Nubila 02: Aufstand der Diener
war, wenn das überhaupt möglich war, sogar noch schöner gewesen als das erste Mal. Sie hätte niemals erwartet, dass es möglich sein konnte, sich jemandem so dermaßen nahe zu fühlen. Es war intensiver als alles, was sie bisher erlebt hatte, und sie wollte es um keinen Preis der Welt wieder verlieren.
Jason lehnte sich ein wenig zurück und seufzte.
„Nein“, sagte er. „Wahrscheinlich nicht.“
Schmerz durchfuhr Kathleen und sie blinzelte schnell, um es keiner Träne zu ermöglichen ihren Weg nach außen zu finden. Doch wie sie wusste, kannte Jason ihre Gefühle ohnehin. Er teilte sie mit ihr.
„Unsere Welten sind zu verschieden“, erklärte Jason und strich Kathleen dabei zärtlich über die Wange. „Unsere Rassen passen nicht zusammen und die Ältesten werden unsere Beziehung niemals akzeptieren.“
„Warum … bist du dann hier?“, fragte Kathleen, ohne ihm in die Augen sehen zu können.
„Weil es mir egal ist.“
Kathleen sah auf. Seine Augen waren sehr ernst und blickten sie eindringlich an.
„Kathleen. Du bist jetzt mein Gegenstück. Gleichgültig auf welche Art und Weise es passiert ist … Damals bei Kara habe ich mir eingebildet, dass die Verbindung doch etwas Schreckliches sein müsste. Keine Wahl zu haben … Jemand anderen ständig um sich zu brauchen und nie weit weg von ihm sein zu können. Aber jetzt wo es so weit ist, sehe ich, dass ich mich geirrt habe. Die Verbindung beeinflusst nicht wirklich die Gefühle, weißt du? Sie verstärkt sie nur. Ich liebe dich jetzt nur plötzlich so sehr, weil ich mich vorher schon zu dir hingezogen gefühlt habe. Andernfalls hätte ich dir vielleicht widerstehen können. So jedoch war es absolut undenkbar.“
„Schade, dass du da nicht eher drauf gekommen bist“, feixte Kathleen. „Das hätte uns so manche Gefühlsdusche erspart.“
Jason verzog amüsiert den Mund.
„Du hast Recht“, gab er zu. „Ich habe unnötig Zeit vergeudet. Aber jetzt kann ich mir meiner Gefühle wirklich sicher sein und weiß, dass es überhaupt nichts bringen würde, dagegen anzukämpfen. Ich wusste zwar, dass die Verbindung dich zu einem Teil von mir macht, aber anfangs dachte ich noch, es wäre eher so etwas wie der linke Arm. Den könnte man notfalls abhacken und trotzdem weiterleben. Zwar mit Einschränkungen, aber dennoch relativ normal. Du bist aber kein Arm, Kath. Du bist das Herz. Dich zu verlassen, würde mich töten. Ich war mir dessen nicht bewusst, bis Violette mich von dir fortgeholt hat.“
„Tja. Dann erinnere mich daran, ihr bei Gelegenheit zu danken“, grummelte Kathleen sarkastisch.
Jason lachte laut auf.
„Du bist wirklich einzigartig“, sagte er zufrieden und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Kathleen lächelte zurück und wurde dann wieder etwas ernster.
„Ich bezweifele, dass Alexander, was die Verbindung angeht, zu einem ähnlichen Schluss kommen wird wie du“, sagte sie etwas betrübt. Sie mochte den Hauptmann und es tat ihr leid, dass er sich gezwungen gesehen hatte, sich mit Gadha zu verbinden. Wobei sie zugeben musste, dass die beiden durch die Verbindung zufriedener wirkten als je zuvor.
„Alexander?“, fragte Jason verwundert. „Wieso? Was ist denn mit ihm? Wo ist er überhaupt?“
„Sie lagern ein paar Stunden von hier entfernt. Wir haben abgemacht, dass sie uns morgen holen kommen, wenn bis dahin immer noch keine Herren aufgetaucht sind.“
„Clever. Aber was meintest du mit deinem Kommentar über ihn?“
„Tja. Das glaubst du nie. Er hat sich mit Gadha verbunden.“
„ Was? Warum?“
„Aus eine ähnlichen Grund, wie ich mich mit dir.“
Jason runzelte verwirrt die Stirn.
„Lag sie im Sterben?“, wollte er wissen.
„Nein. Er hat es nicht getan, um sie zu retten, sondern um uns zu retten. Uns alle. Gadha hatte vor, das Lager zu verlassen, und ohne sie wären wir absolut aufgeschmissen gewesen. Sie ist die Einzige, die weiß, wann die Ältesten uns auf den Fersen sind. Ohne sie sind wir schutzlos. Alexander hat seine Freiheit geopfert, um seiner Truppe zu helfen.“
„Es war seine Entscheidung“, stellte Jason schulterzuckend fest. „Und ich glaube nicht, dass Gadha die schlechteste Wahl ist. Sie ist sehr hübsch. Und sie vergöttert ihn. Stell dir mal vor, er hätte sich an Thabea oder an Anabell binden müssen.“
Kathleen verzog den Mund.
„Na gut. Du meinst also, egal wie schlimm es ist, es kann immer noch schlimmer werden?“
„Das ist meine Devise.“
„Seit wann?“
„Seitdem ich
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