins nächste Universum jagen.«
    Auf dem Weg zum Flugsteig wandte sich Tom an Serrin.
    »Du hast ein paar Verrückte Freunde, Chummer«, sagte er fröhlich.
    »Ja, er ist schon irgendwie komisch.«
    »Und sie ist sehr schön«, sagte der Troll leise.
    Serrin spürte, wie ihm fast das Herz stehenblieb. Der Gedanke, daß sie zu einer Konfrontation mit jemandem unterwegs waren, der ebenso mächtig wie teuflisch war, schmerzte ihn. Sie wußten nicht, ob sie morgen noch leben würden, und doch zog er Kristen mit in die Sache hinein. Einen Moment lang wollte er sich einfach umdrehen, Weggehen und sagen, das ist nicht unsere Sache, soll sich jemand anders darum kümmern. Doch er wußte, daß er das nicht konnte. Es gab niemand anders.
     
    In Paris kaufte sich Niall eine Armbanduhr. Er betrachtete die goldenen Fuchis und die anderen absurd überteuerten Prunkstücke in den Auslagen für Leute, die ihren Reichtum

Weitere Kostenlose Bücher