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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Mein Vetter würde die
Maschine selbstredend kostenfrei installieren, und in den ersten drei Monaten
gäbe es auch ein kostenloses Probeessen.“
    Strotz
schaute siegesgewiss in die Runde.
    Gedämpfte
Zwischenrufe: „Hm, hm“, „Ein Versuch könnte nicht schaden“, „Lasst ihn doch
seine Körnermaschine aufstellen!“
    Die
Abstimmung endete erwartungsgemäß mit 207 Stimmen für die Körnermaschine, bei
acht Gegenstimmen und dreizehn Enthaltungen. Ein heißer Tag im Parlament war zu
Ende.
     
    PS. In
den ersten drei Monaten wurde der Küchencomputer Nr. 508 von 220 Abgeordneten
genutzt. Später nur noch von vierzehn. Zur Zeit berät das hohe Haus über den
Antrag der Robot-Beobachter, eine kostenfreie Ölwechsel- und Abschmierstelle
neben den Toiletten einzurichten. Dem Antrag werden gute Chancen eingeräumt, da
der Vetter des Abgeordneten Weller...  
     
     
    Die
Dummheit der Rattopusse
     
    Dicke
Menschen waren in Vauesien selten. Das lag nicht etwa an einer gesunden und
vernünftigen Ernährung, im Gegenteil: Man aß gerne, gut und überreichlich, doch
man hatte Pillen für so ziemlich alles, so auch welche gegen Übergewicht. Den
einen Übergewichtigen war ihr Aussehen schnurz,  die anderen fanden sich schön.
So einfach war das. Neben  der Computerindustrie war die Pharmazie der
wichtigste Wirtschaftszweig, man konnte sogar sagen, dass der größte Teil der
Vauesier tablettensüchtig war. Doch man hatte die Dinge so weit im Griff, dass
die Sucht kaum merkbar wurde, und außerdem gab es die Anti-Sucht-Pillen und
Anti-Anti-Sucht-Pillen, und bis man alle Süchte durchhatte, war selbst der
lange Lebenszyklus der Vauesier an seinem natürlichen Ende. Man starb einfach
nicht vorher, denn selbstverständlich gab's auch dagegen etwas.
    Ein
denkwürdiges geschichtliches Ereignis war die gemeinsame Arbeit von Professor
Hirnzel und Dr. Kurnzel an der Entwicklung der Anti-Dummheitsdroge. Trotz
Genmanipulation in hoher Vollendung war es nämlich noch immer nicht gelungen,
die Dummheit auszurotten, und das gab zu denken. Während es gegen Apathie,
Leistungsschwäche und ähnliches jede Menge Zeugs gab, war gegen die Dummheit
immer noch kein Kraut erfunden worden.
    Eines
schönen Tages schien es soweit zu sein; Hirnzel rief Kurnzel in sein Labor:
„Sehen Sie, lieber Kollege, diesem Rattopus habe ich die dreifache Dosis Quork
mit Soße eingeimpft, und jetzt beherrscht er bereits die Differential- und die
Integralrechnung.“
    „Nicht
schlecht, Kollege, aber Rattopusse sind eh hochintelligente Tiere, die fast von
Geburt an die Grundrechenarten beherrschen und nach wenigen Jahren komplizierte
Computer programmieren können. Meiner Ansicht nach hat das überhaupt nichts mit
Intelligenz zu tun.“
    „Die
Erweiterung der Lernfähigkeit ist der erste Schritt…“
    Kurnzel
unterbrach Hirnzel: „Schon gut, schon gut. Ich will keine Grundsatzdebatte
führen. Im Gegensatz zu Ihnen will ich die kreative Intelligenz der Rattopusse
ent-wickeln, und daran bin ich bisher gescheitert. Was soll's. Getrennt
experimentieren, gemeinsam den Dobelpreis kassieren, heißt unsere Devise, und
daran wollen wir uns halten. Ich muss wieder zurück in mein Labor.“
    Der
andere bedachte ihn mit einem unfreundlichen Knurrlaut.
    Einige
Tage später ließ Kurnzel Hirnzel rufen und führte dem Kollegen seine Rattopusse
vor. Hirnzel zeigte sich ebenso wenig beeindruckt wie zuvor Kurnzel, als er die
bildermalenden Tiere sah, und er war auch nicht zu überzeugen, als ihm sein
Kollege eine andere Gruppe zeigte, die komponierte, und eine dritte, die Verse
schrieb. „Das können die Fuzzies auch“, war sein Kommentar.
    „Aber
die Rattopusse haben ihr Programm selbst entwickelt, waren sofort kreativ
tätig, als ich ihnen eine Dosis Schitt im Winkel injizierte. Ich fände es jetzt
an der Zeit, unsere Drogen einigen Exemplaren zusammen zu verabreichen.
Vielleicht ist das der Durchbruch.“
    Kumzel
überlegte. „Hm, warum eigentlich nicht, die Mischung ist ja ganz
vielversprechend, wir sollten es wirklich tun.“
    „Ich
kann es kaum erwarten, das Medikament an unseren debilen Mitbürgern
auszuprobieren.“
    „Bloß
nicht so hastig. Erst müssen wir wissen, wie die Tiere reagieren, und dann
sollten wir sie noch einige Jahre beobachten.“
    „Sicher,
sicher, aber wir könnten doch vorher bei einem oder zwei…“
    „Nicht
mit mir, Herr Kollege“, wurde ihm streng beschieden.
    „Na
schön, dann eben nicht. Morgen ist für uns erst mal der Tag

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