Nubila 05: Die letzte Schlacht
auch noch Sorgen um Laney. Aber es ist nicht mehr lange bis Vollmond, und danach wird sich alles gegeben haben. So oder so wird sich dann alles entscheiden.“
Greg schluckte und ergriff Leonies Hand.
„Danke, dass du hiergeblieben bist, Leo“, sagte er. „Dafür bin ich dir sehr dankbar, obwohl ich es nicht verstehe. Ich … Du weißt aber hoffentlich, dass sich nichts geändert hat, oder? Wenn Laney rechtzeitig wiederkommt, dann habe ich immer noch vor, mich mit ihr zu verbinden. Ich habe es ihr versprochen und habe vor, dieses Versprechen zu halten.“
Leonie senkte betrübt den Kopf und nickte dann.
„Ja, das weiß ich.“
„Und warum …? Also versteh mich nicht falsch. Ich bin wirklich froh, dass du hier bist. Aber ich verstehe nicht, warum du das tust.“
Leonie seufzte und strich langsam über Gregs Hand.
„Kannst du dich noch daran erinnern, dass wir als Kinder mal ein angefahrenes Reh gefunden haben? Du hast gesagt, wir sollten es töten, um es von seinen Qualen zu erlösen.“
Greg schnaubte amüsiert.
„Ja. Aber du hast dich geweigert und meintest, wir müssten es pflegen, damit es wieder gesund wird. Dabei war ganz eindeutig, dass es nicht überleben würde. Du hast geheult wie ein Schlosshund, als es verendet ist.“
Leonie nickte ernst.
„Ja, das stimmt. Aber ich hatte das Gefühl, ich müsste es wenigstens versuchen. Sonst hätte ich mich immer gefragt, was gewesen wäre, wenn. Und genauso … genauso ist es jetzt mit dir. Ich weiß, dass ich uns beiden wahrscheinlich nur wehtue, indem ich hierbleibe. Aber ich muss es versuchen, verstehst du? Sonst werde ich das immer bereuen. Und das will ich nicht.“
Greg schluckte.
„Ich will dir nicht wehtun, Leo“, sagte er betrübt. „Wirklich nicht.“
„Heißt das, du willst, dass ich gehe?“
„Nein … Ja … Ich weiß es nicht.“
„Dann werde ich nicht gehen“, erklärte Leonie überzeugt. „Denn solange du dir noch nicht sicher bist, gibt es noch Hoffnung.“
„Ich weiß nicht, Leo. Stört es dich denn gar nicht, dass wir bisher immer wie Bruder und Schwester gewesen sind? Ernsthaft. Mehr als ein Küsschen haben wir uns noch nie gegeben, und wir sind zusammen aufgewachsen.“
„Ach, und das ist mit Laney anders?“
Greg schwieg. Um genau zu sein, war es mit Laney sogar noch schlimmer, weil der Altersabstand viel größer war. Laney war damals noch ein kleines Kind gewesen. Doch seine Gefühle ihr gegenüber hatten sich nach seiner Schlafphase geändert. Sie war erwachsen geworden, und die Situation hatte sich völlig gewandelt. Aber würden seine Gefühle gegenüber Leonie sich auch ändern können?
„Greg, ich würde gerne etwas ausprobieren“, sagte Leonie. „Das habe ich von meiner Tante gelernt. Ich glaube, dass es dir dabei helfen könnte, zu entspannen. Also leg dich doch bitte wieder hin und schließ deine Augen.“
„Ich weiß nicht, Leo“, gab Greg zurück.
„Ach, komm schon“, bat sie. „Du bist doch sonst nicht so ein Feigling. Ich erinnere mich daran, dass du als Kind immer alles ausprobieren wolltest, ganz egal, wie unsinnig es war. Nichts und niemand war vor dir sicher. Gib dir einen Ruck, Greg. Ich werde dich auch bestimmt nicht beißen.“
Greg gluckste amüsiert.
„Eigentlich schade“, sagte er, und Leonie wurde rot.
Nachdenklich sah Greg sie an und strich ihr dann liebevoll mit dem Finger über die Wange.
„Ich mag es, wenn du rot wirst“, gab er zu. „Es steht dir.“
Leonie räusperte sich und sah ihn dann wieder an.
„Also, was ist jetzt?“, fragte sie. „Kneifst du?“
Greg seufzte und gab sich dann geschlagen.
„Na fein“, sagte er. „Tu, was du nicht lassen kannst. Im Moment sieht es ja so aus, als würde man mich ohnehin nicht brauchen.“
„Aber ich will nicht schlafen“, beharrte Janish trotzig. „Ich bin nicht verletzt. Mir geht es gut.“
Swana verdrehte die Augen.
„Du musst völlig fertig sein, kleiner Bruder“, beharrte sie. „Du hast einiges durchgemacht in letzter Zeit.“
„Ach, Quatsch“, beharrte der Junge. „Bei Darrek musste ich auch nicht ständig schlafen … Eher das Gegenteil.“
Swana verzog missbilligend den Mund und nahm sich vor, mit Darrek mal ein ernstes Wörtchen zu reden, falls sie die Gelegenheit dazu bekommen sollte. Janish war immer noch ein Kind und benötigte als solches seinen Schlaf. Es war ihr egal, wenn Darrek durch dieses Bedürfnis Zeit verloren hatte, aber es ging immerhin um ihren kleinen Bruder.
„Na,
Weitere Kostenlose Bücher