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Nuancen der Lust (German Edition)

Nuancen der Lust (German Edition)

Titel: Nuancen der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg , Antje Ippensen , Emilia Jones , Sira Rabe , Jasmin Eden
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galten, um jemanden darauf festzuschnallen, und ganz sicher wäre dieser jemand nicht Marco.
    »Werden wir Sex haben?«, fragte sie nun direkt.
    »Möchtest du denn Sex haben?«
    Leonie stutzte. »Ich weiß nicht … Ich dachte …«
    Marco stellte sich vor sie hin und legte beide Hände auf ihren Schultern ab. Er schaffte es mit wenigen geschickten Massagegriffen, dass sich ihre Muskeln lockerten und sie sich entspannte.
    »Mach dich frei von allem«, forderte er.
    Automatisch tastete sie nach dem Gürtel ihres Trenchcoats.
    »Ich meinte eigentlich deinen Geist«, stellte er richtig.
    Leonie blinzelte ihn an. Sie behielt ihre Finger an dem Gürtel und krallte sich an dem Knoten vorne fest. Marco verwirrte sie. Seine unmittelbare Nähe brachte sie beinahe um den Verstand, und sie konnte nicht einmal sagen, ob dieses Empfinden aus Lust oder aus Furcht vor ihm entsprang. Höchste Zeit, dass sie die Regeln festlegte.
    »Thea sagte, dass es Absprachen gibt, bevor wir anfangen.«
    »Hm.« Er nahm die Hände von ihr. »Absprachen würden bedeuten, dass du dich dazu bereit erklärst, dich mir zu unterwerfen.«
    Leonie schluckte. Das war ein hartes, erschreckendes Wort. Sie musste sich eingestehen, dass sie nicht ausreichend darüber nachgedacht hatte.
    »Ist das nicht der Plan?«, fragte sie unsicher. »Ist es nicht das, was du mit Frauen wie mir tust.«
    Er lachte. »Nicht unbedingt. Wie Thea mir erklärte, bist du momentan unfähig, deinen sexuellen Höhepunkt zu erreichen. Ich könnte herausfinden, woran das liegt. Natürlich unter Verwendung meiner eigenen, speziellen Vorlieben. Das tue ich aber nicht automatisch bei jedem meiner Klienten.«
    Leonie gefiel es nicht, dass er sie zu seinen Klienten zählte. Bislang hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, ob die Sitzungen bei Marco Geld kosteten oder nicht. Nach Theas Erzählungen hatte sich das alles immer nur selbstverständlich angehört. Als handelte es sich um einen, wenn auch eigenartigen, Freundeskreis, der sich gelegentlich traf, um sich gegenseitig zu helfen. Nun musste sie sich die Frage stellen, ob Thea ihren Guru eventuell für sie engagiert hatte.
    »Bei dir«, fuhr Marco fort, »ist es etwas anderes. Ich bin mir beinahe sicher, dass deine Vorlieben den meinen sehr ähnlich sind. Allerdings hältst du sie tief in dir verborgen. Sie sind irgendwo da drinnen eingeschlossen.« Er deutete mit einer Hand auf ihren Brustkorb. »Und sie drängen danach, endlich hinaus zu dürfen.«
    Sein Blick wurde eindringlicher, als forderte er eine Reaktion von ihr. Aber sie überlegte noch, und so sahen sie sich für einen Moment schweigend in die Augen. Bis es schließlich anfing, in Leonies Schoß zu kribbeln. Tatsächlich war es ihm gelungen, mit seiner Ausstrahlung und seinen Ausführungen eine leichte Erregung in ihr zu wecken. Trotz der Pritsche mit den Fesselriemchen geriet sie in eine erfreuliche Unruhe.
    Sie öffnete den Gürtel ihres Trenchcoats. Gemächlich und mit einem Lächeln, in das sie all ihren Verführungscharme legte, schob sie den Stoff über ihre Schultern. Marco beobachtete sie ohne eine Regung zu zeigen. Der Trenchcoat glitt zu Boden. Leonie brachte sich in eine Pose, die sie sich einmal von einem Unterwäschemodel abgeschaut hatte. Das Gewicht auf das eine Bein verlagert, den Bauch eingezogen und den Rücken durchgedrückt. Die Hände stützte sie in die Seiten und legte den Kopf schief. Sie flehte regelrecht um ein Kompliment von ihm.
    »Ich sehe, du hast dich dem Anlass entsprechend gekleidet«, kommentierte er jedoch nur.
    Sie war enttäuscht. Wie gerne hätte sie ihn gefragt, ob er sie überhauptfür attraktiv hielt. Ob ihre weiblichen Rundungen ihn anregten. Sie wusste, dass sie ausgeprägte und äußerst ansprechende Kurven besaß. Jeder Mann hatte ihr das bisher bestätigt. Nun wollte sie es gerne auch von Marco hören. Aber sie verkniff sich jede Neugier.
    Anstelle eines Kommentars zog er sich das Shirt über den Kopf, so dass sie seinen freien Oberkörper bewundern konnte. Er war durchtrainiert, wie sie bereits bei ihrer ersten Begegnung erahnt hatte. Seine Muskeln glänzten in dem Schein der Kerzen. Sie wirkten ausgeprägt, jedoch keineswegs übertrieben.
    Wieder überkam sie das Verlangen, etwas zu sagen. Wieder schwieg sie. Sie wartete. Es war ein Spiel, dessen Regeln nur er bestimmte.
    Er trat hinter sie. Als er die Hände auf ihrem Rücken ablegte, schloss sie die Augen und zwang sich dazu, seine Berührungen ohne jeden Hintergedanken

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