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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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wieder heraus und folgte Robin, der auf der
anderen Seite heruntergesprungen war und schon mit ausgestreckter Waffe auf ihn
wartete. Mit geschmeidigen Bewegungen parierte er die Hiebe des Sheriffs,
welcher sich seinerseits elegant dem Gegenangriff entzog. Das Keuchen der zwei
Männer wurde mit jeder Attacke heftiger.
    Atemlos
verfolgte Susannah den Kampf der beiden.
    Am
Stirnende der großen Halle stöhnte Friar Tuck, denn einer der Soldaten hatte
ihn böse am Arm erwischt.
    „Ich
muss meine Tasche holen, sie ist noch im Hof”, sagte ihr Vater, stand eilig auf
und rannte zur Tür hinaus.
    Ein
anderes kämpfendes Paar kam näher und drängte Susannah weiter nach hinten in
die Halle zurück, wo der Rauch dichter war. Sie hielt sich wieder den Lappen
vor den Mund. Auf keinen Fall wollte sie diesen Raum verlassen! Gebannt
beobachtete sie, wie Eadric einen abgefälschten Hieb landete und Robin an der
Hüfte traf. Der kam ins Wanken, Blut tropfte auf den Boden.
    „Hab
ich dich, du Schurke”, rief Eadric, doch Robin kämpfte weiter. Beiden rann der
Schweiß übers Gesicht und sie atmeten schwer. Aber das gnadenlose Duell ging
weiter, um Leben und Tod, daran gab es keinen Zweifel.
    Susannah
krallte ihre Hände in das Holz des Balkens, hinter dem sie sich verbarg. Die
Schritte der Kämpfer wurden schwerfälliger, der Rauch und die Anstrengung
setzte ihnen zu. Sie schwangen ihre Waffen mit letzter Kraft.
    Locksley
machte einen Satz nach vorne, Eadric drehte sich zur Seite, wurde aber trotzdem
von der Schwertspitze an der linken Schulter erwischt. Susannah sah mit
Entsetzen, wie er das Gesicht vor Schmerzen verzog.
    Er
durfte nicht straucheln und von den tödlichen Hieben seines Gegners getroffen
werden!
    Doch
er biss die Zähne zusammen und verfolgte Robin erneut, der ein paar Schritte
zurückgewichen war, um eine bessere Angriffsposition zu haben. Als Locksley ihn
auf sich zustürmen sah, das Schwert in beiden Händen und mit entschlossenem
Blick, sprang er auf den großen Holzstuhl, ergriff den Kronleuchter und schwang
sich damit über Nottinghams Kopf, wobei er versuchte, ihn von oben zu treten.
Eadric jedoch erwischte sein Bein und riss daran, sodass Robin mit einem jähen
Aufschrei auf den Boden knallte.
    Nun
hatte er ihn!
    Susannah
vergaß ihre Deckung und machte hustend ein paar Schritte nach vorne, um besser
sehen zu können.
    Da
gab es hinter ihr einen ohrenbetäubenden Lärm und der rückwärtige Teil der
Decke krachte herunter. Sie sprang instinktiv zur Seite, kam jedoch ins
Straucheln, stolperte und ging zu Boden. Der Balken hinter ihr fiel mit lautem
Bersten um. Auf allen Vieren kroch sie nach vorne, aber sie war zu langsam. Ein
heftiger Schmerz durchfuhr sie und sie schrie auf, als Teile des Balkens herunterstürzten
und ihr rechtes Bein einquetschten. Sie setzte sich auf und zog wie wild daran,
doch es steckte fest, begraben unter einem massiven Holzstamm.
    Das
Prasseln des Feuers wurde lauter. Aber noch ein Geräusch gesellte sich dazu,
eines, das Susannah im ersten Moment ihrem zunehmenden Delirium durch die
fehlende Atemluft zuschrieb – das charakteristische Quietschen von Rädern.
    Als
sie jedoch die eiserne Spitze eines Schwertes in ihrem Rücken fühlte, wusste
sie, dass sie keinen Wahnvorstellungen erlegen war.
    „Nun
hab ich dich endlich, wo du hingehörst, im Dreck, am Boden, zu meinen Füßen!”, drohte
direkt hinter ihr die schrille Stimme von Lady Nottingham. „Wenn schon der
Galgen versagt, dann mache ich dir eben selbst den Garaus!”
    Susannah
blickte voll Entsetzen über ihre Schulter. Die Lady saß unmittelbar hinter ihr,
in ihrem rollenden Gefährt, ihr Kleid war schmutzig, der Haarknoten hatte sich
endgültig gelöst und graue Strähnen hingen ihr wirr ums Gesicht. Ihre Hände
umklammerten jedoch entschlossen ein Schwert, das sie nun langsam über den Kopf
hob, um zum tödlichen Schlag auszuholen.
    Susannahs
Herz hämmerte wild. Sie riss wie von Sinnen an ihrem Bein. Den Schmerz spürte
sie nicht, sie musste sich befreien, jetzt sofort, sonst war sie tot!
Verzweifelt sah sie sich nach Rettung um und erkannte Eadric auf der anderen
Seite der Halle, nahe der Eingangstür. Er war auf den sich aufrappelnden Robin
zugestürmt, machte jedoch mitten im Lauf kehrt, die Augen weit vor Entsetzen,
und rannte auf sie zu.
    Doch
es war zu spät.
    „Mutter,
lass sie in Frieden”, brüllte er im Laufen.
    Die
lachte nur hysterisch. „Ich denke nicht daran, sie wird sterben!”
    Susannah
wusste,

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