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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Liliana drehte sich mit dem Blasrohr herum, und der Giftpfeil streifte Doreens Wange, sodass eine lange Wunde entstand.
    Doreen schrie auf, riss Liliana aber trotzdem nach vorne und von Jason herunter. Sofort fingen sie an, auf dem Boden zu ringen. Viktor versuchte sich ebenfalls zu ihnen vorzuarbeiten, aber jeder seiner Schritte schwächte Doreen, daher entschied er sich still zu halten.
    Daddy. Kannst du dich rühren? , fragte Laney.
    Sie sah, wie Jason die Muskeln anspannte und dann wieder zurücksackte. Warum nur hatte Antonio den Großteil ihrer Schmerzen auf Jason umgeleitet? Das war doch ungerecht. Wenn Jason weniger Schmerzen gehabt hätte, dann hätte er sich zumindest wehren können. So hingegen war er absolut schutzlos.
    „Du Hurentochter“, schimpfte Doreen. „Mit welchem Recht willst du meine Kinder töten?“
    „Mit demselben Recht, mit dem ich auch dich töten werde“, fauchte Liliana zurück und versuchte, Doreen einen der Pfeile in die Haut zu drücken.
    Doch die ältere Frau wehrte sich verbissen. Laney hatte ihre Großmutter noch nie zuvor so entschlossen gesehen. Sie versuchte kaum, sich selbst zu schützen. Stattdessen war sie nur darauf aus, Liliana Schaden zuzufügen, um Jason und Laney vor ihr zu schützen. Doch langsam aber sicher gewann Liliana die Oberhand.
    „Laney“, flüsterte Jason. „Nimm … das … Messer.“
    Laneys Blick zuckte zu dem Messer, das immer noch neben Jasons Kopf in der Pritsche steckte. Laney schluckte, als sie sah, dass Liliana das Ohr ihres Vaters tatsächlich fast abgetrennt hatte. Sie hatte den Schmerz zwar gespürt, aber er war bei weitem nicht so schlimm gewesen, wie sie erwartet hatte.
    Sie nickte leicht und beugte sich nach vorne. Doch Liliana gab Laneys Pritsche einen Tritt, sodass diese unter ihr zusammenklappte und sie polternd zu Boden fiel. Dann schlug sie Doreen kräftig mit der Faust ins Gesicht. Die ältere Frau knallte hart mit dem Kopf auf den Boden und verlor das Bewusstsein. Sofort wurde auch Viktor ohnmächtig, sodass sie auch von ihm keine Hilfe zu erwarten hatten.
    „Vier gegen eine“, sagte Liliana zuckersüß. „Findet ihr das nicht ein wenig ungerecht?“
    Sie stand auf und ging mit dem Pfeil in der Hand auf Laney zu. Diese versuchte sofort, zurückzuweichen, stieß aber schnell mit dem Rücken gegen die Wand.
    „Es ist nicht ungerecht, weil wir unbewaffnet sind und noch dazu schwer verwundet“, erklärte Laney in der Hoffnung, Liliana ablenken zu können.
    Irgendwann musste doch von alleine Hilfe kommen. Sie mussten nur lange genug aushalten. Ihr Herz klopfte wie verrückt, und das Adrenalin raste durch ihren Körper. Jason musste es ähnlich gehen, aber da er den Großteil ihrer Schmerzen übernommen hatte, konnte er sich immer noch kaum bewegen. Es lag also an ihr.
    „Ich würde ja so gerne meine Gabe verwenden, um dich zu zerquetschen“, sinnierte Liliana. „Seitdem ich dich das erste Mal in diesem Krankenhaus gesehen habe, ist das mein größter Wunsch. Aber wenn ich jetzt meine Gabe verwende, dann wird Darrek das sofort bemerken und kommt mit wehenden Fahnen her, um dich zu retten.“
    „Das muss dich ganz schön wurmen, oder?“, fragte Laney. „Dass ich ihm mehr bedeute als du?“
    Lilianas Blicke waren tödlich, aber sie riss sich zusammen und ließ sich nicht von ihren Gefühlen übermannen.
    „Ich glaube, euch allen ist gar nicht klar, wie sehr ihr diese Welt ins Chaos stürzt mit eurem Aufstand. Die Welt der Vampire braucht Kontrolle. Bedenke, wie zügellos unsere Rasse im Mittelalter gelebt hat und wie viele Menschen seinerzeit sterben mussten.“
    „Oh ja. Und jetzt werden sie nur noch in Fabriken gehalten. Das ist ja so viel besser.“
    Liliana zog eine Augenbraue nach oben.
    „Spar dir deinen Zynismus“, forderte sie. „Ich prophezeie, dass Anarchie ausbrechen wird, sobald bekannt geworden ist, dass die Ältesten entmachtet wurden. Vampire brauchen Regeln und Gesetze. Oder willst du mir ernsthaft weismachen, dass es bei euren Dienerfreunden noch keine Zwischenfälle gegeben hat?“
    Laney musste zugeben, dass sie keine Ahnung hatte. Bestimmt hatte es schon Zwischenfälle gegeben, aber noch keinen so schweren, dass es ihr zu Ohren gekommen wäre. Selbst wenn, war das aber kein Grund, um alle Kaltblüter umzubringen.
    „Die Kaltblüter haben sich bestens unter Kontrolle“, behauptete Laney stur. „Wenn überhaupt sind es doch wohl die Warmblüter, um die man sich Sorgen machen muss.“
    Ein schiefes

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