Nubila 05: Die letzte Schlacht
sah Einar und den beiden Frauen kopfschüttelnd hinterher.
Seitdem er hier war, hatte er jeden Tag ein paar andere Frauen am Arm. Dabei gab es doch im Moment wirklich wichtigere Dinge zu tun. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Laney sich doch für ihn entschieden hätte. Ein wenig Beständigkeit würde Einar mit Sicherheit gut tun.
Greg hatte Mühe, sich zu entspannen. Ihm gingen so viele Gedanken durch den Kopf und er war so angespannt, dass er sich kaum vorstellen konnte, dass Leonies Bemühungen etwas bringen würden, aber dann stimmte sie plötzlich ein Lied an.
Greg war völlig überrascht. Er hatte sie schon oft singen gehört, weil sie mit Celia zusammen so viele Kinderlieder geträllert hatte. Aber das hier war etwas ganz anderes. Sie sang in der alten Sprache der Warmblüter ein Lied, das Greg noch niemals zuvor gehört hatte. Es war wunderschön.
Ihm war nie aufgefallen, was für eine außergewöhnlich schöne Singstimme Leonie hatte. Für gewöhnlich plapperte sie so viel, dass er ihr am liebsten einfach den Mund zugehalten hätte. Auch ihre normalen Lieder waren nichts Besonderes, aber dieser Gesang … wow. Etwas Vergleichbares hatte Greg noch nie gehört.
Tiefe Töne wechselten sich mit hellen ab, und Leonie traf jede einzelne Note. Sie musste lange geübt haben, aber wann hatte sie das getan? Er hatte eigentlich gedacht, dass er schon alle von Leonies Geheimnissen kannte, doch offensichtlich hatte er sich da geirrt. Er war zwei Jahre älter als sie und war somit auch zwei Jahre eher schlafen gegangen. In dieser Zeit hatte sie vermutlich noch einiges dazugelernt, wovon er keine Ahnung hatte. Eine faszinierende Vorstellung.
„Entspann dich“, flüsterte Leonie, nachdem sie eine Strophe beendet hatte und setzte wieder mit der nächsten an.
Greg gehorchte, lauschte auf die Musik und spürte, wie seine Muskeln sich lockerten und er ruhiger wurde.
Doch als sie sich hinter ihn setzte und ihre Hände auf sein Gesicht legte, begann sein Herz sofort wieder schneller zu schlagen. Sie achtete nicht darauf, sondern sang einfach weiter, während sie ihre Hände langsam über sein Gesicht und durch seine Haare gleiten ließ. Ihre Haut war unglaublich zart und ihre kleinen Hände waren ganz behutsam. Dann begann sie, vorsichtig sein Gesicht zu massieren. Das Gefühl war einfach wunderbar.
Der Gesang, die Berührung und Leonies Nähe waren tröstlicher und angenehmer, als Greg es jemals erwartet hätte. Und zum ersten Mal, seitdem er von Cynthias Tod erfahren hatte, löste sich der Knoten in seiner Brust ein wenig. Eine einzelne Träne lief seine Wange hinab, und er realisierte fast gar nicht, dass Leonie aufgehört hatte zu singen.
„Nicht weinen, Greg“, flüsterte sie, beugte sich vor und küsste die Träne weg.
Sofort riss Greg die Augen auf. Ihre Lippen auf seiner Haut fühlten sich an wie ein Stromschlag, der durch seinen Körper gejagt wurde. Als sie seinen Blick sah, hielt sie schuldbewusst inne.
„Tut mir leid“, sagte sie schnell und lachte nervös. „Das war unüberlegt von mir. Ich habe nicht nachgedacht. Du kennst mich ja. Erst reden, dann denken. Jetzt habe ich wohl die ganze Stimmung verdorben, dabei wollte ich doch eigentlich nur …“
Greg hörte ihr gar nicht zu. Stattdessen griff er nach ihrem Hemd und zog sie wieder zu sich herunter. Sein Mund fand den ihren, und er küsste sie, als hinge sein Leben davon ab. Leonie stieß einen erstickten Schrei aus, begann dann aber ohne zu zögern, seinen Kuss zu erwidern.
Nie hätte Greg sich träumen lassen, dass es so sein könnte. Leonie war nicht zögerlich und zurückhalten wie Laney, sondern hingebungsvoll und anschmiegsam. Sie drehte sich herum, bis sie auf seiner Brust zum Sitzen kam, und drängte ihren Körper gegen den Seinen.
Ein Stöhnen entrang sich Gregs Kehle, und er vergrub seine Hände in ihrem seidigen Haar. Verdammt ja, seine Gefühle konnten sich nicht nur ändern, sondern sie hatten es längst getan. Er begehrte Leonie mit jeder Faser seines Körpers. Aber was, wenn das nur an der Magie des Augenblicks lag? Er stand unter hohem emotionalem Stress, seine Schwester war gestorben und ein Krieg stand kurz bevor. Da war es wohl kaum verwunderlich, dass er sich nach allem sehnte, was ihm das Gefühl gab lebendig zu sein.
Als Leonie sich das Hemd vom Körper zerrte, hielt Greg einen Moment inne und konnte sie einfach nur anstarren. Ihr kleiner Körper war perfekt proportioniert. Die Brüste waren weder zu klein noch
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