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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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gefällt mir nicht, was die Ältesten vorhaben“, stellte sie schließlich fest. „Es ist einfach nicht richtig.“
    „Hör zu, Vi“, sagte Tristan eindringlich. „Die Dinge sind nun mal, wie sie sind, und es gibt nichts, was du dagegen tun könntest. Genügt es denn nicht, dass dein Bruder sich schon so sehr in Probleme gebracht hat? Da wir ihn im Lager nicht gefunden haben, gehen wir davon aus, dass er immer noch bei den Aufrührern und dieser aufmüpfigen Dienerin ist. Falls er heute hier auftauchen sollte, dann wird er genauso bestraft werden wie die Diener. Darauf kannst du dich verlassen.“
    „Das wird er nicht“, versicherte Violette. Einmal mehr freute sie sich über ihre Entscheidung, Jason nicht vor der Zusammenkunft freigelassen zu haben. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass er sich auch noch in Gefahr brachte. Der Gedanke machte sie rasend.
    „Du solltest lieber nicht einmal daran denken, meinem Bruder ein Haar zu krümmen“, drohte sie. „Denn wenn du das tust, schwöre ich dir, dass du es bereuen wirst. “
    Tristan zog die Augenbrauen zusammen. Er zweifelte nicht im Geringsten daran, dass Violette es todernst meinte. Sie scherzte nicht mit Dingen, die ihre Familie betrafen und Tristan wollte lieber gar nicht erst wissen, wie es war, Opfer ihrer Wut zu werden.
    „Na, komm schon, Vi“, sagte er versöhnlich. „Wir sollten wirklich lieber zusehen, dass wir uns nützlich machen.“
    Violette sah zum Tor, wo die ersten Gäste mit ihren Dienern langsam eintrafen. Viele der Herren hatten sich dagegen ausgesprochen, ihre Diener einer Prüfung zu unterziehen. Aber da die Ältesten es befohlen hatten, blieb ihnen keine wirkliche Wahl.
    Nachdenklich betrachtete Violette den langen Strom von weißen Gestalten, die nach und nach auf den Hof kamen und sich verwundert umsahen. Violettes eigene Diener standen an der Treppe und sahen sich die ganze Zeit über nach ihr um, so als könnte sie ihnen helfen aus dieser Situation heile wieder heraus zu kommen. Doch das konnte sie nicht. Nur die Diener selbst konnten sich aus dieser Situation befreien, indem sie ihre Loyalität bewiesen und bei der Befragung gut abschnitten. Lina würde jedem von ihnen die Frage stellen, ob er in Betracht zog sich den Aufständischen anzuschließen. Und jeder, der das tat, wurde getötet.
    Das Problem war nur leider, dass ein ‚in Betracht ziehen‘ und ein ‚tatsächlich tun‘ zwei ganz verschiedene Dinge waren. Und Violette war sich ganz und gar nicht sicher, ob alle ihre Diener die Prüfung überstehen würden. Und zwar nicht, weil sie nicht loyal waren, sondern weil einige von ihnen dazu imstande waren, etwas zu weit zu denken. Viktor und Doreen waren nie sonderlich streng mit den Dienern gewesen und einige von ihnen konnten dank Antonio sogar lesen. Aber gerade diese Fähigkeit konnte ihnen nun zum Verhängnis werden. So simpel gestrickte Diener wie Lyle würden vielleicht keine Probleme haben und auch um Oleg machte sie sich keine Sorgen, da dieser sie anbetete und daher sicherlich noch nie darüber nachgedacht hatte, sie zu verlassen. Doch Delilah beispielsweise könnte durchaus schon einmal darüber nachgedacht haben.
    „Die da hinten sehen nicht so aus, als würden sie die Prüfung bestehen“, bemerkte Tristan und stieß Violette leicht an, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Violette kniff die Augen zusammen und beobachtete, wie ein Vampir der Herrenrasse eine ganze Truppe von Dienern in den Hof führte, die sehr unzivilisiert wirkten. Sie hielten zwar alle brav den Kopf gesenkt, aber sie schienen dennoch irgendwie aufmüpfig zu sein, so als würden sie am liebsten jeden Moment aufspringen und davonlaufen. Es war natürlich möglich, dass die Diener inzwischen auch bereits mitbekommen hatten, warum man sie hierher gebracht hatte, und dass sie daher ziemlich nervös waren.
    „Wem gehören diese Diener?“, fragte Violette interessiert.
    „Sie sind mit Jorge und Lupita gekommen“, antwortete Tristan mit einem Blick auf den Herrn. „Ich hätte nicht gedacht, dass ihm nach dem Überfall der Aufständischen überhaupt noch so viele Diener geblieben wären, aber offenbar sind seine Anhänger ziemlich treu.“
    „So sehen die aber nicht aus“, bemerkte Violette trocken. „Ich fürchte, um ehrlich zu sein, dass dieses ganze Fest sich heute zu einem einzigen Massaker ausweiten wird.“
    Ihr Blick wanderte automatisch zu einer anderen Truppe herüber. Es war die einzige Ansammlung von Personen, die keine

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