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Nuancen der Lust (German Edition)

Nuancen der Lust (German Edition)

Titel: Nuancen der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg , Antje Ippensen , Emilia Jones , Sira Rabe , Jasmin Eden
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Entschuldige.« Leonie schüttelte sich kurz. »Ich hatte die letzte Nacht zu wenig Schlaf. Du weißt schon. Außerdem tut mir alles weh. Diese ganze Aktion war schmerzhaft und unnötig. Ich hätte es besser wissen müssen.«
    »Nein, du hättest besser zu Marco gehen sollen.« Thea bedachte sie mit einem strafenden Blick.
    »Sie hat Recht«, sagte Bianca kauend. Unglaublich, in welcher Geschwindigkeit eine notorische Obstliebhaberin eine Riesenpizza verdrücken konnte. »Marco ist DER Mann für dich. Glaub es mir. Das hab ich im Urin.«
    »Wie nett«, meinte Leonie und zog eine Grimasse. Sie war sich nach wie vor unsicher, was sie von dieser ganzen SM-Sache und den beiden anderen Frauen halten sollte.
    Thea fasste nach ihrer linken Hand und drückte sie. »Süße, ich verstehe nicht, warum du dich vor Marco verschließt. Schau mal, du musst dich bei ihm wirklich auf gar nichts einlassen. Bisher hat er doch nur versucht herauszufinden, wo bei dir der Hund begraben liegt.«
    Das war keine schöne Umschreibung für ihre Unfähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen.
    »Ohne deine Erlaubnis würde er niemals zu weit gehen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Leonie.
    »Wenn du dich auf seine Vorlieben einlässt, gibt es immer Absprachen. Klare Regeln. Und du hast jederzeit die Möglichkeit, das Spiel zu stoppen, falls es dir zu viel wird. So läuft das.«
    Das Spiel
. Auf diese Weise betrachtet, wirkte es auf Leonie schon wesentlich freundlicher. Demnach würde sie nicht bis zur völligen Selbstaufgabe leiden müssen, sondern nur bis zu einem Punkt, den sie bestimmen konnte. Schritt für Schritt.
    »Okay.« Sie nickte.
    »Okay?« Bianca leckte sich das Pizzafett von den Fingern. Sie sah aus, als könnte sie noch eine zweite in der gleichen Größe vertragen. »Heißt das, du gehst heute Abend zu Marco-Oo?«
    »Genau das heißt es.«
    »Und wir gehen vorher shoppen und stellen dir ein richtig sexy Outfit zusammen?« In Biancas Augen schlich sich ein Funkeln.
    Leonie winkte ab. »Schätze, das werde ich nicht brauchen. So wie ich das sehe, steht Marco nicht sonderlich auf Klamotten. Außer vielleicht auf irgendwelches Lack- oder Leder-Zeugs. Aber ich war noch nicht so weit, das herauszufinden.«
    Die beiden Freundinnen lachten, und selbst Thea hätte das Grinsen auf ihren Lippen nicht leugnen können.

    Leonie ging an diesem Abend in einem schwarzen, knielangen Trenchcoat aus dem Haus. Darunter trug sie ebenso schwarze Spitzenunterwäsche. Sie hatte beschlossen, dass diese Kleidung für eine weitere Sitzung bei Marco vollkommen ausreichend war. Auf Nylons hatte sie genauso verzichtet wie auf Socken, sondern war einfach mit nackten Füßen in ihre grauen Wildlederstiefel geschlüpft.
    Dank Thea erwartete Marco sie um Punkt 20 Uhr. Allein. Es gab keinen weiteren Damenbesuch, mit dem sie ihn hätte teilen müssen. Keine dummen Hühner.
    Das weiße Nachthemd hatte Marco an diesem Abend im Schrank gelassen. Er steckte in einer hellblauen, verwaschenen Jeans und einem beigefarbenen, langärmligen Shirt. In dem Outfit sah er aus wie ein Sunnyboy, der sein Leben in einem Haus am Strand verbrachte.
    »Schön, dass du da bist«, begrüßte er sie.
    Leonie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Sie war aufgeregt. Ihr Puls raste wie wahnsinnig und die Innenflächen ihrer Hände wurden feucht und schwitzig. Dennoch behielt sie die Kontrolle über ihr Tun. Sie lächelte ihm freundlich zu.
    »Ich muss zugeben, ich hatte meine Zweifel, ob du heute auftauchst. Und du bist sogar pünktlich.« Er schloss die Tür hinter ihr ab und führte sie auch dieses Mal durch den Gruppenraum in seinen privaten Bereich.
    Leonie hätte gerne gewusst, wie viele Frauen er dort empfing, um ihnen etwas beizubringen. Sicher war sie nicht die Erste oder Einzige.Aber es gehörte sich wohl nicht, ihn bereits am zweiten Abend auf dieses Thema anzusprechen.
    »Und …« Sie zögerte, suchte nach Worten. »Verrätst du mir, was wir heute machen werden?«
    »Nicht so ungeduldig«, gab er zurück. Dieses Mal gingen sie nicht in den Raum mit dem Bücherregal und dem grünen Sofa. Er öffnete die gegenüberliegende Tür und aus dem Inneren leuchtete ihnen vielfacher Kerzenschein entgegen. Da hatte er sich offenbar viel Mühe gegeben, um sich auf sie vorzubereiten.
    In dem Raum gab es keine Möbelstücke im eigentlichen Sinn, nur eine Art Pritsche in der Mitte. Eine schwarze, flache Platte, an deren beider Enden Riemen befestigt waren. Leonie vermutete, dass sie dazu

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