Nubila 02: Aufstand der Diener
mit dir verbunden bin.“
Kathleen lächelte. Und kuschelte sich noch einmal näher an Jason.
„Es gefällt mir zwar nicht, das zu sagen“, meinte sie nach einer Weile. „Aber ich denke, dass wir uns langsam anziehen sollten. Wir kriegen sicher bald Besuch Ich glaube, dass Alexander heute noch weiterziehen will.“
Jason seufzte.
„Ich könnte ewig hier liegen“, sagte er betrübt.
„Ich auch“, bestätigte Kathleen. „Aber das dürfen wir nicht.“
„Nein. Das dürfen wir nicht.“
Er seufzte und drückte dann Kathleen einen kleinen Kuss auf den Mund.
„Na gut“, sagte er dann. „Es ist wahrscheinlich wirklich das Beste, wenn wir zurückgehen. Es gibt noch viel zu tun.“
Harold holte die beiden ab, sobald die Sonne untergegangen war. Es wunderte ihn nicht, sie so eng beieinander zu sehen, und er führte sie ohne lange Reden wieder zu der Truppe.
Als sie jedoch zu den anderen stießen, war das gesamte Lager in heller Aufruhr. Alexander brüllte Befehle und alle Kaltblüter liefen wild durcheinander. Harold war innerhalb von Sekunden verschwunden, um mitzuhelfen alles zu kommandieren. Kathleen gelang es, Anabell am Arm zu erwischen, um sie zu stoppen.
„Anabell“, sagte sie. “Was ist hier los?“
Anabell drehte sich um, betrachtete Kathleen von oben bis unten und lächelte Jason dann vielsagend an.
„Na, wie ich sehe, habt ihr beide endlich getan, wozu ihr ausersehen seid“, stellte sie zufrieden fest. „Ich wusste doch, dass das nur eine Frage der Zeit sein würde.“
Kathleen spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, und sie knurrte Anabell wütend an.
„Wir haben keine Zeit für so etwas“, schaltete Jason sich dazwischen. „Anabell. Was ist passiert?“
„Marlene macht ihre Drohung wahr“, sagte Anabell gleichgültig, so als würde sie das Ganze nicht interessieren. „Wir haben soeben die Nachricht erhalten, dass die Ältesten morgen anfangen werden, Diener hinzurichten.“
„Was?“, fragte Kathleen ungläubig und sah sich nach Jason um, in dessen Gesicht sich ihr eigener Schock widerspiegelte.
„Kathleen“, ertönte plötzlich Alexanders Stimme, der sich mit Gadha im Schlepptau zu ihnen gesellte. „Ihr zwei solltet euch bereit machen. Es geht jeden Moment los und ich denke, dass wir eure Hilfe brauchen werden.“
„Was habt ihr vor, Alexander?“, fragte Jason misstrauisch.
„Wir werden die Ältesten angreifen“, gab Alexander zurück. „Und bei dieser Gelegenheit werden wir gleich deine Tochter mit befreien.“
Kathleen fühlte, wie Jason ein Haufen Emotionen durchfuhren, die sich automatisch auf sie übertrugen. Sie griff nach seiner Hand und er entzog sie ihr nicht.
„Alexander“, sagte Jason ruhig. „Ihr habt keine Ahnung, wie viel mir eure Hilfe bedeutet, aber … Es ist gut möglich, dass das Ganze ein Selbstmordkommando wird.“
„Jason. Mach dir keine Sorgen. Früher oder später müssten wir die Ältesten ohnehin herausfordern. Deine Tochter zu retten, wird eher so eine Art positiver Nebeneffekt. Das habe ich dir doch schon gesagt.“
„Aber Jason hat recht“, wandte Kathleen ein. „In einem normalen Kampf können wir unmöglich gegen die Force ankommen.“
Alexander zog eine Augenbraue nach oben und sah dann in Jasons Richtung.
„Ich habe ja auch nie behauptet, dass wir mit fairen Mitteln kämpfen würden“, sagte er schlicht. „Und dafür brauchen wir dich, Jason. Ich wusste, dass du uns noch nützen würdest.“
Kapitel 18
Die Hinrichtung
Violette war vollkommen mit sich selbst im Reinen. Alles lief zu ihrer vollsten Zufriedenheit und sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Mutter alles, was sie tat, vollkommen unterstützt hätte. Jason war in Sicherheit und Laney würde dort bleiben, wo sie hingehörte. Jason war naiv gewesen, zu glauben, dass er Laney auf die Dauer vor Marlene geheim halten könnte und inzwischen hatte er wahrscheinlich auch bereits angefangen, das einzusehen.
Laney hatte eine Gabe und wenn sie nicht Marlenes Enkelin gewesen wäre, dann wäre allein das Grund genug gewesen, sie den Ältesten zu übergeben. Sie gehörte aber zusätzlich auch noch zur Familie der Ältesten. Als Marlenes einzige direkte Nachkommin der weiblichen Linie war es ihre Pflicht, sich mit ihr zu verbinden, um ihr Leben zu schützen und während ihrer Schlafphase ihre Verpflichtungen zu übernehmen. Eine solche Verbindung war außerdem ja wirklich nicht der Weltuntergang. Man würde dem Mädchen immer noch erlauben, Kontakt mit
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