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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Greg. Eine Träne kullerte Laneys Wange herunter und sie ärgerte sich über sich selber. Sie konnte doch nicht jedes Mal wieder in Tränen ausbrechen, wenn sie jemanden traf, den sie lange nicht gesehen hatte. Dann würde sie ja gar nicht mehr aufhören zu weinen.
    „Meine Güte, was habe ich dich vermisst“, murmelte Greg. „Es tut mir so leid, was passiert ist. Ich hätte nie …“
    Laney löste sich ein wenig von Greg und drückte ihm einen Finger auf die Lippen.
    „Lass gut sein, Greg“, sagte sie. „Nicht … nicht darüber reden. Nicht jetzt. Bitte. Ich … Ich will erst mal einfach nur wieder ankommen, in Ordnung? Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Also bitte. Nicht darüber reden, okay?“
    Greg nickte und wischte Laney die Träne von der Wange.
    „Dann darfst du aber auch nicht weinen, in Ordnung? Wäre doch jammerschade, wenn dieses hübsche Gesicht noch nass wird, wo du doch so viel Mühe auf dich genommen hast, um alle Aufmerksamkeit auf deine Gesichtszüge zu lenken. Durch die ganzen Haare war mir auch gar nicht aufgefallen, was für hübsche Wangenknochen du hast.“
    Laney schnaubte und boxte Greg leicht in die Seite.
    „Ach komm. So schlimm sieht es doch gar nicht aus“, beharrte sie. „Die Kaltblüter haben auch fast alle kurze Haare.“
    Greg zuckte mit den Schultern.
    „Auch wieder wahr“, gab er zu. „Und was willst du heute tun? Und sag bloß nicht, dass du vorhast, dich wieder in deinem Zimmer zu verkriechen. Ich bekomme nämlich Ärger, wenn ich das zulasse.“
    Laney lächelte zaghaft und seufzte dann. Sie hatte eigentlich keine Lust dazu, ihr Zimmer zu verlassen, aber sich zu verstecken war wohl auch keine Lösung.
    „Nein, keine Sorge“, sagte sie. „Ich war in den letzten Tagen nur einfach zu müde, um noch nach draußen zu gehen. Ich habe geschlafen wie ein Stein, aber heute würde ich wirklich gerne eine Besichtigungstour machen.“
    „Du warst noch gar nicht draußen?“, fragte Greg überrascht. „Ernsthaft? Na dann wird es wohl wirklich höchste Zeit. Komm. Ich führe dich rum.“
    Die Veränderungen auf dem Gelände waren beeindruckend. Alexander und seine Leute hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Um diese Tageszeit waren zwar fast alle Kaltblüter in ihren Zelten, aber Laney erkannte einige der Wachen in ihren braunen Schutzanzügen.
    Laney hatte nicht gewusst, was Alexander und ihre Familie in ihrer Abwesenheit alles vollbracht hatten, und die Anzüge gehörten gewiss zu den größten Errungenschaften. Jeder schien einen zu besitzen, und Alexander bestand darauf, dass sie die Anzüge tagsüber immer trugen, für den Fall eines überraschenden Angriffs.
    Zwar rechnete niemand damit, dass die Ältesten ihre eigenen Regeln brechen und das Lager mit Menschenwaffen wie Panzern oder Flugzeugen angreifen würden, aber man konnte ja nie wissen. Alexander war nicht bereit, ein Risiko einzugehen.
    „Wie du siehst, ist der Garten einem Trainingsplatz gewichen, und es wurde ein Großteil des Waldes gerodet, um mehr Platz für die Zelte zu schaffen“, erklärte Greg und machte dabei eine ausladende Handbewegung. „Das Ergebnis ist wirklich gut geworden. Für die Nacht gibt es Strahler, damit wir Warmblüter besser sehen können, und für den Tag gibt es genug Zelte, damit die Kaltblüter sich zurückziehen können. Wir sind also für beide Rassen wunderbar ausgestattet.“
    Sie standen auf der Terrasse des Herrenhauses, und Laney fiel es schwer zu glauben, dass dies hier wirklich derselbe Ort sein sollte, den sie vor über einem Jahr verlassen hatte. Nichts erinnerte mehr an den wunderschönen Garten, der sich früher hier erstreckt hatte. Alles wirkte nun einzig und allein auf die Schlacht ausgerichtet. Von der Schönheit und Pracht von früher war nur noch das Gebäude selber übrig.
    „Du siehst schockiert aus“, stellte Greg bekümmert fest. „Es ist ungewohnt, nicht wahr? Ich hatte anfangs auch Probleme damit, mich damit abzufinden, aber das legt sich wieder. Immerhin dient dies alles einem guten Zweck.“
    Laney nickte und sah zu Greg hinüber. Sie musste zugeben, dass er besser aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er war groß und breitschultrig, mit schmalen Hüften und trainierten Beinen. Er trug sein braunes Haar länger als noch vor einem Jahr ,und sein jungenhaftes Gesicht wirkte ausgelassen. Er war so völlig anders als Darrek, der ständig schlechte Laune gehabt hatte.
    Laney biss sich auf die Unterlippe, als die

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