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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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erlosch auch der Schimmer um die Hände der Priesterin wieder. Doch Jade schien immer noch hochkonzentriert und es dauerte noch mehrere Minuten, bis sie die Hände der beiden wieder losließ und dann langsam wieder zurücktrat.
    „ Es ist vollbracht“, sagte sie, nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme. „Ihr seid von nun an und für immer zwei Teile eines Ganzen. Ihr gehört nun für den Rest eurer Existenz zusammen.“
    Kirsten drehte sich unsicher zu Benedikt um und lächelte scheu. Offensichtlich löste die Verbindung völlig neue Gefühle in ihr aus, mit denen sie erst noch zurecht kommen musste. Neugierig sah Kathleen zu Benedikt, der genauso orientierungslos und verwirrt wirkte, wie seine Frau. Scheinbar genügte es nicht, wenn man nur von der Verbindung gehört hatte, um sie völlig zu verstehen. Ganz offensichtlich war es etwas ganz anderes sie auch zu erleben.
    „ Wer soll die Prüfung durchführen?“, fragte Jade in Richtung der Ältesten und drehte sich zu Noemi, Marlene und Larissa um.
    Da die drei sich offensichtlich vorher abgesprochen hatten, stand Larissa wie auf Kommando auf und nahm das Messer von Jade an, das diese ihr respektvoll mit geneigtem Kopf entgegenhielt.
    Larissa sah von Kirsten zu Benedikt, so als müsste sie etwas Wichtiges durchdenken.
    „ Geh ein paar Schritte zurück, Kirsten“, sagte sie zu ihrer Kusine.
    Kirsten gehorchte sogleich und Kathleen konnte ihr ganz klar ansehen, dass sie sich vor dem was jetzt kam doch ein wenig fürchtete.
    „ Schließt die Augen“, befahl Larissa und beide gehorchten.
    Dann hob Larissa das Messer schnitt damit tief in Benedikts Schulter. Als wären sie gleichzeitig verletzt worden, schrieen beide zur selben Zeit auf und griffen sich genau an dieselbe Stelle an die Schulter. Kathleen klappte bei dem Anblick der Mund auf und erst ein Ellbogenstoß von Delilah brachte sie dazu ihre Miene wieder zu kontrollieren.
    Kirsten und Benedikt öffneten die Augen wieder und lächelten einander glücklich zu. Die Schmerzen waren zwar offensichtlich noch nicht verschwunden, aber sie schienen erträglich zu sein. Kirsten kam auf Benedikt zu und blieb vor ihm stehen.
    „ Es ist geglückt!“, verkündete Larissa laut und emotionslos.
    Der gesamte Saal brach in Applaus aus. Benedikt und Kirsten umarmten sich und die Schmerzen schienen bereits so gut wie vergessen zu sein. Larissa betrachtete ihre Kusine und deren Ehemann noch einen Augenblick missmutig und wandte sich dann grimmig ab.
    Wie auf Kommando setzten alle Diener sich auf einmal in Bewegung und die Musik setzte wieder ein. Die Party konnte beginnen.
     
    Kathleen benahm sich ausnahmsweise tadellos. Sie lief zwischen den Gästen und den anderen Dienern umher, als hätte sie noch nie im Leben etwas anderes getan und zeigte sich von ihrer besten Seite. Jasons anfängliche Sorgen, sie könnte sich respektlos den Gästen über verhalten war vollkommen unbegründet gewesen. Sie war zuvorkommend und freundlich, aber sie schien zu versuchen ihm möglichst aus dem Weg zu gehen.
    „ Wer ist sie?“
    Jason riss den Kopf herum und sah in das fragende Gesicht einer der Ältesten. Selbst wenn Marlene kein rotes Kleid getragen hätte, so hätte Jason sie trotz ihrer Ähnlichkeit mit Noemi dennoch sofort erkannt. Ihre Augen waren irgendwie anders als die ihrer beiden Schwestern. Sie waren berechnender und verbitterter.
    „ Guten Abend, Lady Marlene“, sagte Jason um Zeit zu gewinnen.
    „ Guten Abend, Jason“, erwiderte Marlene den Gruß und zog dann die Augenbrauen zusammen. Diese unfreundliche Geste war Jason nur zu sehr von ihr gewöhnt. Sie trat genau neben Jason und reichte ihm die Hand. Widerwillig ergriff er sie und deutete ein Kuss an.
    „ Also“, sagte Marlene dann. „Wer ist sie?“
    „ Wer?“, fragte Jason, obwohl er ganz genau wusste von wem Marlene sprach.
    „ Die Dienerin mit den langen Haaren“, sagte Marlene und nickte in Kathleens Richtung. „Sie ist mir sofort aufgefallen.“
    Jason verzog unzufrieden den Mund. Sollte er Kathleen etwa so offensichtlich im Auge behalten haben? Der Gedanke erschreckte ihn.
    „ Welche Dienerin hat außer den unseren schon lange Haare?“, sagte Marlene spöttisch. „Außerdem merkt man ihr an, dass sie neu ist. Sie vergisst manchmal den Kopf gesenkt zu halten und sie bewegt sich nicht so natürlich, wie die anderen. Außerdem“, betonte Marlene. „ist mir aufgefallen, dass du sie mehrmals an diesem Abend angesehen hast.“
    Jason antwortete

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