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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sei­ne Emo­tio­nen zu ver­ber­gen schi­en.
    Er war­te­te dar­auf, daß ich mich ihm eben­falls vor­stel­len wür de, aber ich schwieg. Ich wür­de mei­ne Mas­ke erst dann lüf­ten, wenn ich es für an­ge­bracht hielt.
    Das ge­pan­zer­te Fahr­zeug ras­te in ho­her Fahrt über den Flug­ha­fen hin­weg. Als es den Rand des Lan­de­felds er­reich­te, schal­te­te der Pi­lot den An­trieb um. Die Dü­sen an der Un­ter­sei­te heul­ten schrill auf, und der Pan­zer glitt auf ei­nem tra­gen­den Luft­kis­sen über un­ebe­nen Bo­den hin­weg, oh­ne im min­des­ten er­schüt­tert zu wer­den.
    »Wo­hin fah­ren wir?« frag­te ich, wäh­rend das Fahr­zeug in die Ber­ge hin­e­in­jag­te.
    »Zu ei­nem un­se­rer Stütz­punk­te«, ant­wor­te­te der Ita­lie­ner. »Er liegt in den Au­ßen­be­zir­ken von Port Stan­ley.«
    Ich nick­te, denn ich hat­te nichts an­de­res er­war­tet. Da ich nichts wei­ter sag­te, schwieg Ca­sa­ce­li eben­falls be­harr­lich. Ich moch­te ihn nicht, ver­such­te aber, mei­ne in­stink­ti­ve Ab­nei­gung ge­gen ihn zu über­win­den. Ein GWA-Schat­ten soll­te mög­lichst frei von Emo­tio­nen sein, wenn er in einen Ein­satz geht.
    »Ge­füh­le hin­dern nur«, war ei­ner der be­rühm­ten Sät­ze un­se­res Chefs Ge­ne­ral Re­ling, und ich wuß­te, daß es stimm­te. Es ge­hör­te zu un­se­ren Grund­sät­zen, daß wir uns stets be­müh­ten, nüch­tern zu han­deln, so schwer es uns an­ge­sichts man­cher Un­ta­ten, de­nen wir be­geg­ne­ten, auch oft fiel.
    Das Pan­zer­fahr­zeug pas­sier­te ei­ne Kon­trol­le, die je­doch nur äu­ßer­lich vor­ge­nom­men wur­de. Of­fen­bar hat­te man am Air­port die Tü­ren ver­sie­gelt, so daß man nun le­dig­lich die Ver­schlüs­se zu über­prü­fen brauch­te. Das Frei­zei­chen kam ent­spre­chend schnell, und we­nig spä­ter stopp­te der Pan­zer vor ei­nem fla­chen Bun­ker, des­sen De­cke von Gras und ver­krüp­pel­ten Kie­fern über­wu­chert wur­de.
    Un­se­re We­ge trenn­ten sich, als wir den Bun­ker be­tre­ten hat­ten.
    »Der Ge­ne­ral möch­te Sie zu­nächst al­lein spre­chen«, er­klär­te der Ita­lie­ner und deu­te­te auf ei­ne Tür aus Pan­zer­plast. »Ge­hen Sie nur hin­ein.«
    TS-19 öff­ne­te die Tür und ging mir über ei­ne schräg nach un­ten füh­ren­de Ram­pe vor­aus. Er zog auch die nächs­te Tür auf und ließ mich an sich vor­bei­ge­hen. Ich be­trat ein ge­räu­mi­ges Bü­ro, das mit al­ler­lei mo­der­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­ten be­stückt war. Zwei Män­ner war­te­ten auf mich. Der ei­ne war Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, ei­ne Er­schei­nung, die so­wohl ob sei­ner Sta­tur als auch in Hin­sicht auf sei­ne Per­sön­lich­keit als ge wich­tig be­zeich­net wer­den konn­te. Der an­de­re war die Ner­ven­sä ge Han­ni­bal Othel­lo Xer­xes Utan. Der Ma­jor hat­te sei­ne Bei­ne auf ei­nem Hocker lie­gen und schi­en kei­ne Ah­nung da­von zu ha­ben, daß die Soh­len bei­der Schu­he völ­lig durch­ge­lau­fen wa­ren. So wie ich ihn kann­te, hat­te er die­se Rui­nen je­doch mit vol­ler Ab­sicht auf ei­nem Trö­del­markt er­stan­den, um der au­gen­blick­lich in Süd­afri­ka gras­sie­ren­den »Lot­ter­wel­le« zu hul­di­gen.
    Da­von zeug­te auch sei­ne an­de­re Auf­ma­chung. Er trug einen fet­ti­gen und zer­fran­s­ten Le­der­hut, der für sei­nen Schä­del viel zu groß war, ein mit Öl­fle­cken ver­zier­tes Le­der­hemd auf dem nack­ten Ober­kör­per und Jeans, die si­cher­lich auf je­der Ver­stei­ge­rung we­gen ih­res an­ti­ken Wer­tes Auf­se­hen er­regt hät­ten, wenn sie noch ei­ni­ger­ma­ßen heil ge­we­sen wä­ren.
    »Wie er­fri­schend«, sag­te der GWA-Chef bär­bei­ßig, als er mich sah. »Bei Ih­nen hat man im­mer­hin das Ge­fühl, ei­nem zi­vi­li­sier­ten Men­schen zu be­geg­nen.«
    »Da kann ich nur la­chen«, be­merk­te der Wur­zelzwerg re­spekt­los. »Wer in Zei­chen der Hoch­kon­junk­tur so ge­schnie­gelt her­um­rennt wie die­ser Mo­de-Bu­bi, der do­ku­men­tiert da­mit doch nur vor der Öf­fent­lich­keit, daß er es nö­tig hat.«
    Er strich mit dem Dau­men über die Hut­krem­pe.
    »Au­ßer­dem wur­de ich mit­ten aus dem Ur­laub in der

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