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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Nor­den von Chi­le her­ab. Auf ei­nem hol­pe­ri­gen Lan­de­feld roll­te er aus und blieb di­rekt ne­ben ei­ner ur­al­ten Ma­schi­ne ste­hen, die so zer­schun­den und ver­nach­läs­sigt aus­sah, daß ich mich über den Mut der Pi­lo­ten wun­der­te, die es wag­ten, im­mer noch mit ihr zu flie­gen. Ich klas­si­fi­zier­te ihn als aus­ran­gier­ten Frach­ter der ehe­ma­li­gen Roy­al Air For­ce.
    Als ich den Jagd­bom­ber ver­ließ, be­merk­te ich zwei Män­ner des Mi­li­tä­ri­schen Ab­schirm­diens­tes EU­RO, die in die­sem Mo­ment in den al­ten Kas­ten klet­ter­ten. Ihr Ver­hal­ten hat­te nichts mit Mut zu tun, denn für mich stand jetzt fest, daß un­ter der brü­chi gen Fassa­de des Frach­ters ei­ne hoch­klas­si­ge Ma­schi­ne ver­bor­gen war, auf die ich mich blind ver­las­sen konn­te.
    Der Ka­pi­tän des Jagd­bom­bers tauch­te ne­ben mir auf. Er deu­te te zu der al­ten Kis­te hin­über und sag­te: »Da­mit flie­gen Sie wei­ter, Sir.«
    Ich nick­te ihm nur zu. Er hät­te sich sei­ne Wor­te spa­ren kön­nen. Frös­telnd schlug ich den Man­tel­kra­gen hoch. Ein ei­si­ger Wind pfiff vom Pa­zi­fik her. Wenn hier be­reits Som­mer sein soll­te, dann hat­te ich wahr­haf­tig einen kal­ten und un­ge­müt­li­chen Tag er­wi­scht.
    Als der Pi­lot des Frach­ters die Tür hin­ter mir ver­rie­gel­te, er­kann­te ich mei­nen Ver­bin­dungs­mann TS-19, der es sich in ei­nem Ses­sel be­quem ge­macht hat­te. Er trug ei­ne Plas­tik­mas­ke wie ich auch. Mit ei­ner knap­pen Ges­te gab er mir zu ver­ste­hen, daß er mich er­war­tet hat­te. Ich be­grüß­te die bei­den Agen­ten von EU­RO und setz­te mich zu mei­nem Ver­bin­dungs­mann. Die An­we­sen­heit der bei­den Eu­ro­pä­er be­wies mir, daß es sich wie­der ein­mal um ei­ne An­ge­le­gen­heit han­del­te, die nicht nur al­lein den von uns zu über­wa­chen­den Teil der Er­de be­traf.
    TS-19 blick­te mich prü­fend durch die Seh­schlit­ze sei­ner Mas ke an, die ihm ein pup­pen­haf­tes Ge­sicht ver­lieh.
    »Al­les okay?« frag­te er.
    »Nicht ganz«, ent­geg­ne­te ich. »Je­mand hat ver­sucht, mich um­zu­brin­gen.«
    »Sie auch?« frag­te er über­rascht.
    Die­se Ge­gen­fra­ge warf mich fast um. Ich hat­te nicht mit ihr ge­rech­net. Be­deu­te­te sie doch, daß we­nigs­tens noch ein zwei­ter GWA-Schat­ten an­ge­grif­fen wor­den war, wenn nicht noch mehr.
    »Was soll das hei­ßen?« forsch­te ich. »Wie vie­le Schat­ten hat es er­wi­scht?«
    »Der Ge­ne­ral wird Sie über al­les in­for­mie­ren«, ant­wor­te­te er aus­wei­chend. Of­fen­sicht­lich war er nicht be­fugt, mir wei­te­re Ein­zel­hei­ten mit­zu­tei­len, falls er über­haupt über mehr ver­füg­te.
    Mei­ne Un­ru­he wuchs, und ich re­gis­trier­te fast er­leich­tert, daß der mit ei­nem kern­che­mi­schen Atom­strahl­trieb­werk ver­se­he­ne Frach­ter star­te­te. Schwer­fäl­lig, wie es mir schi­en, kämpf­te er sich in die Hö­he, ge­wann dann aber schnell an Ge­schwin­dig­keit und lag völ­lig ru­hig in der Luft. Er brach­te mich mei­nem Ziel nä­her und da­mit je­nen In­for­ma­tio­nen, die ich drin­gend brauch­te. Na­tür­lich hät­te ich mir al­les ho­len kön­nen, was ich wis­sen woll­te, in­dem ich TS-19 te­le­pa­thisch son­dier­te. Er hät­te ei­ne der­ar­ti­ge Maß­nah­me je­doch be­rech­tig­ter­wei­se als Ver­trau­ens­bruch an­ge­se­hen und ent­spre­chend rea­giert. Al­so ver­zich­te­te ich dar­auf. Es war nicht nö­tig, ir­gend je­man­den zu pro­vo­zie­ren, zu­mal oh­ne­hin ei­ne ge­wis­se Furcht vor Mu­tan­ten la­tent vor­han­den war. Die Vor­fäl­le mit den Ver­bre­cher­mu­tan­ten wa­ren noch frisch in al­ler Er­in­ne­rung.
    »Was gibt es?« frag­te ich.
    Er ant­wor­te­te au­gen­blick­lich, als ha­be er nur dar­auf ge­war­tet.
    »Ein Wis­sen­schaft­ler ist ver­schwun­den. Es ist Pro­fes­sor Dr. Dr. Taz­lo Ra­mi­rez. Das von ihm ge­führ­te For­schungs­in­sti­tut ist über­fal­len wor­den. Da­bei wur­de sein Stell­ver­tre­ter er­mor­det. Er selbst wur­de ver­mut­lich ge­kid­nappt.«
    »Fach­ge­biet?«
    »Ge­hirn­for­schung.«
    Da­mit konn­te ich we­nig an­fan­gen. Ich spür­te je­doch die Un­ru­he, die von TS-19

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