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Notaufnahme

Notaufnahme

Titel: Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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ihren Kindern.
    »Es geht ihr gut, Alex, glaub mir.« Beruhigend legte Mike mir die Hand aufs Knie und blickte mir fest in die Augen, damit ich ihm glaubte, dass er die Wahrheit sagte. »Ich schwöre dir, dass mit ihr alles in Ordnung ist.« Dann nahm er mir den Drink aus meiner zitternden Hand und stellte das Glas auf dem Tisch ab.
    Bei dem Gedanken, dass wir Mo in Gefahr gebracht hatten, schlug meine Panik in Wut um. »Was ist ihr passiert?« Ich bombardierte ihn mit tausend Fragen, während er mir immer wieder versicherte, dass es Maureen gut ging und sie sich in Sicherheit befand.
    »Bevor du dich nicht beruhigt hast, erzähle ich dir gar nichts.«
    »Ich will mit ihr sprechen; ich will auf der Stelle mit ihr sprechen, um mich selbst davon zu überzeugen, dass sie in Ordnung ist. Dann hör’ ich dir zu.«
    »Du kannst jetzt nicht mit ihr sprechen. Sie und Charles befinden sich an einem geheimen Ort, den nur Battaglia und der Commissioner kennen. Durch einen Anruf, der unter Umständen abgehört wird, könnte das Versteck auffliegen, und das willst du doch nicht, oder? Mercer ist im Moment im Büro; er hat sie heute Morgen gesehen und sagt, dass es ihr blendend geht. Jemand wollte sie aus dem Mid-Manhattan ekeln, nicht umbringen, ehrlich.«
    »Wer ist ›jemand‹? Ich nehme an, die Jungs von der Video-Überwachung haben den Kerl, wer immer es war, geschnappt, oder?«
    »Es war so: Gegen Mitternacht hat eine als Krankenschwester verkleidete Person Maureens Zimmer betreten. Der Typ von der Video-Überwachung, der sich übrigens in den nächsten Tagen nach einem neuen Job umsehen kann, hat nur die Schwesternklamotten gesehen, ist davon ausgegangen, dass es sich um eine der gewöhnlichen Nachtrunden handelt, und ist wieder eingedöst. Mo hat tief und fest geschlafen. Die vermeintliche Krankenschwester hat ihr den Mund zugehalten woraufhin Mo aus dem Schlaf schreckte. In derselben Sekunde rammte ihr die ›Schwester‹ eine Spritze in den Arm. Als etwas später die richtige Schwester ihre Runde drehte, fand sie Mo vollkommen reglos vor. Sie haben ihr sofort Sauerstoff verpaßt den Magen ausgepumpt und sie aus diesem Irrenhaus abtransportiert.«
    »Was …«
    » Die Laborergebnisse sind noch nicht da. Bis jetzt ist noch völlig unklar, was man ihr gespritzt hat. Tatsache ist, dass sie sich schnell von dem Schrecken erholt hat; deshalb gehen sie davon aus, dass es keine tödliche Substanz war.«
    »Und die Krankenschwester?«
    »Wahrscheinlich derselbe Täter, der auch Gemma Dogen auf dem Gewissen hat. Die Kollegen von der Spurensicherung haben in dem Müllcontainer auf dem Parkplatz hinter dem Krankenhaus eine ziemlich große Schwesternuniform und eine Frauenperücke gefunden.«
    »Woher wusste der Täter, dass Maureen Polizistin ist? Wie ist ihre Tarnung aufgeflogen?«
    »Durch einen saublöden Zufall. Kennst du Timmy McCrenna, den Kollegen von der Detective Endowment Association?«
    »Ja.«
    »Ihm ist gerüchteweise zu Ohren gekommen, dass Maureen im Krankenhaus liegt, aber er hatte keine Ahnung, dass es beruflich war. Er hat ihr ‘nen Riesenblumenstrauß mitsamt seiner offiziellen Visitenkarte geschickt. Da wussten natürlich alle Bescheid. Dumm gelaufen.«
    Mike griff nach dem Hörer und wählte Mercers Nummer, so dass ich selbst mit ihm sprechen konnte. »Ich hab’s vorhin in der kurzen Pause nach dem Vortrag des Deutschen erfahren, aber ich wollte dich vor deiner Rede nicht aus dem Konzept bringen. Deshalb habe ich erst mal meinen Mund gehalten«, erklärte mir Chapman.
    Ich rührte das Eis in meinem Drink mit dem Finger um und nahm dann einen großen Schluck, während Mike darauf wartete, dass die Verbindung zustande kam.
    »Hey, Alter, Coop will dich sprechen. Ja, hab’s ihr gerade gesagt. Nein, nein, ist sie nicht. Entweder du beruhigst sie jetzt, oder sie steigt ins nächste Flugzeug.«
    Mike reichte mir den Hörer.
    »Ich weiß Bescheid, Mercer. Und jetzt erzählst du mir ganz genau, wie es Mo wirklich geht.«
    »Ihr geht’s gut, Alex. Gleich nachdem das passiert war, haben sie sie ins New York Hospital verlegt, um sie auf Herz und Nieren zu untersuchen, ihr Blut abzunehmen und so weiter. Dort hab’ ich sie heute Vormittag besucht. Dann haben sie sie an einen geheimen Ort gebracht, den keiner von uns kennt. Charles ist bei ihr. Mo hat mir übrigens aufgetragen, dir etwas auszurichten, damit du sicher sein kannst, dass ihr tatsächlich nichts zugestoßen ist.«
    Ich versuchte mich zu erinnern, ob wir

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