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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ging, und wuß­te, daß mehr pas­siert sein muß­te, als er mir er­öff­net hat­te. Ich ver­mu­te­te, daß er die Zu­sam­men­hän­ge noch zu we­nig kann­te und es da­her vor­zog, nicht mehr als An­deu­tun­gen zu ma­chen, um kei­ne Miß­ver­ständ­nis­se auf­kom­men zu las­sen. Sei­ne Mit­tei­lung hat­te mich wie­der­um über­rascht. Seit wann be­faß­te sich die GWA mit ei­ner Ent­füh­rung ei­nes Wis­sen­schaft­lers? Ge­hirn­for­schung sag­te mir nicht viel. Die­ses Ge­biet war all­zu um­fang­reich. Es be­gann bei der kli­ni­schen Be­hand­lung klei­ne­rer Stö­run­gen und reich­te hin­auf bis in die höchs­te Stu­fe der Ska­la mi­li­tä­ri­scher Pla­nun­gen. Das mensch­li­che Ge­hirn war auch in un­se­rer Zeit im­mer noch ein Ding, das uns noch vie­le Rät­sel auf­gab. Soll­te es dem ent­führ­ten Wis­sen­schaft­ler ge­lun­gen sein, ei­nes der Rät­sel zu lö­sen?
    Ich lehn­te mich in mei­nem Ses­sel zu­rück und ver­such­te, mich zu ent­span­nen. Doch die Un­ru­he blieb. Un­ge­dul­dig war­te­te ich auf das En­de des Flug­es, der glück­li­cher­wei­se nicht lan­ge dau­er­te. Schon nach we­ni­ger als ei­ner hal­b­en Stun­de Flug­zeit senk­te sich die Ma­schi­ne auf einen Flug­ha­fen her­ab, der auf der Ost-Fal­kland­in­sel lag. Ich er­kann­te die In­sel im Licht der un­ter­ge­hen­den Son­ne an der cha­rak­te­ris­ti­schen Sil­hou­et­te der Ber­ge.
    TS-19 neig­te sich zu mir her­über.
    »Ich ver­mu­te, daß Sie mit Mat­teo Ca­sa­ce­li zu tun ha­ben wer den«, er­klär­te er mit ge­dämpf­ter Stim­me, so daß die bei­den EU RO-Leu­te ihn nicht hö­ren konn­ten. Er wieg­te die Hän­de. »Ein un­an­ge­neh­mer Mann, wie ich hör­te.«
    »Rang?«
    »Ge­ne­ral­ma­jor. An­geb­lich haßt er es, rang­mä­ßig ein­ge­ord­net zu wer­den.«
    Im Grun­de ge­nom­men in­ter­es­sier­te die­ser Ca­sa­ce­li mich nicht be­son­ders als Per­sön­lich­keit. Mir blieb oh­ne­hin kaum et­was an­de­res üb­rig, als al­les auf mich zu­kom­men zu las­sen. Der Hin­weis mei­nes Ver­bin­dungs­manns war mir le­dig­lich wie­der­um ein Be­weis da­für, daß wir mit den Eu­ro­pä­ern zu­sam­men­ar­bei­ten muß­ten.
    Die Ma­schi­ne setz­te hart auf, so daß wir ruck­ar­tig in die Gur­te ge­wor­fen wur­den. Un­ge­wöhn­lich schnell brems­te der Pi­lot sie ab, so daß wir be­reits nach kaum mehr als der hal­b­en Nor­mal­stre­cke zum Ste­hen ka­men. Ein ge­pan­zer­tes Fahr­zeug war­te­te ne­ben der Pis­te auf uns.
    Als ich die Gang­way hin­un­ter­stieg, kam mir ein dun­kel­haa­ri­ger Mann ent­ge­gen. Ich konn­te sein et­was weich­lich wir­ken­des Ge­sicht im Wi­der­schein der Po­si­ti­ons­leuch­ten se­hen. Er war­te­te am Fuß der Gang­way auf mich, blick­te auf sein Chro­no­me­ter und be­merk­te: »Man ver­si­cher­te mir glaub­haft, daß Sie stets pünkt­lich sei­en.«
    Von Höf­lich­keit schi­en die­ser Herr nicht viel zu hal­ten.
    »Da kön­nen Sie mal se­hen, wie zu­ver­läs­sig Ih­re In­for­man­ten sind«, ent­geg­ne­te ich bos­haft.
    Er blick­te mich durch­drin­gend an, als ob er mei­ne wah­ren Ge­sichts­zü­ge un­ter der Mas­ke er­ken­nen kön­ne.
    »Sie ha­ben sich ver­spä­tet.«
    »Wenn Sie noch län­ger über die­ses Pro­blem­chen zu dis­ku­tie­ren wün­schen, dann schla­ge ich vor, daß wir das in dem Wa­gen dort tun.« Ein ei­gen­ar­ti­ges Lä­cheln glitt über sei­ne Lip­pen. Er dreh­te sich um und führ­te mich zum Fahr­zeug. TS-19 und die bei­den MA­DE-Män­ner folg­ten uns.
    »Ich bin Mat­teo Ca­sa­ce­li«, stell­te er sich vor, als er sich mir ge­gen­über in die Pols­ter sin­ken ließ. Wie­der­um mus­ter­te er mich ein­ge­hend, als ha­be er noch nie einen GWA-Schat­ten mit Mas­ke ge­se­hen. Mir fiel auf, daß er Kon­takt­lin­sen trug. Sie ent­hiel­ten an den hauch­dün­nen Rän­dern Gold­ein­güs­se, so daß sei­ne Pu­pil­len von ei­ner schim­mern­den Au­ra um­ge­ben zu sein schie­nen. Jetzt wuß­te ich, wes­halb mich sei­ne Bli­cke ir­ri­tiert hat­ten. Sie er­schie nen ge­heim­nis­voll und di­stan­zie­rend zu­gleich. Die Lin­sen wirk­ten wie ein un­sicht­ba­rer Schirm, hin­ter dem er sei­ne Per­sön­lich­keit und

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