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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­in­ner­te ich mich, war ich be­reits zur Sei­te ge­sprun­gen, ehe der ers­te Ton rich­tig auf­ge­klun­gen war. Das war ein Grund mehr, in­ten­siv über Tor­pentoufs Be­haup­tun­gen nach­zu­den­ken.
    Wuß­ten die Pa­ra­wis­sen­schaft­ler Besch­ter und Gar­gun­sa mehr über uns als wir selbst?
    Han­ni­bal fluch­te un­ter­drückt. Sei­ne Klei­dung war links­sei­tig ver­sengt.
    Ei­ner der Män­ner woll­te ihm die Ja­cke vom Kör­per zie­hen, doch er wi­der­setz­te sich.
    »Nein, las­sen Sie es sein! Der Flamm­strahl hat mich nicht voll er­wi­scht. Ich bin nicht ver­letzt.«
    Ich mus­ter­te ihn se­kun­den­lang. Was ver­heim­lich­te er mir?
    »Wirk­lich nicht? Das ist ein Plas­ma­b­ren­ner, Klei­ner. Drei Me­ter wei­ter – und wir wä­ren voll ge­trof­fen wor­den.
    Bei über zehn­tau­send Grad ge­nü­gen be­reits Rest­spu­ren, um einen Mann in Asche zu ver­wan­deln.«
    »Mir fehlt nichts. Wie­so bist du schon ge­sprun­gen, ehe die War­nung durch­kam?«
    »In­ter­essant, wie?« Ich lach­te kurz auf. »Das glei­che woll­te ich dich fra­gen. Aber las­sen wir das jetzt. Je­mand gab sich Mü­he, uns vor dem Flam­men­tod zu be­wah­ren.«
    »Da sieht man mal, wie schnell selbst Te­le­pa­then um­zu­brin­gen sind«, sag­te er so lei­se, daß es die er­regt dis­ku­tie­ren­den Wa­chen nicht hö­ren konn­ten. »War das ge­wollt oder un­ge­wollt?«
    »Un­ge­wollt. Fan­ge nur nicht an zu phan­ta­sie­ren. Du soll­test be­grei­fen, daß man uns braucht. Üb­ri­gens – Re­ling ist so­eben ge­lan­det. Ich ha­be ihn ge­or­tet.«
    »Ge­dan­ken­gut?«
    »Nichts, ich lau­sche nicht, auch jetzt nicht. Bist du fer­tig?«
    Er nick­te und schrie zu den jen­seits des Gan­ges sicht­bar wer­den­den Män­nern hin­über: »He, habt ihr eu­re Bren­ner jetzt in der Ge­walt?«
    Ich sah Mou­sers schwe­re, plump wir­ken­de Ge­stalt. Er kam auf uns zu. Al­so war die To­des­zo­ne pas­sier­bar.
    Hin­ter ihm er­schi­en Oberst Wen­dell McNaird, Tor­pentoufs Stell­ver­tre­ter. McNaird muß­te den Warn­ruf aus­ge­sto­ßen ha­ben. Ich glaub­te, mich an sei­ne Stim­me er­in­nern zu kön­nen.
    Er trug den Kampf­an­zug der Hen­der­won-Ab­wehr­di­vi­si­on. Da­zu ge­hör­ten die be­cken­lan­ge Pan­zer­wes­te und ein Funk-Stahl­helm mit Te­le­vi­si­ons­ein­rich­tung. In sei­nen Hän­den hielt der Oberst einen schwe­ren Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner.
    Ich woll­te Han­ni­bal nach dem Er­geb­nis sei­ner Ge­dan­ken­spio­na­ge fra­gen, un­ter­ließ es aber er­neut, da er so­eben auf Mou­ser zu­ging. Wenn sei­ne Er­kun­dung hoch­gra­dig ge­fähr­lich ge­we­sen wä­re, hät­te er sich längst an mich ge­wandt. Bei dem Griff zur Waf­fe schi­en es sich mehr um ei­ne Re­flex­be­we­gung ge­han­delt zu ha­ben. Den­noch blieb ich wach­sam. McNairds an­ge­spann­te Hal­tung ge­fiel mir nicht.
    »Kom­men Sie«, dräng­te Mou­ser un­ge­dul­dig und um­faß­te mei­nen Ober­arm. »Die Ge­fah­ren­quel­le ist be­sei­tigt. Es tut mir leid. Kom­men Sie nur nicht auf die Idee, wir hät­ten es ab­sicht­lich ge­tan.«
    Ich nick­te geis­tes­ab­we­send. Mei­ne Auf­merk­sam­keit galt nach wie vor McNaird, der jetzt mit schuß­be­rei­ter Waf­fe auf die kaum er­kenn­ba­re Aus­buch­tung der Pan­zer­kup­pel zu­ging, in der un­se­re Tech­ni­ker einen kom­pu­ter­ge­steu­er­ten Plas­ma-Flam­men­wer­fer ein­ge­baut hat­ten.
    Ich er­reich­te den Si­cher­heits­of­fi­zier mit we­ni­gen Schrit­ten. Er rich­te­te sich aus sei­ner ge­bück­ten Hal­tung auf.
    McNaird war ein hoch­ge­wach­se­ner Mann. Man sag­te ihm nach, er wä­re ein Mus­ter­bei­spiel an Dis­zi­plin und Selbst­be­herr­schung.
    »Sor­gen, Wen­dell?« sprach ich ihn ge­dämpft an. Han­ni­bal dis­ku­tier­te mit Mou­ser.
    »Hmm … ja, Sir«, ent­geg­ne­te er ge­dehnt. »Ich fra­ge mich, warum aus­ge­rech­net die­ser Wer­fer nicht auf den Stil­le­gungs­im­puls rea­gier­te. Al­le an­de­ren Au­to­ma­ti­ken ha­ben feh­ler­frei ge­ar­bei­tet, nur die­ser Bren­ner nicht.«
    »Ha­ben Sie ei­ne Idee?«
    Er hob zö­gernd die Schul­tern und schau­te sich um. Au­ßer den Män­nern der Wach­di­vi­si­on, ei­ni­gen has­ten­den Wis­sen­schaft­lern und der

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