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Notaufnahme

Notaufnahme

Titel: Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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nötig, wenn Maureen auf der Bahre in den OP gerollt werden müsste.«
    »Arbeiten Neurologen und Neurochirurgen zusammen?«
    »Ja, aber ein Neurologe darf nicht operieren.«
    »Dogen hat in erster Linie Gehirnoperationen durchgeführt.«
    »Das habe ich in den Nachrufen gelesen. Vergiss nicht, Alex, dass das Gehirn, die Wirbelsäule und sogar das Auge Teil des zentralen Nervensystems sind. Deshalb gibt es auf dem Fachgebieten Psychiatrie, Augenheilkunde und Orthopädie auch so viele Überschneidungen. Keine Sorge, wir werden Mrs. Forester mit ausreichend vielen Wehwehchen und Ticks eindecken, um sämtliche Ärzte auf Trab zu halten, bis ich am Montag wieder da bin. Ist dir damit geholfen?«
    » Ja, vielen Dank, David. Mercer setzt sich heute mit Mo in Verbindung, um sie für die Idee zu gewinnen, und sobald sie zugestimmt hat, wird sie sich bei dir melden. So, nachdem wir das Geschäftliche hinter uns gebracht haben, nun zum Privatem. Wer begleitet dich denn auf die Bermudas?«
    » Ich stelle sie dir vor, sobald wir zurück sind. Ihr Name ist Renee Simmons – sie ist Sex-Therapeutin. Du wirst sie mögen.«
    »Hört sich ja interessant an. War sie zufällig die schlanke Brünette, die dich am vergangenen Dienstag im Lumi an der Bar erwartet hat?« Beim Verlassen meines Lieblingsitalieners war mir in der vergangenen Woche David zu einer Verabredung über den Weg gelaufen.
    »Genau das ist sie. Ihr beiden könnt wahrscheinlich jede Menge Informationen über die Gestörten dieser Stadt austauschen.«
    » Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen. Wir beide sprechen uns heute bestimmt noch mal.«
    Nachdem ich aufgelegt und die beiden geleerten Kaffeebecher in den Papierkorb geworfen hatte, kamen Marisa Bourgis und Catherine Dashfer in mein Büro geschneit. Beide waren schon lange in der Abteilung, und wir verstanden uns gut. ebenso wie Sarah waren sie ein paar Jahre jünger als ich. beide waren verheiratet und hatten ebenfalls jeweils ein Kind, und allen dreien gelang es erstaunlich gut, Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen.
    »Wird wohl nichts aus unserem gemeinsamen Mittagessen bei Forlini’s«, bemerkte Marisa, während sie auf die Schlagzeile der Zeitung deutete, die auf meinem Schreibtisch lag.
    »Der Einzige, aber nicht zu vernachlässigende Vorteil eines spektakulären Falls: Blitzdiät mit Erfolgsgarantie.« Ein paar Bissen zwischen Tür und Angel, Flüssignahrung in Form von Kaffee und Cola, ständig auf Achse, von einem Termin zum nächsten hetzen – und das über Wochen oder gar Monate hinweg. »Um am Ende, wenn ich dann wieder in dieselbe Größe wie vor zehn Jahren passe, werde ich mich mit einem netten Einkaufsbummel belohnen. Ist das etwa nichts?«
    »Doch, ganz prima. Falls du bis dahin Unterstützung brauchst, könnten Marisa und ich Sarah dabei helfen, all das Liegengebliebene zu erledigen.«
    »Tolles Angebot. Ich schau noch heute Vormittag meine Termine durch. Nächste Woche könntet ihr mir ein paar Befragungen abnehmen. Wenn wir natürlich übers Wochenende keine heiße Spur entdecken, macht die Sonderkommission allein weiter.«
    Laura Wilkie, meine langjährige Sekretärin, warf einen kurzen Blick in mein Büro und teilte mir mit, dass Phil Weinberg mich sehen wollte, bevor er ins Gericht musste. Dringend.
    Als Weinberg »der Winsler« in mein Büro geschlichen kam, verdrehten Marisa, Catherine und ich die Augen. Bei Phil war immer alles schrecklich kompliziert. Obwohl er ein guter und leidenschaftlicher Anwalt war, brauchte er während einer Verhandlung mehr Streicheleinheiten als die meisten Opfer.
    Phil war nicht gerade erfreut, mich in Gesellschaft anzutreffen. Er wusste genau, dass wir uns den Mund über ihn zerreißen würden, sobald er den Raum wieder verlassen hatte, aber trotzdem trug er sein Anliegen vor.
    »Sie werden es nicht glauben, was gestern Nachmittag mit einem meiner Geschworenen passiert ist.«
    »Raus mit der Sprache.« Insbesondere über die Manhattaner Geschworenen gab es unzählige, nie enden wollende Geschichten.
    »Wie Sie wissen, stecke ich gerade mitten in der Tuggs-Verhandlung.«
    Sarah und ich hatten Phil am Montag und Dienstag abwechselnd im Gerichtssaal beobachtet. Das taten wir bei den jüngeren Mitarbeitern der Abteilung meistens, so dass wir ihnen im Nachhinein Tips zu einer besseren Vorgehensweise geben konnten.
    Mir war der Fall bestens vertraut. Es ging um eine Vergewaltigung; das Opfer hatte nach einer Party die Einladung in die Wohnung des

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