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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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Niemand von den Soldaten leistete hier mehr
Widerstand.
    „Verschwinde
von hier!”
    Sie
fuhr herum. Ihr Vater stand neben ihr, mit wild entschlossenem Blick.
    „Rauf
auf den Wagen mit dir, Susannah, sie bringen euch in Sicherheit!” Er deutete
auf Lilibeths Gefährt, das gerade auf die Zugbrücke zusteuerte.
    „Aber
was ist mit dir?”, fragte Susannah atemlos.
    „Ich
muss mich um die Verwundeten kümmern”, erwiderte er. „Außerdem habe ich noch
etwas hier zu tun.”
    Er
schob sie in Richtung des abfahrenden Wagens.
    „Los,
lauf, dann erreichst du ihn noch”, befahl er ihr und drehte sich um. „Und ich
kümmere mich hier um andere Dinge.”
    In
seiner Stimme lag etwas, das Susannah noch nie gehört hatte. Erstarrt blieb sie
an Ort und Stelle stehen und sah ihm nach.
    Er
lief entschlossen in Richtung Burgeingang, bückte sich unterwegs, um einem
toten Soldaten dessen Schwert aus der Hand zu reißen, und stürmte dann weiter
auf das Castle zu.
    Plötzlich
wusste Susannah, was er vorhatte.
    „Nein!”,
schrie sie und setzte sich in Bewegung. Sie rannte ihm hinterher, doch er war
schon im Gebäude.
    Aus
der großen Halle hörte man Kampfgeschrei. Susannah ließ sich vom schwarzen
Qualm nicht abhalten und folgte ihrem Vater dort hinein.
    Als
sie auf die Tür zurannte, sah sie Eadric inmitten von mehreren Kämpfenden sein
Schwert schwingen.
    Er
lebte!
    Seine
Hose war auf der Seite aufgeschlitzt und sein Bein blutete, aber er bewegte
sich mit ungebremster Kraft. Friar Tuck wehrte einen Hieb ab, doch Eadric
umtänzelte ihn und versuchte es von der anderen Seite.
    Susannah
blieb an der Tür zur Halle stehen. Die Deckenbalken an der hinteren Seite
hatten an den Ecken Feuer gefangen und Rauch verschleierte die Sicht.
    Eadric
hatte Tuck an die Seite gedrängt und mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen,
sodass dieser benommen am Boden lag.
    „Jetzt
wirst du büßen!”, schrie jemand.
    Susannah
benötigte einen langen Augenblick, um die Stimme zu erkennen. Dann sah sie, wie
ihr Vater mit dem Schwert in der Hand auf Nottingham zustürmte, der mit dem
Rücken zu ihm stand. Sie schrie entsetzt auf. Er würde Eadric von hinten
erstechen!
    Doch
der hatte seinen Angreifer kommen hören, drehte sich mit einer eleganten
Bewegung um und duckte sich gleichzeitig weg, sodass der heftige Hieb ihres
Vaters ins Leere ging. Dieser stolperte auf ihn zu, weil er durch den Schlag
ins Nichts sein Gleichgewicht verloren hatte. Eadric zog ihm mit einem Tritt
seiner Stiefel die Beine weg. Ihr Vater fiel auf den Boden, Eadric stieß mit
der Fußspitze dessen Waffe zur Seite und stellte sich über ihn. Dann setzte er
ihm sein eigenes Schwert auf die Brust.
    „Du
wolltest mich also von hinten umbringen?”, keuchte er. „Leider hat sich das
Blatt gewendet.”
    Er
hob das Schwert an, bereit, im nächsten Moment zuzustechen.
    „Eadric,
nein!”, brüllte Susannah. „Das ist mein Vater!”
    Sein
Kopf fuhr herum. Er hielt in der Bewegung inne. Nahm dann das Schwert langsam zur
Seite.
    Susannah
stieß den Atem aus, den sie unwillkürlich angehalten hatte. Die Gefahr war
gebannt! Ihr Vater lag noch wie versteinert am Boden.
    Eadric
trat einen Schritt zur Seite.
    „Kümmere
dich um ihn”, sagte er zu ihr und wandte sich dann Friar Tuck zu, der
aufgestanden war und von Neuem auf ihn zustürmte.
    Susannah
half ihrem Vater, der sich verstört mit den Händen übers Gesicht fuhr, auf die
Beine.
    „Warum
hat er mich nicht umgebracht?”, fragte er mit rauer Stimme und sah sie
durchdringend an.
    Sie
zog ihn an die Seite, heraus aus dem Kampfgetümmel, wo er sich hinsetzen und
erst einmal Luft holen konnte.
    Noch
bevor ihr eine Antwort einfiel, kam ein Mann zur Tür hereingerannt.
    Robin
Hood.
    „Ha”,
rief Eadric, „endlich ein würdiger Gegner”, und lief mit gezückter Waffe auf
ihn zu.
    Die
Klingen der beiden krachten mit aller Macht aufeinander. Beide legten ihre
ganze Kraft in die Hiebe, mit denen sie den anderen zu Boden bringen wollten.
Robin war leichtfüßig, wie ein Tänzer wich er den kraftvollen Schlägen aus,
drehte sich um die eigene Achse und griff von der anderen Seite an.
    Eadric
schwang sein Schwert so kraftvoll, dass ein gezielter Treffer den sicheren Tod seines
Gegners bedeutet hätte. Er jagte Locksley durch die Länge der Halle. Dieser
sprang auf den großen Holztisch, Eadric lief hinter ihm her, holte aus, doch
Locksley wich aus, sodass die Klinge in der Tischplatte stecken blieb. Vor Wut
aufschreiend zog Eadric diese

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