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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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Industrieservice.“
    „Eine Kanalratte, sag das doch gleich. Ich werde reingerufen. Muss Schluss machen.“ Schon hatte Ben aufgelegt.
    Puzzleteil fügte sich an Puzzleteil. Das Bild wurde immer deutlicher. Doch was es preisgab, war widerlich, schmutzig und abstoßend.
    Immerhin hatten sie jetzt eine erste Spur. Die Suche nach den flüchtigen Michael Engel und Uwe Beck kam langsam in Fahrt. Und Daniel war sicher, dass sich beide noch ganz in ihrer Nähe aufhielten.
    Da war es wieder, das Kribbeln im Nacken. Erneut hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Doch diesmal konnte er es nicht als Einbildung abtun.
    Möglicherweise hatten die Ratten das sinkende Schiff gar nicht verlassen.

44. KAPITEL
    Daniels Jagdtrieb erwachte vollends.
    Etwas kitzelte ihn am Fußgelenk. Darum neigte er sich vor und kratzte sich unter der Socke. Als er die Berührung nicht spürte, wurde ihm bewusst, dass er auch das Kitzeln nicht gespürt haben konnte. Seine Psyche spielte ihm mal wieder einen Streich. Das machte sie gerne, wenn er am liebsten aufspringen und losrennen würde.
    Verlegen richtete er den Oberkörper wieder auf. Er winkte Leander und Tomasz zu sich. „Wir müssen das Tiefgeschoss untersuchen.“
    „Haben die Kollegen schon. Das ganze Haus. Von oben bis unten.“ Leander klopfte gegen die Außenwand. Pulverschnee rieselte von den Efeuranken herab. „Nichts.“
    „Dann machen wir es noch einmal.“
    „Wozu?“
    „Sie müssen dort unten sein!“
    Leanders Augen weiteten sich. „Beck und Engel?“
    „Glaubst du etwa, du bist der Einzige, der seinen Job gut macht?“ Tom stieg über das Flatterband, zündete die Zigarette an und inhalierte den Rauch tief. „Wenn die Kollegen sie nicht gefunden haben, halten sich die beiden auch nicht mehr im Gebäude auf.“
    „Es führten keine Fußspuren vom Haus weg, außer die von Ben, erinnerst du dich? Wenn Beck und Engel nicht übers Dach geklettert sind, müssen sie sich noch in der 13 befinden.“
    „Willst du damit andeuten, dass das Lupanar sich unter unseren Füßen befinden könnte?“ Leander sah nach unten, als erwartete er, dass der Schnee plötzlich durchsichtig werden und den Blick auf einen geheimen Kellerabschnitt freigeben würde.
    „Ein eigenes Bordell für die Vorzeige-Ex-Häftlinge.“ Selbst in Daniels Ohren hörte sich das verrückt an, aber die Fakten sprachen für diese Theorie. „Damit würden sich die Kinderschänder unabhängig machen. Und es gäbe für sie nicht das Risiko, durch andere Kunden, die Betreiber oder eine Polizeirazzia aufzufliegen.“
    „Je weniger davon wissen, desto besser und sicherer.“ Leander zog den Reißverschluss seiner Arktisjacke bis unters Kinn hoch und schloss sogar die Knöpfe darüber. „Aber auch kaltblütig.“
    „Das würde allerdings deine These widerlegen, dass Stefan Haas seinen Sohn in den Privatpuff bringen wollte, als er den Unfall hatte und Noel ihm entwischte.“ Tomasz musste den Bericht gelesen haben.
    Zerknirscht schwieg Daniel, denn Tom hatte recht. Wohin sonst sollte der Pädophile mit seinem Sohn unterwegs gewesen sein?
    Plötzlich hörte Daniel Stimmen in seinem Hinterkopf. Die eine krakeelte, die andere lallte. Gloria und Theo aus der Trinkhalle in Ehrenfeld. Verbunden durch eine Art Hassliebe. Ständig stritten sie. Daniel war sich sicher, dass es kein Thema gab, über das sie sich einig waren. Vielleicht hatten sie ein Hobby daraus gemacht, mmer das Gegenteil zu behaupten wie der andere. Medizin gegen die Langeweile.
    „Wie sah denn sein Verfolger aus?“ , hatte Gloria ihn in der acht von Stefan Haas’ Unfall gefragt. „Erzähl schon, komm, erzähl es uns.“
    Theo war sich seiner Beobachtung sicher gewesen. „Hatte ’nen angen schwarzen Mantel mit Kapuze an. Mehr konnte ich nicht erkennen.“
    „Dumm jelaufen. Vielleicht war das nur der Schatten des Kerls, der umkam. Jawoll, nur ein Schatten.“
    „Jeweint hat er. Sein Jesicht war janz nass.“
    „Es regnet, du Ochse. Das ist das Zeug, was von oben kommt. Ist auch feucht.“
    „Er hat jeheult, ich schwöre. Ich habe seine Augen nur einmal jesehen, nur kurz, aber das Licht aus dem Kiosk fiel auf sie. Sie waren voller Schmerz und Verzweiflung, als wüsste er nicht mehr ein noch aus, als stünde er kurz davor, alles zu verlieren, als würde er sich mit etwas Jewaltigem herumquälen.“
    Ruckartig tauchte Daniel aus seiner Erinnerung wieder auf. „Eventuell wollte Stefan Haas Noel nicht dorthin, sondern ihn von dort

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