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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mich nicht da­zu hin­rei­ßen, mich in Mou­sers Be­wußt­seins­in­halt vor­zu­tas­ten.
    Ich schau­te mich nach Han­ni­bal um. Er kau­er­te hin­ter mir auf der brei­ten Heck­sitz­bank.
    Sein Ge­sicht wirk­te ver­schlos­sen. Er hüll­te sich in Schwei­gen.
    Vor uns tauch­ten die Ober­flä­chen­bun­ker des HQ-Hen­der­won auf. Bau­ten die­ser Art hat­te es frü­her auch nicht ge­ge­ben. Die In­sel war ein Ei­land mit Kli­ni­ken, Sa­na­to­ri­en und pa­ra­wis­sen­schaft­li­chen For­schungs­stät­ten ge­we­sen.
    Das hat­te sich nach den Ver­bre­chen ei­nes ge­wis­sen Pro­fes­sors Je­ro­me Bul­mer gründ­lich ge­än­dert. Seit den April­ta­gen des Jah­res 2010 glich Hen­der­won ei­ner Fes­tung, die man in fie­ber­haf­ter Ei­le als zwei­tes Haupt­quar­tier der GWA aus­ge­baut hat­te.
    Der Glei­ter heul­te in die Ober­flä­chen­schleu­se hin­ein. Hin­ter uns schlos­sen sich Pan­zer­to­re.
    Zwan­zig Mann der mi­li­tä­ri­schen GWA war­te­ten un­ter der Füh­rung ei­nes Ma­jors der HI­SA. Hier war Tor­pentouf der Kom­man­deur. Das war sein Ar­beits­be­reich.
    Er öff­ne­te uns al­le Tü­ren und ließ zu­sätz­lich ei­ni­ge Au­to­mat­waf­fen ab­schal­ten. Das war ei­ne schwie­ri­ge Pro­ze­dur, denn die ver­ant­wort­lich zeich­nen­den Ab­wehr­kom­pu­ter woll­ten erst ein­mal »wis­sen«, ob je­ne Leu­te, die sie ab­schal­ten soll­ten, auch da­zu be­rech­tigt wa­ren.
    Mou­ser und Mi­ke Tor­pentouf nah­men al­ler­hand sach­li­che Schwie­rig­kei­ten in Kauf, nur um uns schnell ge­nug nach un­ten brin­gen zu kön­nen.
    Ich stieg aus. Die Glei­ter­fahrt war be­en­det.
    Mi­ke reich­te mir die Hand.
    »Viel Glück, HC-9. Ich weiß auch nicht, was plötz­lich los ist. Viel­leicht hät­te ich mich bes­ser um mei­nen Amts­be­reich als um zweck­lo­se Ge­sprä­che küm­mern sol­len.«
    »Sie wa­ren nicht zweck­los. Wir wer­den se­hen. Han­ni­bal – al­les okay?«
    Der Klei­ne nick­te. Sei­ne Au­gen zeig­ten einen schläf­ri­gen Aus druck. Dann griff er lang­sam un­ter die Ja­cke und ent­si­cher­te sei ne durch­ge­la­de­ne Ther­mo­rak.
    Tor­pentouf hielt die Luft an, als ich, oh­ne zu den­ken, die Maß­nah­me nach­ahm­te. Das Kli­cken der her­um­schnap­pen­den Si­che­rung schi­en den Klei­nen zu be­ru­hi­gen, denn er nick­te er­neut.
    Wir spra­chen kein Wort mehr, aber ich wuß­te, daß zwei­tau­send Me­ter un­ter uns, an den Flan­ken ei­nes er­lo­sche­nen Vul­kans, ei­ni­ge Din­ge nicht stimm­ten.
    Wir be­tra­ten den ers­ten Lift. Vier Of­fi­ziers­pos­ten be­glei­te­ten uns. Sie hat­ten die An­wei­sung er­hal­ten, je­den un­se­rer Wün­sche au­gen­blick­lich zu er­fül­len.
    Al­so schi­en auch Mi­ke ein un­gu­tes Ge­fühl zu ha­ben. Der ein­zig Wis­sen­de war je­doch Han­ni­bal!
    Ich ver­such­te nicht, ihn schon zu die­sem Zeit­punkt zu be­fra­gen. Er wür­de mir die Sach­la­ge recht­zei­tig ge­nug ver­deut­li­chen. Vor­her durf­te ich ihn auf kei­nen Fall aus sei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se rei­ßen. Er hät­te wich­ti­ge Din­ge über­se­hen kön­nen.
     
     

2.
     
    »Vor­sicht!« gell­te ein Ruf.
    Ich fuhr in­stink­tiv zu­rück, griff je­doch nicht zur Waf­fe, da mir der neu­er­wach­te, von Tor­pentouf er­wähn­te In­stinkt sag­te, daß es sich hier le­dig­lich um ei­ne Un­fall­ge­fahr han­del­te.
    Auch Han­ni­bal rea­gier­te so. Wir spran­gen zur Sei­te und wi­chen da­durch ei­nem Flam­men­strom aus, der plötz­lich aus ei­ner un­sicht­ba­ren Dü­se her­vor­zisch­te.
    Der hei­ße Odem um­loh­te uns trotz­dem noch mit ei­ner sol­chen Hit­ze, daß wir schleu­nigst die Ja­cken über die Köp­fe ris­sen und mit wei­ten Sprün­gen nach hin­ten rann­ten.
    Dort stan­den die vier Of­fi­ziers­pos­ten, die ihr Ge­leit beim Er­rei­chen des To­des­gan­ges ein­ge­stellt hat­ten.
    Sie wa­ren er­regt, woll­ten et­was sa­gen, aber das war über­flüs­sig. Wir wuß­ten längst, daß ei­nes der se­pa­ra­ten Steu­er­ge­hir­ne nicht oder feh­ler­haft auf den Lö­schim­puls rea­giert hat­te.
    Die Laut­spre­cher­stim­me hat­te noch recht­zei­tig ge­warnt. Je­mand muß­te den Ver­sa­ger be­merkt ha­ben.
    An­de­rer­seits, so

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