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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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er wieder zur Arbeit bereit. Serrin erzählte ihm von dem Anruf und gab ihm die Namensliste.
    »Sie hat diese Liste aus irgendeinem Taschencomputer?« fragte Michael.
    »Klingt ziemlich dubios, oder?« sagte Serrin.
    »Leute werden unvorsichtig. Einer der Entführer könnte ihn während des Kampfes verloren haben. Solche Dinge kommen vor. Ich könnte wahrscheinlich eine ganze Menge herausfinden, wenn ich die Liste in die Finger bekäme. Warum hast du sie nicht danach gefragt?« beschwerte sich Michael.
    »Ich habe nicht daran gedacht. Drek, es ist mitten in der Nacht, und das kam alles aus heiterem Himmel. Mach mal halblang«, brummte der Elf.
    Michael ging noch einmal die Liste durch, dann nahm er sich die Ausdrucke seiner Stippvisiten in den elektronischen Datenbanken der Welt vor. Er krähte vor Freude, als er die erste Übereinstimmung fand.
    »Hey! Ich hab einen. Zwei, mit Shakala. Dieser hier stammt aus Banská Bystrica.«
    »Wo, zum Teufel...«
    »In der Slowakei. Frag mich nicht, wie man das richtig ausspricht, weil ich es nicht weiß. Mal sehen, was wir über ihn herausfinden. Die Kleine weiß etwas. Sie muß die Leute gesehen haben, die dich entführen wollten. Hast du sie nach Narbengesicht gefragt?«
    Das Gesicht des Elfs nahm einen schuldbewußten Ausdruck an.
    »Oh, Mann, du bist vielleicht 'ne Schlafmütze«, knurrte Michael. »Ruf sie zurück.«
    »Ich kann nicht«, erklärte Serrin.
    »Toll«, sagte Michael. »Du findest nichts heraus, was wirklich wichtig wäre, und wir können uns nicht mit ihr in Verbindung setzen. Einfach brillant.«
    »Ich habe die Namen«, konterte Serrin.
    Michael rieb sich das Gesicht. Es war noch nicht früh genug für eine Rasur, aber spät genug, um sich ohne sie ein wenig imbehaglich zu fühlen. »Okay. Tut mir leid. Es ist nur so, daß ich...«
    »Ich weiß. Aber wir können nicht alle so verdammt perfekt sein«, sagte Serrin, der sich über Michael ärgerte. »Ganz besonders nicht zwei Minuten nach dem Aufwachen.«
    Michaels Gesichtsausdruck veränderte sich. »Tut mir leid, Serrín. Du hast völlig recht. Nichts für ungut. Gibt es irgendeine Möglichkeit, wie wir sie erreichen können?«
    »Wir haben eine Adresse.«
    »Dann schicken wir entweder jemanden hin oder fliegen selbst«, sagte Michael. »Du warst schon mal in Azanien, nicht? Sagt Geraint jedenfalls.«
    »Mit neun war ich mal drei Monate in Johannesburg, weil meine Eltern dort gearbeitet haben«, sagte Serrin. »Ich kann mich kaum noch an etwas erinnern, nur daran, daß es dort genauso unerfreulich war wie in jeder größeren Stadt der UCAS.«
    »Ganz zu schweigen von Kapstadt. Oder Umfolozi, was das betrifft. Also schön. Aber was ist mit Tom? Würde er mitkommen?« Michaels Tonfall änderte sich ein wenig. Serrin glaubte nicht, daß der Engländer in dem Troll mehr sah als ein Anhängsel.
    »Wir könnten ihn fragen«, erwiderte Serrin. »Laß uns darüber schlafen und die Sache morgen früh entscheiden.«
    »Nachdem ich noch ein paar Hausaufgaben erledigt habe«, grinste Michael. »Haufenweise nette Datenbanken, die es zu durchstöbern gilt.« Er bereitete sich darauf vor, sich einzustöpseln, und rieb sich die Hände angesichts dieser Aussicht. »Kommt zu mir, meine kleinen Datenpakete. Ich tue euch schon nicht weh.«
    »Paß nur auf, daß du dir dabei nicht das Gehirn röstest«, sagte Serrin leichthin, wenngleich es kein Scherz war.
    »Null Problemo. Wenn ich auf irgend etwas Unangenehmes stoße, rufe ich«, versicherte ihm Michael. Während sich der Engländer den Datenkanälen und der Metaphorik der Matrix widmete, kehrte Serrin zu seinem traumlosen Schlaf zurück. In der Ecke schnarchte Tom weiter vor sich hin.
     
    Während Serrin auf der einen Seite des Atlantiks wieder einschlief, blickte ein anderer Elf über das Wasser desselben Ozeans auf einer, wunderbaren Morgen. Das lange Gras, die Schieferfelsen und das harte Gestein, die Bäume, die sich alle Mühe gaben, dem peitschender. Wind zu widerstehen, all das leuchtete unter der strahlenden Sonne vor Leben. Er lehnte sich zurück, um darin zu schwelgen.
    Er konnte es nicht riskieren, Beobachter auf den Magier anzusetzen, obwohl er gerne gewußt hätte, ob Serrin aktiv versuchte, die Leute aufzuspüren, die ihn hatten entführen wollen. Er hatte andere Prioritäten. Serrins Flug nach New York und die Gesellschaft, in der er sich bewegte, besagten, daß er etwas zu tun beabsichtigte. Niall nahm an, daß er endlich den richtigen Bauern für das Spiel

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