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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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der für den Bu- MoNA, den Bund für den Mobilen Notfall-Arzteinsatz in Deutschland, arbeitet, der andere ist Fließbandarbeiter bei IFMU. Das ist die Internationale Fahrzeug- und Maschinen-Union AG.«
    »Aha«, sagte Serrin lahm. Ihm fiel einfach keine schlagfertige Antwort ein, nicht so früh am Morgen.
    »Hast du versucht, diese Leute zu warnen?« fragte Tom den Engländer.
     
    »Ich wollte nichts tun, ohne vorher mit euch darüber zu reden.«
    »Ich meine, wir sollten uns sofort mit ihnen in Verbindung setzen. Sie sind in Gefahr«, sagte der Troll.
    »Augenblick mal. Das wissen wir nicht mit Sicherheit. Von den Namen auf der Liste sind nur Magier entführt worden. Und diese anderen sind keine Magier. Wir können nicht einfach anfangen rumzutelefonieren und allen möglichen Leuten sagen, daß irgendwelche verrückten Entführer vielleicht hinter ihnen her sind, und das alles auf der Grundlage eines Papierfetzens, den wir nie gesehen haben.«
    »Wir können sie aber auch nicht einfach ahnungslos in Gefahr schweben lassen«, konterte der Troll.
    »Wir wissen nicht, ob sie in Gefahr sind. Wir können nicht einmal sicher sein, daß das Mädchen die Namen richtig durchgegeben hat - schließlich kann es nicht lesen. Was ist, wenn wir uns irren? Dann jagen wir all diesen Leuten für nichts und wieder nichts einen riesigen Schrecken ein. Und im übrigen, was können sie schon tun? Zur Polizei gehen und angeben, daß irgendein Engländer aus New York ihnen wegen eines Telefongesprächs zwischen einem Mädchen aus Azanien und einem Amerikaner, den dieses Mädchen nie gesehen hat, mitgeteilt hat, daß sie sich in tödlicher Gefahr befinden? Mach dich nicht lächerlich.«
    »Was bedeutet, wenn sie so reich wären, daß sie keine Polizei brauchten, würdest du es ihnen sagen, weil sie es sich leisten können, auf sich selbst aufzupassen«, sagte Tom wütend. Er funkelte Michael an.
    »Tom, wir wissen es wirklich nicht mit Sicherheit«, sagte Serrin sanft. »Und in einem Punkt hat Michael absolut recht. Die Polizei würde nichts von alledem ernst nehmen.« Der Troll ließ sich nicht beruhigen und stapfte in die Küche, aus der kurz darauf laute Aufräumgeräusche drangen. Zuerst klang es eher so, als zerbreche er das Geschirr und werfe mit Silberbesteck, aber nach und nach ging der Lärm in ein eher normales Klirren über, während Michael und Serrin überlegten, was sie als nächstes tun sollten. Als der Troll zurückkam - immer noch schmollend -, hatten sie die Anfänge eines Plans ausgearbeitet.
    »Tom, wenn wir diese Leute warnen wollen, brauchen wir einfach mehr Fakten«, sagte Michael. Der Troll erhob keine Einwände. Er verschränkte nur die Arme und wartete darauf, daß Michael fortfuhr. »Wir sollten nach Azanien fliegen. Wir können das Mädchen aufsuchen und vielleicht mit dem Zulu-Magier reden. Wenn es uns gelingt, mehr herauszufinden, wird es uns viel eher möglich sein, etwas zu unternehmen. Vielleicht bekommen wir Beschreibungen, mehr Daten aus dem Computer, den das Mädchen gefunden hat. Wer weiß?
    Wenn ich weiter die Systeme der Welt durchsuche, wird das Bild vielleicht nur noch trüber. Wir haben jetzt zum erstenmal klare Spuren und Hinweise, denen wir folgen können. Ich weiß, es sieht etwas verrückt aus, zur anderen Seite der Welt zu fliegen, aber wir haben zwei Zeugen und einen Computer, die vielleicht etwas Wichtiges erbringen. So weit hergeholt, wie es auch zu sein scheint, ich meine, wir sollten fliegen.«
    Tom dachte ein paar Augenblicke darüber nach, dann nickte er. Er war noch nicht bereit zu vergessen, daß Michael seine Sorgen als lächerlich abgetan hatte, aber die Argumentation des Engländers war vernünftig.
    »Weißt du, welcher Rasse das Mädchen angehört?« fragte Michael.
    »Sie ist keine Weiße«, sagte Serrin. »Zumindest glaube ich das nicht.«
    »Ist das wichtig?« fragte Tom.
    »Du warst noch nie in der Kaprepublik, oder?« erwiderte Michael ziemlich sarkastisch. »Das ist so ungefähr der letzte Ort auf der Welt, wo Rasse und Metatyp einer Person unwichtig wären, Tom. Jedenfalls dann, wenn du kein Bure bist, aber andererseits werden diese Wich ser ohnehin von allen gehaßt. Was dort zählt, ist, ob du ein angloamerikanischer Weißer, ein europäischer Weißer, ein Xhosa, ein Inder oder ein Zulu bist, obwohl es nicht viele davon gibt. Wenn du ein Xhosa bist, kommt es darauf an, welchem Stamm du angehörst. Und Gott helfe dir, wenn du gemischtrassig bist.«
    »Warum?« beharrte

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