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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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haben. Aber… Nein. Nimm dir einfach alle Zeit, die du brauchst, Laney. Wir alle lieben dich hier, meine Kleine. Sobald du wieder bereit bist zu reden, dann wird jeder hier bereit sein dir zuzuhören, ok?“
    Laney sah ihren Vater sehr intensiv an und vermittelte Jason den Eindruck, als wolle sie ihm etwas mitteilen. Einen Augenblick lang erwartete er, sie würde endlich wieder etwas sagen. Doch der Moment verging. Laney wandte den Blick wieder ab und gähnte dann. Ein wenig enttäuscht strich Jason seiner Tochter übers Haar. Er durfte nicht die Geduld verlieren. Nach allem, was Laney durchgemacht hatte, konnte er nicht erwarten dass sie einfach so wieder zur Normalität zurückkehrte. Das brauchte Zeit.
    „ Leg dich schlafen, meine Kleine“, sagte Jason schließlich. „Ich verspreche, dass ich morgen alles geregelt haben werde. Mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das schon wieder hin.“
    Jason wollte sich langsam erheben, aber Laney griff nach seiner Hand und hielt ihn zurück.
    „ Was?“, fragte er. „Soll ich hierbleiben, bis du eingeschlafen bist?“
    Laney nickte und Jason setzte sich wieder zurück.
    „ Ok“, sagte er. „Kein Problem. Hab keine Angst, Laney. Es ist alles in Ordnung. Niemand wird dich holen kommen. Das verspreche ich dir.“
     
    „ Jason?“
    Jason sah auf und erblickte Violette, die blutbespritzt in der Tür stand. Ihr schwarzes Haar, das wie immer einen leichten Blaustich aufwies, war zerzaust und hing ihr unordentlich ins Gesicht. Sofort stand Jason auf und ließ die schlafende Laney zurück. Violettes Anblick war das letzte, was seine Tochter jetzt gebrauchen konnte.
    „ Was?“, fragte er und blickte sie verwirrt an.
    „ Wir haben die junge Frau in den Schutzraum im Keller gebracht“, erklärte Violette und kam ein paar Schritte auf ihn zu. „Mum und Viktor wollen mit dir reden.“
    Jason zuckte ein wenig zusammen. Doreen mochte es nicht als Mum bezeichnet zu werden, weil sie sich dadurch zu alt fühlte. Daher versuchten Violette und er dieses Wort so weit wie möglich zu umgehen. Wenn sie jedoch unter sich waren, dann benutzten sie es manchmal doch.
    „ Sind sie sehr wütend?“, fragte Jason.
    „ Was glaubst du denn?“, fragte Violette zurück und Jason verzog gequält das Gesicht.
    „ Du weißt, dass Laney nichts dafür kann“, sagte er.
    „ Ja schon“, gab Violette zurück. „Aber irgendjemand muss nun mal die Konsequenzen für den Vorfall tragen. Und da du ja nicht willst, dass die Ältesten von Laneys Existenz erfahren, wirst wohl du derjenige sein müssen, der sie trägt.“
    Jason nickte betrübt. Die Ältesten waren die Führungselite der Herrenrasse und besaßen große Macht. Sie stellten gleichzeitig Richter und Verteidiger dar, mischten sich aber auch viel zu häufig in Angelegenheiten ein, die sie eigentlich gar nichts angingen.
    Missmutig lief Jason an Violette vorbei und ging dann langsam die Treppe hinunter. Dabei betrachtete er eingehend die schönen Gemälde an den Wänden. Er hatte es nicht eilig. Das Haus, in dem die Familie momentan wohnte war riesig und wunderschön. Es war sehr nach dem alten Stil eingerichtet, mit vielen Statuen und Säulen. Doreen wäre nie im Leben dazu imstande gewesen dieses Haus alleine sauber zu halten, aber dafür gab es ja auch die Diener. Diener, die um diese Uhrzeit mehr als genug zu tun hatten und die sich nur blicken lassen würden, wenn man sie ausdrücklich rief. Allerdings war die gesamte Familie ganz froh gewesen, dass sie so wenig Zeugen wie möglich gehabt hatten bei dem Theater.
    Jason schluckte. Ihm war klar, dass ihn eine Strafpredigt erwartete. Egal wie alt man war, für seine Eltern würde man doch für immer ein Kind bleiben. Und das Schlimmste war, dass er eine Strafpredigt wirklich verdient hatte. Er hatte sie verdient und er würde auch mit Konsequenzen rechnen müssen.
    Seit mehreren Jahrhunderten schon hatte sich seine Rasse so weit zivilisiert, dass sie nicht mehr wahllos Menschen attackierten, sondern dass die Jagd auf Menschen ganz allein der Force vorbehalten war. Aber hin und wieder geschahen Unfälle. Und dann gab es genaue Regeln, nach denen man vorgehen musste. Regeln, auf dessen Einhaltung Viktor und Doreen mit Sicherheit bestehen würden. Denn wenn die Familienoberhäupter nicht darauf achteten, dann mischten sich die Ältesten ein. Und das wollte nun wirklich niemand.
    Am Ende der Treppe blieb Jason kurz stehen und betrachtete seine Eltern eine Weile. Er war größer als sie beide, aber

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