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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Schlafphase angetreten hat. Da ist er dann zusammen mit Cynthia zu deinen Großeltern gezogen. Das war wirklich hart für mich. Ich habe ihn unheimlich vermisst und viel getrauert. Um mich zu trösten, hat er mir versprochen, dass wir uns später einmal verbinden würden, um nie wieder getrennt zu sein. Inzwischen ist mir klar, dass er das nur getan hat, weil er einfach ein netter Kerl ist. Er war damals gar nicht dazu imstande, sich der Tragweite dieses Versprechens bewusst zu sein.“
    Sie verzog den Mund.
    „Ich glaube, er wollte sich eigentlich nicht wirklich mit mir verbinden“, erzählte sie weiter. „Er war ja auch noch so verdammt jung.“
    Laney zog eine Augenbraue in die Höhe.
    „Und du?“, fragte sie. „Du warst doch noch genauso jung.“
    „Ja“, gab Leonie zu. „Aber du weißt doch sicher wie das ist. Mädchen sind in diesem Alter schon viel weiter, und ich wusste als Kind schon, dass Greg derjenige ist, mit dem ich mein Leben verbringen will. Richtige Gewissheit habe ich allerdings erst in der Zeit bekommen, in der Greg seine Schlafphase angetreten hatte. Da war ich zwei Jahre allein und habe ihn vermisst wie niemals zuvor in meinem Leben. Es war auch die Zeit, in der andere junge Männer anfingen, sich für mich zu interessieren. Ich hatte mehrere Verehrer, aber keiner, kein einziger, war mit Greg vergleichbar. Also habe ich ausgeharrt, gewartet und war heilfroh, als es endlich Zeit für mich war, ebenfalls meine Schlafphase anzutreten. Ich bin schlafen gegangen in der Hoffnung, dass Greg bei meinem Erwachen bereits auf mich warten würde.“
    Sie seufzte und sah Laney an.
    „Aber das tat er nicht. Im Gegenteil. Er hatte inzwischen etwas ganz anderes im Kopf – und zwar eine Verbindung mit dir.“
    Laney zuckte bei diesen Worten zusammen und bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Greg immer als Selbstverständlichkeit angesehen und sich nie Gedanken darüber gemacht, ob die Verbindung zu einer anderen Frau ihn vielleicht viel glücklicher machen würde.
    „Wie du dir sicher vorstellen kannst, hat mir das den Boden unter den Füßen weggezogen“, fuhr Leonie fort. „Nachdem ich euch beide zusammen gesehen habe, wollte ich am liebsten nur noch weg, von allem. Aber dann … Dann ist Cynthia gestorben und du warst verschwunden. Da … Da habe ich es einfach nicht über mich gebracht, Greg allein zu lassen. Oder CeeCee. Ich bin dageblieben, um mich um sie zu kümmern, und ich muss gestehen, dass ich sogar ein bisschen gehofft habe, dass du nicht wiederkommen würdest.“
    Sie betrachtete Laney eine Weile nachdenklich.
    „Ich kann verstehen, was er in dir sieht“, gab sie zu. „Du bist wunderschön. Außerdem bist du mutig und klug, doch das bin ich auch.“
    „Leonie“, unterbrach Laney die junge Frau. „Warum erzählst du mir das alles? Willst du, dass ich davon Abstand nehme, Greg zu einer Verbindung bewegen zu wollen? Willst du Greg für dich? Ist es das?“
    Leonie schüttelte den Kopf.
    „Nein“, sagte sie. „Ich … Ich würde nie so egoistisch sein, Greg für mich zu vereinnahmen. Wenn du Greg wirklich liebst, dann wäre es ungerecht, wenn du dich mit einem anderen Mann verbinden müsstest. Stattdessen … Stattdessen wollte ich dir vorschlagen, zu teilen.“
    Erstaunt riss Laney die Augen auf.
    „Wenn ich mit Greg verbunden bin, kann ich ihn nicht teilen“, gab sie zu bedenken. „Es ist praktisch eine biologische Unmöglichkeit.“
    „Ich wollte nicht vorschlagen, dass du dich mit Greg verbindest“, widersprach Leonie. „Sondern … sondern mit mir.“
    „Bitte was?“
    „Denk … Denk zumindest darüber nach“, bat Leonie. „Wir lieben Greg offenbar beide. Wenn du dich mit mir verbinden würdest, dann würde sich einerseits die Prophezeiung von dieser alten Outlaw erfüllen. Du wärst ja dann verbunden. Gleichzeitig hätten wir die Möglichkeit, beide mit Greg zusammen zu sein. Bei den Menschen gibt es auch Kulturen, in denen Männer mehrere Frauen haben.“
    Laney klappte den Mund auf und dann wieder zu.
    „Das kann nicht funktionieren“, sagte sie schließlich. „Wir würden uns doch vor lauter Eifersucht die Augen auskratzen.“
    Leonie lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf.
    „Das glaube ich nicht“, sagte sie. „Wir sind nicht verwandt. Das heißt, wir würden uns körperlich vor allem zueinander hingezogen fühlen. Greg … dürfte halt einfach mitspielen.“
    Laney wurde rot. Darüber hatte sie tatsächlich noch nicht

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