Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
darüber Gedanken zu machen.“
    „Ich habe Angst davor“, gestand Jason.
    „Warum? Wegen der Etikette? Wegen den Rassenunterschieden? Wegen den Ältesten? Wegen Kara? Wegen Laney? Warum?“
    Cynthia war beim Sprechen immer schneller geworden und sah Jason herausfordernd an.
    „Wenn du Kathleen zurückweist, dann solltest du dafür bitte schön einen verdammt guten Grund haben, Jason“, setzte sie energisch dazu. „Ich habe bemerkt, wie du sie damals schon angesehen hast. Nicht wie ein Herr seine Dienerin ansieht, sondern wie ein Mann eine Frau betrachtet, von der er weiß, dass er sie niemals bekommen kann. Was glaubst du, wie oft ich mir gewünscht habe, du würdest mich so ansehen.“
    Jason schwieg. In Cynthias Stimme lag so viel Schmerz, dass er sich nicht traute, weiter mit ihr über das Thema zu reden. Er wollte ihr nicht wehtun. Er wollte auch Kathleen nicht wehtun oder seiner Tochter, seinen Eltern oder wem auch immer. Doch in einer Sache hatte Cynthia recht. Er fühlte sich zu Kathleen hingezogen. Und zwar auf eine Art und Weise, die nach Auffassung der Ältesten in höchstem Maße verboten war. Obwohl er nicht dazu bereit gewesen war, sich diese Gefühle einzugestehen, musste er jetzt einsehen, dass das bereits vor seiner Verbindung zu Kathleen so gewesen war.
    Ihre Art berührte ihn. Sie war witzig, klug, schön und hatte ein starkes Herz. In gewisser Weise erinnerte sie ihn sogar an Kara, obwohl rein äußerlich betrachtet kaum Ähnlichkeiten bestanden.
    „Du denkst zu viel nach“, stellte Cynthia fest, nachdem Jason eine ganze Weile geschwiegen hatte. „Liebe ist nichts, was man mit dem Verstand entscheidet, Jason. Es ist ein Gefühl. Die Verbindung verstärkt das Ganze nur. Du darfst nicht so viel denken. Handel einfach. Ich bin sicher, dann wird schon das Richtige dabei herauskommen.“
    Jason nickte. Während Cynthia ihre Zeitschrift wieder zur Hand nahm, sah er aus dem Fenster und bemerkte, dass endlich Land in Sicht kam. Sie waren fast da und Jason musste eine Entscheidung treffen. Wohin sollte er gehen? Zu den Ältesten, oder zu Kathleen?
    Noch bevor die Räder des Flugzeugs ganz ausgefahren waren, wusste Jason, dass er Cynthia nicht zurück zu seiner Familie begleiten würde.

Kapitel 17
    Die Rückkehr
    Die Suche nach Kathleen stellte sich als weniger kompliziert dar, als Jason erwartet hatte. Er begann in dem alten Lager, dessen verkohlte Überreste noch immer dort standen, wo die Aufrührer sie zurückgelassen hatten. Es war bei der Flucht keine Zeit gewesen, um die Zelte abzubauen oder die wenigen Habseligkeiten einzupacken. Die Aufständischen waren Hals über Kopf geflohen, um der Force zu entkommen. Als die Herren das Lager erreichten, wurden automatisch mehrere Bomben ausgelöst, die alles zerstörten, was der Force eventuelle Hinweise auf den nächsten Standort des Lagers oder auf zukünftige Pläne der Aufrührer hätte geben können. Diese Explosionen hatten es den Herren praktisch unmöglich gemacht, die Aufständischen weiter zu verfolgen.
    Jason wusste jedoch, dass Alexander sich nach Norden gewandt hatte. Er hatte den Hauptmann „Plan B“ rufen hören, kurz bevor er das Bewusstsein verlor. Antonio musste ihn niedergeschlagen haben. Ein Verhalten, das Jason sowohl schockierte, als auch bewunderte. Er hätte Antonio niemals zugetraut, die nötige Willensstärke zu besitzen, sich gegen ihn zu erheben. Andererseits musste er zugeben, dass Antonio vermutlich nur Violettes Befehlen gefolgt war und dass er sicherlich in dem Glauben gehandelt hatte, Jason zu schützen.
    Während er nun Richtung Norden lief, spürte Jason, wie sein Instinkt wider begann ihn in eine bestimmte Richtung zu lenken. Je näher er Kathleen kam, desto sicherer konnte er sagen, in welcher Richtung sie sich befand. Die Stärke der Verbindung wuchs wieder, mit jedem Meter, den sie einander näher kamen.
    Als er Kathleen schließlich erreichte, war sie allein. Die Aufrührer waren nicht mehr bei ihr, und ganz offensichtlich war sie auch nicht freiwillig zurückgeblieben.
    Die Aufständischen hatten Kathleen in einer Höhle mit Handschellen und Ketten an einen riesigen Stein festgebunden, damit sie nicht fortkonnte. Sie saß zusammengekauert auf dem Boden und schien vorzuhaben, sich nie wieder von der Stelle zu bewegen. Das Lager der Aufrührer war immer noch deutlich zu erkennen, weil die Stöcke vor der Höhle plattgedrückt waren und an einigen Bäumen immer noch ein paar Fetzen hingen, aber die Kaltblüter

Weitere Kostenlose Bücher