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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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ihrem Vater und dem Rest der Familie zu haben.
    Doch obwohl Violette sich ganz sicher war, richtig gehandelt zu haben, konnte sie sich über die bevorstehenden Ereignisse nicht wirklich freuen. Sie hatte Bauchschmerzen und war besorgt. Ein Zustand, der sie ganz und gar nicht erfreute.
    „Du wirkst bedrückt, Violette“, bemerkte Tristan und riss Violette damit aus ihren Gedanken. „Was ist der Grund für deine Trübsal?“
    Violette drehte sich zu dem großen Mann um und verzog missmutig den Mund. Seit ihrer kurzen Beziehung vor vielen Jahren hatte Tristans Interesse an ihr sich nicht vermindert, was Violette überhaupt nicht verstehen konnte. Sie hatte der ganzen Sache nie sonderlich viel Bedeutung beigemessen.
    Deprimierenderweise war jedoch Tristan einer der Männer, denen das Alter absolut hervorragend stand, und die Jahre hatten ihn eigentlich eher attraktiver als seniler werden lassen. Eine Tatsache, die Violette unheimlich ärgerte. Wenn eine Frau das Pech hatte zu altern, fand sie bald darauf niemand mehr hübsch. Bei Männern jedoch lag der Fall ganz anders. Violette überlegte, ob sie Tristan eine schnippische Antwort geben sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Sie hatte keine Lust sich zu streiten.
    „Hast du dich jemals gefragt, ob die Ältesten sich nicht irren könnten mit ihren Lehren?“, fragte sie ein wenig wehmütig.
    Tristan zog besorgt die Augenbrauen zusammen und sah Violette eindringlich an.
    „Du redest ja schon fast wie Larissa“, stellte er unzufrieden fest. „Was soll es denn schon bringen, sich gegen das Schicksal zu stellen?“
    Violette sah über den Platz, auf dem Hunderte von Dienern hin und her eilten, um die Feier für die Verbindung vorzubereiten, und suchte mit den Augen nach Tristans Cousine.
    Violette war in ihrem Leben schon oft beim Schloss gewesen, aber es faszinierte sie trotzdem immer wieder hier zu sein. Der Wohnsitz der Ältesten war einfach ein atemberaubender Anblick. Das Gebäude war im Stil der Renaissance erbaut und hatte zwei Treppen, die eine Raute bildeten und von dem Eingang aus hinunter in den Hof führten. Dort stand eine riesige Engelsstatue, die vor langer Zeit von irgendeinem talentierten Künstler angefertigt sein musste. Außerhalb des Hofes erstreckten sich schöne Gärten, die offensichtlich Nacht für Nacht von den Dienern gepflegt wurden. Unwillkürlich fragte Violette sich, wer diese Arbeit wohl übernehmen sollte, falls sich alle Diener von den Ältesten als untreu erwiesen.
    Larissa saß relativ unbeteiligt auf einer Bank, etwas abseits des Getümmels, und schien die Diener, die unermüdlich hin und her liefen, gar nicht zu bemerken. Es war kein Geheimnis, dass Larissa mit ihrem Schicksal haderte. Sie hatte die Verbindung zu ihrer Mutter nicht gewollt und immer wieder versucht sich Freiräume zu schaffen. Aber die Verbindung ließ es nicht zu, dass sie Akima verließ. Violette konnte sich sogar daran erinnern, dass Larissa tatsächlich neidisch auf Kara gewesen war, nachdem sie davon gehört hatte, dass Jason diese von Marlene weggeholt hatte.
    „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen“, sagte Tristan streng. „Wenn der heutige Tag vorüber ist, werden wir das Problem wegen den Dienern aus der Welt geschafft haben und dann wird sich alles andere wieder finden.“
    „Ist das nicht ironisch?“, fragte Violette, während sie sich wieder zu Tristan zurückdrehte. „Wir selbst haben die Diener erschaffen und jetzt müssen wir sie wieder zerstören, bevor sie uns zerstören.“
    Tristan zuckte mit den Schultern.
    „Tja. Demnach tragen wir jetzt die Konsequenzen für unsere Taten.“
    „Nein“, stellte Violette mit einem Blick über den Platz fest und zeigte auf die Diener, die in Käfige gepfercht eng an eng beieinander standen. „Nicht wir tragen die Konsequenzen. Sie tun es.“
    „Aber das sind doch nur Diener, Vi“, sagte Tristan ziemlich perplex. „Die haben doch noch nicht einmal Gefühle.“
    Violette musste an Antonio denken, der ihr mehr als einmal die Verletzungen nach einem Kampf mit den Wilden verbunden hatte. Antonio war dabei immer sehr fürsorglich und feinfühlig vorgegangen. Und Oleg? Er war ihr immer treu ergeben gewesen und sie war davon überzeugt, dass er trotz seiner mangelnden Intelligenz durchaus über Gefühle verfügte.
    Jasons Vortrag kam ihr wieder ins Gedächtnis und sie schüttelte grimmig den Kopf. Sollte Jason es tatsächlich geschafft haben, sie doch irgendwie zum Umdenken zu bewegen?
    „Es

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