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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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ich dachte, das muss sie.“
    „Ja. Das muss sie auch“, bestätigte Greg. „Und das wird sie. Allerdings weiß sie wahrscheinlich selbst noch nicht mit wem. Klar ist aber, dass sie sich nicht zwischen uns stellen will.“
    „Heißt das …?“
    „Ja. Das heißt, ich bin frei wie ein Vogel und es steht mir nichts im Wege, wenn ich mit dir zusammen sein möchte.“
    „Aber ich dachte …“
    „Versuch, es nicht tot zu analysieren, Leo“, bat Greg und strich ihr zärtlich über die Wange. „Laney hat zu mir gesagt, dass sie sich nicht mit einem Mann verbinden kann, der bereits in eine andere Frau verliebt ist. Und sie hat Recht. Die Verbindung hätte mich zwar von meinen Gefühlen zu dir abgelenkt, aber es wäre schrecklich für mich gewesen, dich traurig zu sehen.“
    „Bist du denn in mich verliebt?“, fragte Leonie unsicher. „Ich meine … Immerhin bin ich nicht so groß und nicht so schön wie Laney. Außerdem stamme ich nicht von den Ältesten ab. Ich rede viel zu viel, manchmal sogar im Schlaf. Hinzu kommt, dass ich eine schreckliche Tante habe und mein Leben lang mit meiner Familie Jagd auf Wilde machen werde, weil ich ihnen das schuldig bin. Außerdem …“
    Greg lächelte, beugte sich vor und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen.
    „Du hast recht“, sagte er dann. „Du redest wirklich zu viel. Ich glaube, ich liebe dich schon, seitdem ich sechs Jahre alt bin, aber es hat leider ein wenig länger gedauert, bis mir das klar geworden ist. Ich bin dir so dankbar, dass du auf mich gewartet hast, Leonie.“
    „Oh. Das ist schon in Ordnung. Ich habe mal gelesen, dass Männer allgemein länger brauchen, bis sie sich ihre Gefühle eingestehen. Das ist einer von ganz vielen Unterschieden zwischen den Geschlechtern, die …“
    „Leo, halt doch einfach mal die Klappe“, bat Greg und beugte er sich vor, um sie ein weiteres Mal zu küssen.
    Irgendwie musste man dieses Mädchen doch dazu kriegen, mal den Mund zu halten.
    Jason war heilfroh, dass Alexander wieder da war. Der Anführer der Kaltblüter hatte der Truppe gefehlt, das war für jeden ersichtlich. Und seitdem Gadha zurück war, wirkte er auch nicht mehr so abwesend, wie es die letzten Wochen der Fall gewesen war.
    Daher bekam Jason nun auch zum ersten Mal die Gelegenheit zu trauern. Um Cynthia, um sein Zuhause und seine Beziehung zu Kathleen. Nach wie vor hatten sie nicht die Möglichkeit gehabt, wirklich darüber zu reden, warum Kathleen sich von ihm getrennt hatte oder darüber, ob es etwas änderte, das Hildis ihre Gabe entschärft hatte. Jason war klar, dass das alles eigentlich unwichtig war, wenn man bedachte, dass der Vollmond kurz bevor stand, aber seine Gedanken kreisten trotzdem die ganze Zeit um Kathleen. Selbst jetzt, wo er vor den Trümmern seines Zuhauses stand und dabei zusah, wie einige der ehemaligen Diener die Steine nach ihrem Hab und Gut durchsuchten.
    Es gab bereits einen großen Haufen von Gegenständen, die man aus den Trümmern hatte retten können, und Jason wühlte lustlos mit einem Stock darin herum. Celia war mit Janish längst hier gewesen, um nach ihren Spielzeugen zu suchen. Was noch übrig war, gehörte daher hauptsächlich den Erwachsenen. Jason erkannte eine kleine Goldstatue, die früher einmal im Wohnbereich gestanden hatte. Außerdem gab es einiges an Kleidung, Büchern und halben Möbeln. Auch ein paar Fotos von Laney, Kathleen und ihm waren unter den Fundstücken. Es war unglaublich, wie schnell sie gewachsen war.
    „Jason. Sir“, sagte in diesem Moment Delilah und lenkte ihn so von seiner lustlosen Suche ab.
    Die Kaltblüterin wirkte etwas nervös und schien, nach all den Jahren in Freiheit, immer noch nicht ganz sicher zu sein, wie sie ihn ansprechen sollte. Er war so lange ihr Herr gewesen, dass es ihr schwerfiel, ihn anders zu adressieren.
    „Was gibt es denn, Delilah?“, fragte er.
    „Ich … Wir haben eines der Flurbilder gefunden. Es … Es ist zwar beschädigt, aber ich dachte, dass ihr es vielleicht trotzdem behalten möchtet.“
    Jason zog die Augenbrauen zusammen und nickte ihr dann zu, damit sie ihm den Rahmen zeigte. Als sie diesen umdrehte, musste er schlucken. Es war in der Tat stark beschädigt, aber es handelte sich dabei um das Bild, welches er in seinem Leben am häufigsten betrachtet hatte – das von Kara.
    „Danke“, sagte Jason und nahm den beschädigten Rahmen entgegen. „Das hast du richtig gemacht, Delilah. Es … Es bedeutet mir sehr viel.“
    Delilah nickte

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