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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Kleid einen missmutigeren Gesichtsaudruck hatte, während die andere irgendwie immer ein wenig zu träumen schien.
    Direkt hinter den beiden stand Larissa, die zwar nicht genauso aussah, aber doch eine offensichtliche Ähnlichkeit zu den anderen beiden aufwies. Ihr Gesicht war länger, die Haare waren heller und sie war kleiner und zierlicher gebaut. Larissa trug wie immer ein lilafarbenes Kleid, das denselben Schnitt aufwies wie die der beiden anderen Frauen und somit die eindeutige Zugehörigkeit zu der Gruppe betonte.
    Kara hatte in Gegenwart der Ältesten immer ein grünes Kleid getragen und für Jason war sie bei weitem die Hübscheste der Familie gewesen. Bei dem Gedanken an sie zog sich Jason wie immer das Herz zusammen. Er hatte schon seine Gründe, warum er die Ältesten mied.
    Als die Ältesten erwartungsvoll in die Runde blickten knieten alle Gäste und Diener nieder und blieben einen Augenblick in dieser Position verharren. Dann erhoben sie sich wieder.
    Jason knirschte unzufrieden mit den Zähnen. Er hasste es sich verbeugen zu müssen und mochte es vor allem nicht das vor Marlene zu tun. Von den drei Schwestern war sie immer schon die schwierigste gewesen und Jason hatte nie verstanden, wie diese Frau es geschafft hatte eine Tochter wie Kara auf die Welt zu bringen. Kara musste einen verdammt tollen Vater gehabt haben, aber bedauerlicherweise hatte sie diesen nie kennengelernt. Er war vor langer Zeit Vampirjägern zum Opfer gefallen, was einer der Gründe für Marlene war Menschen aus tiefstem Herzen zu verabscheuen.
    Missmutig beobachtete Jason, wie Violette vortrat und die Frauen begrüßte. Die beiden verzogen keine Miene und nahmen es offenbar als selbstverständlich hin, dass Violette das Haus für die Hochzeit von Noemis Tochter ausstaffiert hatte. Sie betrachteten Violette herablassend und es war offensichtlich, dass sie sich lieber mit Viktor und Doreen befasst hätten als mit Violette. Doch die Tatsache, dass Jasons Eltern schliefen ließ sich nun mal nicht ändern.
    Aus dieser Entfernung konnte Jason zwar nicht hören was die Ältesten sagten, aber als Violette in seine Richtung zeigte und die Köpfe von beiden Frauen sofort in seine Richtung schossen, war klar dass man über ihn geredet hatte. Jason lächelte gequält und hob grüßend die Hand, wie man es offensichtlich von ihm erwartete.
    „ Familienzusammenkünfte“, sagte Greg ironisch und Jason lächelte ihm traurig zu.
    Eine der Ältesten als Schwiegermutter zu haben war schon nicht einfach gewesen, als Kara noch am Leben gewesen war. Aber seit ihrem Tod, hatte Jason immer das Gefühl Marlene würde ihm die Schuld an allem geben.
    Violette führte die drei Frauen zu ihren Plätzen in der Ecke, wobei sich Larissa immer respektvoll im Hintergrund hielt. Die Vertreterin einer der Ältesten zu sein war eine große Ehre, aber war auch mit unglaublich vielen Verpflichtungen und relativ wenig Rechten verbunden. Wahrscheinlich hatte sich Kara deswegen dazu entschlossen ihrer Mutter den Rücken zu kehren und dafür lieber bei ihm zu bleiben, nachdem er sie entführt hatte. Marlene hatte ihnen beiden das nie verziehen. Kara war ihre einzige Tochter gewesen und es gab niemanden, der ihren Platz hätte einnehmen können. Daher gab es seit Karas Verrat niemanden mehr, der Marlenes Interessen während ihrer Schlafphasen vertrat. Marlene hatte zwar noch zwei andere Kinder, aber nur Söhne. Und Söhne waren unwichtig in der Herrschaftsfolge der Ältesten.
    Jason war froh, dass diese altmodische Einstellung sich inzwischen ein wenig verändert hatte, weil ansonsten Violette grundsätzlich bevorzugt worden wäre und uneingeschränkte Macht in der Familie besäße. Aber Viktor und Doreen waren schon immer der Meinung gewesen, dass man die Kinder nicht nach ihrem Geschlecht beurteilen durfte, sondern nach ihren Fähigkeiten. Und von denen hatte er immer schon ein paar nützlichere besessen als Violette.
    „ Sieh mal Jason“, forderte Greg und lenkte damit Jasons Blick wieder auf dem Eingang. „Das ist der Bräutigam von Noemis Tochter.“
    Zur Tür herein kam ein großer Mann mit schmalen Schultern und einem länglichen Gesicht. Er hatte ein sehr schön geschnittenes Gesicht und sein Gang drückte aus, dass er immer auf der Hut war.
    Jason konnte ihm das nicht verübeln. Er wusste noch, wie er selbst sich gefühlt hatte, als Kara ihn das erste Mal bei den Ältesten als ihren Partner vorgestellt hatte. Seine Knie waren weich wie Butter gewesen und er

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