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Nova

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Titel: Nova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Kober
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glücklich leben.«
»Und Ihr Führer?« fragte der Mann weiter.
»Ohne Waffen ist er ungefährlich. Aber er gibt sie nicht freiwillig ab.«
»Aber warum nicht«, wollte die Frau wissen. »Es gibt jetzt keinen Grund mehr, sie noch zu behalten. Diese Waffen sind gefährlich. Mit ihnen kann man töten.«
Emiel schüttelte trotzig den Kopf. Einmal weil er fühlte, daß er nicht in der Lage war, Jardoks Persönlichkeit begreiflich zu machen, zum anderen war er verblüfft über die grenzenlose Naivität der Frau. Die Menschen wußten wirklich nichts mehr vom Krieg.
»Sie meinen, Ihr Führer sei nicht in der Lage, sich an ein Leben ohne Gewalt zu gewöhnen?«
    Emiel bejahte und fügte hinzu: »Wir alle sind Soldaten. Wir haben gelernt, zu töten und zu überleben. Das ist unser Beruf… ich weiß, was ihr sagen wollt. Einen Beruf kann man wechseln. Aber nur dann, wenn man auch bereit ist, ihn aufzugeben.«
    Er las die Erschütterung auf dem Gesicht der Frau. »Ich wollte es nicht glauben…«, sprach sie mehr zu sich selbst. »Es sah alles so leicht aus, als uns Demion-Center diese Aufgabe übertrug. Wie furchtbar die Vergangenheit doch war…« Sie schlug die Hände vors Gesicht.
Der Gefühlsausbruch war Emiel so unangenehm, daß er aufstand und wortlos den Raum verließ.
    Draußen schien die Sonne. Sie war so, wie er sie kannte. Ein frischer Windhauch streifte seinen Körper. Er holte tief Luft, sog sie in sich hinein.
    Zum Teufel mit dieser Situation, dachte er. Emiel, entscheide dich. Für diese Leute hier und ihr Leben – oder für Jardok. Sei konsequent.
    Aber ohne daß es ihm völlig bewußt geworden war, hatte er seine Entscheidung schon lange gefällt. Es war der Schmerz über die gemarterte Frau auf dem Marsch gewesen.
    Der Laser, den er noch immer in der Hand hielt, fühlte sich plötzlich heiß und schwer an. Er hob ihn bis dicht vor die Augen, und abgrundtiefer Ekel überkam ihn. Er verspürte den unwiderstehlichen Drang, dieses Mordinstrument von sich zu schleudern – und hielt es doch weiter krampfhaft fest.
    In diesem Moment erreichte ihn der Befehl zum Sammeln. Seine Gedanken verkrampften sich vor Ungewißheit. Wie würde Jardok reagieren?
»Männer!« schrie er und warf sich in Pose. »Unsere Vermutung hat sich als wahr erwiesen. Das Schicksal hat uns in die Zukunft geschleudert. Den bisher gesammelten Fakten habe ich entnommen, daß der Feind in der Lage war, unseren Truppen eine Niederlage zu bereiten und sein diktatorisches Regime zu errichten. Wir aber leben noch, besitzen unsere Waffen und den unbezwingbaren Willen zum Sieg. Wir werden den Kampf unserer Väter bis zum Ende fortsetzen.«
    Verrückt, durchfuhr es Emiel, Jardok ist größenwahnsinnig. Was die vereinten Truppen der Hemisphäre nicht erreichten, das will er mit einer Handvoll Männer gegen die gesamte Erde vollbringen?
    »Nach einer kurzen Vorbereitungsphase bemächtigen wir uns der nächsten Stadt. Freiwillige werden zu unseren Fahnen stoßen…«
    Emiel war nicht entsetzt. Grenzenlose Verwunderung machte sich in ihm breit. Was Jardok da anordnete, war so unsinnig, daß es sich kaum lohnte, auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.
    »Die Männer dieses Ortes sind als Sicherheitsrisiko zu eliminieren. Die Gruppenführer sind über die durchzuführenden Maßnahmen eingewiesen. Ausführung!«
    Emiel fand sich nicht in der Lage, auch nur einen Finger zu rühren. Was er eben gehört hatte, lähmte ihn. Da sah er, wie die Soldaten auseinanderspritzten, um dem Befehl Folge zu leisten… und bemerkte, wie auch seine Beine sich gehorsam in Bewegung setzten.
    Nein, dachte er verzweifelt, nein… und versuchte, sich aus dem Zwang zu lösen.
Es war ein Krieg mit sich selbst, der fürchterlichste, mörderischste und grausamste, den er je erlebt hatte.
Plötzlich hörte er neben sich, dicht an seinem Ohr, eine fremde, piepsende Stimme: »Wirst du den Befehl ausführen?«
Diese Frage riß ihn aus seiner Starre. »Nein!« schrie er mit der ganzen Macht seiner Stimme. »Jardok!« Der Laser war entsichert. Er brauchte nur abzudrücken.
Aber der Commiser handelte rascher als er. Er mußte blitzschnell verstanden haben, was in Emiel vorging. Ohne zu schießen, hechtete Emiel in einem verzweifelten Sprung zur Seite, überschlug sich mehrere Male, bevor er hinter einem dikken Baum dürftige Deckung fand.
Die Glutspur aus Jardoks Laser folgte seinem Fluchtweg.
In panischem Entsetzen erwartete er, daß sich der Strahl durch den Baum hindurchfraß. Für

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