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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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das Handy entgegen und hielt es sich langsam ans Ohr.
    „Gib es mir später wieder“, bat William. „Wir lassen dich dann mal allein.“
    Laney nickte, während die drei anderen den Raum verließen. Dann schluckte sie.
    „Ja?“, sagte sie.
    „Laney. Tu das nie wieder, hast du mich verstanden?“
    Seine Stimme klang beherrscht und so eisig, als müsste er sich zurückhalten, um das Handy nicht in seinen großen Händen zu zerquetschen.
    „Ich …“
    „Hast du überhaupt eine Ahnung, in was für eine Gefahr du dich gebracht hast? Du hättest umkommen können, ist dir das klar? Und wodurch? Durch mein Unterbewusstsein. Du wärest gestorben. Durch mich! Ist dir das eigentlich bewusst?“
    Die Widerworte blieben Laney im Halse stecken. Natürlich hatte Swana sie über die Gefahren aufgeklärt, aber Laney hatte trotzdem nicht erwartet, dass diese ganze Aktion so gefährlich sein würde. Außerdem hatte sie nicht darüber nachgedacht, was sie Darrek damit antat. Kara war bereits durch seine Mitschuld gestorben. Sollte ihm dasselbe mit Laney passieren, dann würde er das gewiss nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    „Darrek. Es tut mir leid. Es war eine blöde Idee … ich …“
    „Eine blöde Idee?“, fragte Darrek aufgebracht. „Dich in mich zu verlieben war eine blöde Idee. Das hier war einfach hirnrissig. Es war die dümmste Idee des Jahrhunderts, und das sage ich, obwohl ich gesehen habe, wie du Einar geküsst hast. Du hättest sterben können, ist dir das klar?“
    „Es war doch nur ein Traum.“
    „Lüg mich nicht an, Laney. Erzähl mir nicht, Swana hätte dich nicht über ihre Gabe aufgeklärt. Mein Unterbewusstsein erkennt Gaben zehn Meilen gegen den Wind. Verdammt. Ich hatte überhaupt keine Kontrolle über Kara. Es war fast wie mit Akima. Willst du etwa unbedingt dein Leben verwirken?“
    „Es gibt Schlimmeres als den Tod“, erwiderte Laney trotzig.
    Am anderen Ende der Leitung blieb es eine ganze Weile still, doch dann hörte Laney, wie Darrek langsam und geräuschvoll ausatmete.
    „Das ist wahr“, bestätigte Darrek. „Es gibt Schlimmeres als den Tod. Und zwar zum Beispiel schuld daran zu sein, dass jemand stirbt, der einem viel bedeutet. Ich weiß, wovon ich rede. Und glaub mir, so eine Schuld willst du nicht auf dich laden. Johannas Vision war eindeutig. Wenn du nicht bei der Schlacht dabei bist, dann stirbt deine gesamte Familie. Also reiß dich zusammen, Laney. Such dir einen netten jungen Mann, verbinde dich mit ihm und rette deine Familie. Deswegen bist du doch zurückgegangen, oder?“
    „Ist es wirklich das, was du willst, Darrek? Hast du mir nichts weiter zu sagen?“
    Wieder war es lange Zeit still.
    „Ja“, sagte Darrek dann. „Das ist alles. Ich liebe dich nicht, Laney. Aber ich wünsche dir trotzdem alles Gute für die Zukunft.“
    Laney spürte, wie sie einen Kloß im Hals bekam, aber sie zwang sich, ihn hinunter zu würgen.
    „Nun“, sagte sie mit schriller Stimme. „Dann wird es dich sicher freuen zu hören, dass ich durch unser nächtliches Abenteuer nicht schwanger geworden bin. Ich bin frei wie ein Vogel und ich wette, dass Greg ein ganz hervorragender Ehemann sein wird.“
    Plötzlich wurde Darrek sehr ernst.
    „Das hoffe ich sehr für dich. Also … Pass auf dich auf, Laney. Und versuch bitte nicht mehr, Kontakt mit mir aufzunehmen.“
    „Das werde ich nicht“, versprach sie. „Dir auch viel Glück.“
    Laney hätte gerne noch etwas hinzugefügt, aber bevor sie dazu kam, hatte Darrek bereits aufgelegt. Die Enttäuschung überschwemmte sie genauso wie die Welle in Darreks Traum es getan hatte, nur dass sie dieses Mal nicht die Möglichkeit hatte, aufzuwachen. Darrek liebte sie nicht. Das war eindeutig. Sie würde sich wohl oder übel damit abfinden zu müssen. Zumindest wusste sie jetzt endlich, was sie später am Tag zu Greg sagen würde.
    Nachdem Darrek aufgelegt hatte, steckte er das Handy weg und rammte seine Faust mit einem Aufschrei gegen die Wand. Janish zuckte zusammen und sah seinen großen Begleiter mit großen Augen an.
    „So eine Scheiße!“, schrie Darrek.
    Dass seine Hand stark blutete, kümmerte ihn gar nicht. Doch genau in diesem Moment fing es an zu regnen und zu stürmen. Janish sah nach draußen und schluckte.
    „Er kommt“, sagte er. „Der Wilde mit der Wettergabe wird jeden Moment hier sein.“
    „Das trifft sich gut“, entgegnete Darrek mit grimmigem Lächeln und ließ seine Handknöchel knacken. „Eine Prügelei ist jetzt

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