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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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morgen um zehn Uhr? Ausgezeichnet. Sie sind ja so tüchtig. Nochmals vielen Dank.«
    »Gib mir die Kotztüte«, murmelte Serrin, als sie zu den Fahrstühlen gingen.
    Michael lächelte sardonisch. »Wir sind Touristen, schon vergessen? Dann benimm dich auch wie einer. Teile deinen IQ durch deine Schuhgröße und verhalte dich einfach nur unnatürlich.«
    »Kristen soll eine Touristin sein?« fragte Serrin. Es kam ihm irgendwie nicht besonders plausibel vor.
    »Tja, in gewisser Weise«, sagte Michael, als sich die Fahrstuhltüren zischend vor ihnen öffneten. »Wie ich sehe, hast du dir nicht alle Dokumente angesehen.«
    »Was soll das heißen?« fragte Serrin argwöhnisch.
    »Sie ist eine entfernte Cousine von mir, alter Junge. Das steht jedenfalls in ihren Papieren. Es war meine Idee«, erwiderte Michael glatt.
    »Wie bitte?« Der Elf war völlig perplex.
    »Es war nur logisch. Könnte es für ein Mädchen aus Kapstadt einen besseren Grund geben, einen Haufen von Ausländern zu begleiten. Alles andere würde verdächtig aussehen. Ich fürchte, einer meiner Verwandten väterlicherseits, irgendein verdorbener alter Lüstling, muß irgendwann in Kapstadt eine kurze Liebelei genossen haben, und jetzt bin ich überglücklich, meine lange vermißte Verwandte entdeckt zu haben«, grinste Michael.
    »Das ist schon in Ordnung«, versicherte Kristen dem stirnrunzelnden Elf. »Er hat mich vorher um Erlaubnis gefragt.«
    »Sieh es doch einfach von der lustigen Seite. Wenn du kein Elf wärst, hätte ich sie als deine Tochter eintragen lassen«, kicherte Michael. Dem gegen seinen Kopf gezielten Schlag des Elfs ausweichend, sprang er aus dem Fahrstuhl, als sich die Türen öffne ten, um die kleine Gruppe in der fünfzehnten Etage abzusetzen.
    »Ich muß noch ein paar Nachforschungen betreiben. Wir sehen uns später«, sagte Michael, während er über den mit Teppich ausgelegten Flur eilte.
    »Deswegen wollte ich dich noch um etwas bitten«, rief Serrin ihm nach. »Ich fragte mich - das heißt, Tom und ich haben uns darüber unterhalten -, ob wir, das heißt du, die anderen möglichen Zielpersonen identifizieren könnten. Diejenigen mit der richtigen genetischen Konstellation.«
    Michael öffnete den Mund, um zu einer Antwort anzusetzen, und seufzte dann. »Klar, es muß Leute geben, auf die ich noch nicht gestoßen bin. Aber es gibt einen guten Grund, warum ich das jetzt nicht tun kann. Wenn ich in die medizinischen Datenbanken jedes Landes eindringe, würde irgendwann jemand aufhorchen und es merken. Bis jetzt habe ich nur die Personen von Kristens Liste und jene aus Ländern mit Flügen nach New York zum Zeitpunkt von Serrins Abreise überprüft. Womit ich ungefähr fünfundachtzig Prozent des Planeten unangetastet gelassen habe.
    Irgend jemand wird anfangen Alarmglocken zu hören, wenn ich meine Frames auf alles mögliche ansetze. Und was wäre, wenn dieser Jemand gerade derjenige ist, den wir suchen? Wir wollen doch nicht, daß er uns zuerst findet.« Michael fuhr sich mit dem Finger über die Kehle, melodramatisch, aber nicht ohne Eindruck. »Tut mir leid, Chummer. Die Dinge, die zu tun einem richtig Vorkommen, müssen nicht immer die klügsten sein.« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern steckte seine Magnetkarte in das Türschloß und verschwand in seinem Zimmer.
    »Ich nehme an, er hat recht«, seufzte Serrin. Der Troll musterte ihn finster und murmelte irgend etwas Unverständliches, bevor er zu seinem Zimmer stampfte.
    Kristen sah unsicher aus und schien nicht zu wissen, was sie mit der kleinen Plastikkarte anfangen sollte. Serrin zeigte ihr, wie man sie benutzte, wobei ihm klar wurde, daß der Aufenthalt in einem Hotel eine weitere Sache war, die sie zum erstenmal erlebte.
    »Es geht automatisch. Schieb die Karte einfach in das Schloß. Darauf sind deine Personalien und eine Codenummer gespeichert«, sagte er, als sich die Tür summend öffnete und die Karte wieder aus dem Schlitz glitt. »Genieß deinen Aufenthalt hier. Trink die Bar leer, wenn du willst. Du mußt dafür nicht bezahlen.« Dann hinkte er über den Flur zu seinem eigenen Zimmer. »Wir sehen uns zum Abendessen. Klopf einfach, wenn du irgendwas willst.«
    Fünf Minuten später pochte es leise an seine Tür. Serrin ließ die Nachrichten weiter über den Trideoschirm flackern und öffnete, um das verwirrt aussehende Mädchen einzulassen.
    »Kann ich mit dir reden?« Sie setzte sich in einer Weise auf das riesige Bett, die besagte, daß sie kein Nein

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