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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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Voigts Meinung, dass ein Krüppel bei der Kripo nichts zu suchen hat?“
    „Du bist kein Krüppel.“
    „Dann schau nicht so verflucht herablassend.“
    „Das tue ich gar nicht.“
    „Warum stellst du alles infrage, was ich mache und sage?“
    Tom schnellte hoch. „Meine Frau hat mich verlassen, verdammt noch mal.“
    „Was?“
    „Natalia ist weg“, verlegen rieb Tomasz über seine hochroten Wangen, „weil ich ihr kein Haus kaufen wollte. Sie glaubt, ich bin dagegen, weil ich mich nicht an sie ketten will. Die Abtragungen hätten uns bis ins Rentenalter aneinandergebunden.“
    „Dabei willst du dich nur nicht finanziell ruinieren, stimmt’s?“
    „Nein, sie hat recht. Das ist ja das Schlimme. Ich habe ihre ständigen Forderungen satt. Ich habe ihr Nörgeln satt. Aber das ist mir erst jetzt bewusst geworden. Bin zu meinen Eltern gezogen.“
    Deshalb hatte Leander ihn zu Hause nicht erreichen können. Daniel wusste nicht, was er dazu sagen sollte, außer: „Scheiße!“
    „Das ist jetzt unwichtig.“ Tom schlurfte so schwerfällig zu ihnen, als würde er eine schwere Last auf seinen Schultern tragen. „Ich glaube einfach nicht an deine Theorie. Das da ist eine schwere Steinplatte, die man nicht mal so eben hochheben oder verschieben kann.“
    „Vielleicht gibt es einen versteckten Mechanismus.“ Leander setzte die Feile an, doch sie verbog sich noch weiter, als hätte jemand vor ihm dasselbe ebenfalls ausprobiert. Sichtlich verärgert ließ er sie fallen und versuchte, die Backsteine auf dem Boden zu verschieben und zu drehen. Mit den Handballen drückte er darauf, als wären es zu groß geratene, kunstvolle Klingelknöpfe.
    „Wir befinden uns nicht in einem Horrorfilm.“ Tomasz schüttelte den Kopf.
    „Irgendwie schon“, murmelte Daniel. Zerknirscht schaute er sich um.
    Möglicherweise gab es einen abnehmbaren Griff, den man einhaken konnte, damit nicht sofort auffiel, dass es sich um eine Luke handelte.
    Er nahm ein merkwürdiges Kitzeln in der Magengrube wahr.
    Leider erspähte er nichts, was infrage kam. Hier unten standen nur Möbel, die die meisten Menschen auf den Müll geworfen hätten. Nicht einmal Kartons machte er aus, in denen sie hätten suchen können. Daniel schob seinen Chopper hinüber und prüfte die Schubladen und Schränke. Bis auf zwei benutzte Arbeitsanzüge herrschte gähnende Leere. Staub bedeckte die Blaumänner. Aus den Taschen rieselten Sand und winzige Gesteinssplitter, so rot wie die Backsteine um sie herum.
    Das Kribbeln in ihm wurde stärker. Er kratzte sich am Bauch, dort, wo er noch Gespür besaß, aber es half nicht.
    Ansonsten waren die Räume leer. Es gab keine Kartons, in denen man einen portablen Henkel verbergen könnte. Aber vielleicht erkannte Daniel ihn auch nur nicht. Gut möglich, dass er nicht wie ein Griff aussah und deshalb nicht zu erkennen war.
    Der Kitzel in ihm wuchs zu einem Ziehen heran, das zunehmend schmerzhafter wurde. Dass Leander nun den Boden mit dem Holzgriff der Feile abklopfte, machte es nicht besser. Durch das unrhythmische Pochen konnte sich Daniel schlecht konzentrieren.
    Etwas offen liegen zu lassen, dass harmlos aussah – ein besseres Versteck gäbe es nicht. Daniel ließ seinen Blick durch das Tiefparterre schweifen. Hier war nichts. Weder lagen Gegenstände herum noch hing Werkzeug an der Wand.
    Der Schmerz in seinen Eingeweiden wurde so schlimm, dass er in seinen Kopf ausstrahlte.
    Genervt flog er zu Leander herum. „Könntest du bitte damit aufhören? Der Krach nervt und bringt ni…“
    Leander, auf allen vieren, hielt in der Bewegung inne, das Werkzeug erhoben und bereit, es ein weiteres Mal auf einen Stein unter ihm hinuntersausen zu lassen.
    Plötzlich fiel Daniels Blick auf etwas Rotes. Es schien unter der letzten Stufe der Treppe zu kleben. Wenn man stand, konnte man es nicht sehen. Aber dadurch, dass er saß, hatte er einen anderen Winkel. Wie merkwürdig, dachte er. Was mochte das sein?
    Als er hektisch daraufzurollte, rief Leander ihm hinterher: „Da habe ich schon nachgeguckt.“
    „Ob etwas in dem Hohlraum darunter liegt, ja.“ Daniels Bock holperte über den unebenen Boden. Abrupt bremste er an seinem Ziel ab. „Aber nicht, ob etwas unter dem Abgang befestigt ist.“
    Er beugte sich vor, neugierig und aufgeregt. Dort, unter der letzten Stufe, verborgen im Schatten, hing ein Brecheisen an zwei Haken. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er es an der Gedenkplatte aus der Nachkriegszeit ansetzte. Beim ersten Mal

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