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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Null.“
    Am Tage
Null stachen Hirnzel und Kurnzel gleichzeitig in den rechten und linken
Fleischhügel des großen bleichen Wesens und spritzten ihm je einen halben Liter
Drogen ein. Der Rattopus verdrehte die Augen und brach zusammen.
    „Ist
das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?“ fragte Hirnzel nervös.
    „Wenn
ich das nur wüsste, wenn ich das nur wüsste“, jammerte Kurnzel.
    „Wir
sollten uns keine Sorgen machen. Wenn alles schief geht, bringen wir die Tiere
einfach heimlich wieder in ihre Heimat zurück, keiner braucht von unserem
Scheitern zu erfahren. Da! Es schlägt die Augen auf.“
    „Es
hat die Farbe verändert.“
    „Ja,
es wird jetzt viel dunkler und haariger.“
    „Menschlicher,
würde ich sogar sagen.“
    „Wollen
wir mal sehen, was es sonst gelernt hat. Ist die Experimentierreihe fertig?“
    „Natürlich!“
    „Dann
wollen wir mal.“
    Sie
führten das Tier hinaus und machten sich an die Arbeit. Leider mussten sie
dabei feststellen, dass sich nichts, aber gar nichts geändert hatte - vom
Aussehen abgesehen.
    „Ich
gebe auf“, entschied Hirnzel, „wir bringen die Tiere zurück.“
    „Aber
wir suchen uns neue“, beharrte Kurnzel. Hirnzel nickte nur. Er war maßlos
enttäuscht.
    Schweigend
trieben die beiden die 35 Tiere in das kleine Forschungsraumschiff und setzten
sie wenige Tage später in ihrer Heimat ab. Einem kleinen Planeten, dem dritten
seines Systems, in einem Tal, das die Bewohner dieses Planeten später
Neandertal nennen würden.
     
     
    Vom
Wandel der Moden
     
    Moden
kommen und gehen, das weiß jedermann und jederfrau, aber jederfrau merkt so
etwas viel eher. Die am längsten anhaltende Mode in Vauesien war das Tragen von
Sprühkleidern. Sie hielt sich, wenn man dem Chronisten glauben darf - und man
darf -, ganze 120 Jahre lang. In Vauesien gab es natürlich die völlige
Emanzipation, wenigstens seinerzeit. Das bedeutete nicht, dass es keine
Unterschiede gab. Ein Unterschied war, dass sich die männlichen Bewohner
höchstens bis zu dreimal täglich einen neuen Anzug aufsprühten, während bei den
weiblichen nach oben keine Grenze auszumachen war.
    Alltagsprobleme:
    „Was
soll ich heute Abend anziehen?“
    „Sprüh
doch das kleine Schwarze auf, das ist nie verkehrt.“
    „Ach,
Rundzell, du weißt doch, wie die Zoggs sind, wenn ich da mit dem kleinen
Schwarzen auftauche, heißt es gleich, du verdienst nicht genug, um eine anständige
Spraydose zu kaufen.“
    „Pah,
die Dinger kann sich heutzutage jeder leisten.“
    „Es
gibt aber gewaltige Preisunterschiede. Ich habe Dosen gesehen, die kosten mehr,
als du am Tag verdienst.“
    „Mehr,
als du verdienst, wolltest du wohl sagen.“
    „Ich
verdiene genau so viel wie du.“
    „Warum
hast du dann eben auf mein Gehalt angespielt?“
    „Ich
weiß auch nicht, es ist mir so rausgerutscht... Ich glaube, ich habe mich etwas
verändert, seit Wumpf geklont wurde.“
    „Was
hat denn unser Sohn damit zu tun?“
    „Gar
nichts. Also, was soll ich anziehen?“
    „Mir
egal.“
    Ein
leichtes Seufzen ertönte: „Du bist überhaupt nicht an mir interessiert.“
    Schuldbewusst:
„Doch, natürlich!“ Und versöhnlich: „Wie wär's, wenn du in den Autoshop gingst
und dir ein neues Kleid kauftest?“
    „Au ja,
das ist eine prima Idee... Ach, hast du noch etwas Geld übrig? Ich musste
meinen letzten Kredit für den Visagisten ausgeben.“
    Knurrend,
und auch das ist überall im Universum gleich, gab das männliche Wesen das Geld
an das weibliche und war froh, wieder seine Ruhe zu haben.
    Abends,
bei den Zoggs, war das Kleid natürlich ein voller Erfolg. Zogg I und II
bewunderten es ausgiebig und wortreich. Die weiblichen Zoggs taten genau
dasselbe, aber wenn Frau Rundzell gerade mal nicht hinguckte, warfen sie sich
bedeutungsvolle Blicke zu und tuschelten miteinander: „Dass die in ihrem Alter
noch so etwas trägt.“ Es war nicht der einzige Satz dieser Art, den Herr
Rundzell aufschnappte, und er ärgerte sich, dafür Geld ausgegeben zu haben.
    Als er
seiner Frau die Bemerkungen mitteilte, blieb sie kühl: „Der reine Neid, das ist
der reine Neid“, behauptete sie.
    Doch
ganz spurlos ging die Angelegenheit nicht an ihr vorüber. Wieder zu Hause, im
großen Komfasbett, lag sie lange wach und grübelte über die Angelegenheit nach.
Sie versuchte, mit Rundzell darüber zu sprechen. Der drehte sich nur unwirsch
zur Seite.
    Am
nächsten Morgen lief Frau Rundzell - sie hatte an diesem Tag nicht zu arbeiten
- unruhig in ihrer

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