Notlösung vorgesehen
Treppe hinunter und wandte sich bereits dem Ausgang zu, doch dann trieb ihn die quälende Neugierde dazu, einen Blick auf die Fremden zu werfen. Er wollte mehr über sie wissen.
Die Tür zum Labor stand nur halb offen, so daß er erst etwas sehen konnte, als er unmittelbar davor stand. Vorsichtig näherte er sich ihr. Er vernahm seltsame Laute einer Sprache, die ihm vollkommen unbekannt war. Obwohl ihm das Herz bis zum Hals klopfte, schritt er langsam auf die Tür zu, wobei er ständig befürchtete, daß sie sich plötzlich vor ihm öffnen könnte.
Er erreichte sie, trat leicht zur Seite und spähte durch den Spalt. Er konnte einen Mann beobachten, der mit dicken Pelzen bekleidet war, die auch seinen Kopf weitgehend verhüllten. Die Augen verbarg der Fremde unter einer Wind- und Sonnenschutzbrille, wie sie die Jäger trugen, wenn sie in die Einöde der Berge vordrangen.
Der Einbrecher blätterte in den Forschungsunterlagen der letzten Tage, die auf dem Tisch liegengeblieben waren. Professor Ramirez hatte dabei den Eindruck, daß der Mann recht genau wußte, worum es dabei ging.
Fassungslos wich Ramirez zurück. Er blieb neben der Tür stehen und vergaß die Gefahr, in der er schwebte, vollkommen.
Was konnte irgend jemanden dazu veranlassen, dieser wissenschaftlichen Arbeiten wegen, die in naher Zukunft ohnehin der ganzen Welt zugänglich sein würden, einen Mord zu begehen?
Ramirez kannte die meisten seiner Kollegen, die an dem gleichen Problem arbeiteten wie er. Keiner von ihnen würde zum Verbrecher werden, um dadurch einen wissenschaftlichen Vorsprung gewinnen zu können. Im Gegenteil. Sie alle korrespondierten miteinander und tauschten Forschungsergebnisse aus, um sich gegenseitig helfen zu können. Sie alle wußten schließlich, daß auf diesem Gebiet kaum ein Nobelpreis zu gewinnen war.
Was also konnte der Grund für diesen Überfall sein?
Tazlo Ramirez zuckte zusammen, als er Schritte hörte, die sich der Tür näherten. Wieder kippte etwas um, und eine Reihe von Gläsern zerbrach.
Er wandte sich um und hastete zur Halle zurück. Gerade als er sie erreicht hatte, öffnete sich die Tür zum Labor. Er konnte hören, daß auf den Boden gefallene Splitter zur Seite geschoben wurden. Gehetzt sah er sich um. Bis zum Ausgang war es einfach zu weit. Er konnte ihn nicht mehr erreichen. Es bestand nur noch die Möglichkeit, in das Arbeitszimmer von Dr. Ignez zu kommen. Der Wissenschaftler lief los, wobei er sich bemühte, leise zu sein. Doch er konnte nicht alle Geräusche vermeiden. Seine Sohlen schlugen zu hart auf den Boden.
Als er die Tür zum Arbeitszimmer des Ermordeten erreicht hatte, blickte er über die Schulter zurück. Hinter ihm stand eine vermummte Gestalt und richtete eine fremdartig geformte Waffe auf ihn. Er blieb stehen und hob unwillkürlich die Arme, obwohl er nicht daran glaubte, daß der andere ihn leben lassen würde.
Der Einbrecher kam langsam näher. An der Mündung der Waffe flimmerte es blaßblau.
»Was suchen Sie denn eigentlich?« fragte Ramirez mit stocken der Stimme. »Hier gibt es nichts, was interessant sein könnte.«
Der Maskierte erreichte ihn und fuhr ihm mit der freien Hand über den Körper, um ihn nach Waffen zu durchsuchen. Diesen Moment nutzte der Wissenschaftler in einem Akt der Verzweiflung. Er schlug den Energiestrahler mit der linken Hand zur Seite und zerrte dem Einbrecher mit der anderen die Kapuze vom Kopf. Er erwartete, ein ihm bekanntes Gesicht zu sehen, das ihm Aufschluß über die Vorgänge im Institut hätte geben können.
Aber er täuschte sich.
Unter der Vermummung wurde ein Kopf sichtbar, der nicht zu einem Menschen gehörte. Entsetzt wich Ramirez zurück. Bis zu dieser
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