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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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ungesehen entkommen konnten.“
    „Es gibt Baupläne“, warf Tom spöttisch ein. „Die liegen im Archiv des Bauamts oder beim Besitzer oder bestenfalls bei beiden.“
    „Römische Keller sind darauf aber nicht verzeichnet.“ Daniel verdrehte die Augen. „Viele davon wurden bisher nicht einmal entdeckt.“
    In Leanders Stimme schwang ein Lächeln mit. „Und geheime Durchgänge sind sicherlich auch nicht markiert, denn dann wären sie ja nicht geheim.“
    „Womöglich aber auf den Bauplänen der Nachbargebäude.“ Tom blieb beharrlich.
    „Sie anzufordern dauert zu lange.“ Inzwischen konnte Daniel seine Gereiztheit nicht länger überspielen.
    „Und was gedenkt der clevere Kopf dieser Mordkommission nun zu tun?“
    „Ist das dein Problem? Findest du, ich spiele mich auf?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    Daniel schluckte seine Verärgerung hinunter, denn er wollte keine Zeit mit Querelen vergeuden. Aber wie sollte er weiterkommen? Sollte er seine Niederlage eingestehen und darauf hoffen, dass die bereits laufende Sofortfahndung etwas brachte? Aber falls er richtiglag, würde eine Ringalarmfahndung kein Ergebnis bringen.
    Ein Polizist kam zum Treppenabsatz, sah, dass Daniel und Leander die Wände abtasteten, und runzelte die Stirn. Zu Tom sagte er: „Die Kühlschränke sind leer. Ein paar Klamotten und Hygieneartikel fehlen auch, aber vor allen Dingen Nahrungsmittel.“
    „Weil sich Engel und Beck irgendwo verschanzt haben“, gab Daniel zurück, „um zu warten, bis die Luft rein ist.“ Im Lupanar. Einem römischen Gewölbe. Aus Backsteinen. Wie man sie in Ausgrabungsstätten sieht. Freigelegt in archäologischen Zonen. Die man besichtigen kann. Und von Kulturführern erklärt bekommt …
    Plötzlich tauchte ein Gesicht vor seinem geistigen Auge auf. Ein älterer Mann mit einem intelligenten, wachen Blick, buschigen Augenbrauen, nikotingelben Zähnen und einem freundlichen Grinsen.
    Daniel wäre am liebsten aufgesprungen und zu seinem Wagen gelaufen, doch die Querschnittslähmung hinderte ihn daran. Sie bremste ihn aus, machte ihn langsam wie eine Schnecke. Frustriert bat er Leander, ihm seinen Tablet-PC aus dem Handschuhfach zu holen, da sein Kollege zwei funktionierende Beine hatte und schneller war. Es tat weh, mit seinen Unzulänglichkeiten konfrontiert zu werden, aber die Situation war nun mal nicht zu ändern und er musste lernen, Hilfe anzunehmen, ja, sogar darum zu bitten.
    Als der junge Hospitant zurückkehrte, hatte er auch die Actioncam mitgebracht. „Ich dachte …“
    „Ich brauche nur mein Tablet.“ Die Kamera sicherte Daniel zwischen seinem Körper und dem Sitz. Er rief die Notizen auf, fand, was er suchte, und gab die Telefonnummer in sein Handy ein.
    „Abuu Beti hier. Hallo?“
    „Kriminalhauptkommissar Zucker vom …“
    „Kommissar Zucker! Ich würde mich ja freuen, von Ihnen zu hören, wenn ich nicht wüsste, dass Sie sich mit Morddelikten befassen.“
    „Im Moment suchen wir zwei flüchtige Personen“, Daniel beschloss, das Kinderbordell nicht zu erwähnen, „und brauchen Ihre Fachkenntnisse.“
    „Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.“
    „Genauer gesagt, versuchen wir ihr Versteck zu finden. Sie kennen sich doch mit der Unterwelt Kölns aus.“
    „Mit der antiken, ja. Nicht mit der Mafia oder was auch immer.“ Auf der Seite von Abuu Beti waren merkwürdige Geräusche zu hören. Zuerst als stopfte er etwas in einen Behälter, dann stießen seine Zähne an etwas, das sich nah an der Sprechmuschel befand, als Nächstes das Zischen eines Feuerzeugs und schließlich mehrmaliges Schmatzen.
    Daniel vermutete, dass er sich soeben eine Pfeife angesteckt hatte. „Gibt es in Ehrenfeld unterirdische Geschosse aus der Römerzeit?“
    „Sicherlich, aber erwarten Sie von mir bitte nicht, die Geschichte jedes Gebäudes zu kennen.“ Dann bestätigte Beti Daniels Aussage über römische Abwasserkanäle und Vorratskeller.
    Daniel unterdrückte ein Seufzen. Was hatte er erwartet? Definitiv zu viel. Er drehte seinen Rolli so, dass Tomasz ihm seine Enttäuschung nicht ansehen konnte.
    „Gehen Sie in die Souterrains der Wohnhäuser und schauen Sie sich nach zugemauerten Öffnungen um. Die können nicht größer als Fenster sein, da die Menschen damals kleiner waren als wir heutzutage, oder weil es sich nur um Luken handelte. Oft gibt es Hinweise auf einen früheren Durchgang.“
    „Haben wir schon getan. Nichts.“
    „Der Zugang könnte hinter Putz liegen.“
    Seufzend

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