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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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dass man an jemanden gebunden sein könnte, mit dem man gar nicht verbunden sein will. Und das für immer und ewig. Durch meine Gabe wird das nicht mehr so sein. Ich kann das jetzt ändern … zumindest, wenn ich lerne, wie man mit dieser Fähigkeit umgeht.“
    Jasons Lächeln erlosch, und seine Begeisterung schlug ebenfalls in Verärgerung um.
    „Du könntest aber auch viel Schaden anrichten“, konterte er. „Manche Pärchen werden hauptsächlich von der Verbindung aneinander gehalten, sind aber trotzdem sehr glücklich damit. Wenn du diese Verbindung löst, dann könnten ganze Familienbände auseinanderreißen.“
    „Ich würde das doch niemals willkürlich tun!”, schrie Kathleen. „Du tust so, als würde ich durch die Gegend laufen und den Männern ihre Frauen aus dem Arm reißen, um sie voneinander zu trennen. Aber so ist es nicht. Ich trenne doch nur diejenigen, die es auch wirklich wollen.“
    „Die Leute wissen doch gar nicht, was sie wollen“, erwiderte Jason und wurde jetzt auch lauter. „Sieh dir die Zwillinge an. Diese Ina oder Sina hat sich fast umgebracht.“
    „Das hätte auch so passieren können. Sie war verzweifelt“, beharrte Kathleen. „Liebe bringt einen dazu, dumme Dinge zu tun. Das hat mit der Verbindung überhaupt nichts zu tun.“
    „Warum musst du schon wieder alles ändern wollen, Kathleen?“
    Jason raufte sich die Haare und sah seine Frau frustriert an.
    „Verdammt, reicht es denn nicht, dass du und deinesgleichen sich ihre Rechte erkämpft haben? Genügt es nicht, dass ihr jetzt gleichberechtigt seid und meine Familie für euch ihr Heim opfern musste? Warum musst du immer mehr und noch mehr verlangen? Wozu willst du diese Gabe behalten, Kath? Warum lässt du uns nicht wenigstens dieses kleine bisschen Beständigkeit?“
    Kathleen stutzte und konzentrierte sich stark auf die Gefühle, die sie von Jason empfing. Es war nicht nur Ärger und Wut, die er verspürte, sondern auch Angst. Jason hatte Angst. Aber wovor? Worum ging es bei dieser ganzen Sache überhaupt?
    „Du willst wissen, warum ich meine Gabe unbedingt behalten will?“, fragte Kathleen. „Die Antwort ist einfach: weil es ein Teil von mir ist. Du würdest doch auch nicht auf die Idee kommen, Laneys Gabe des lauten Denkens zu löschen, obwohl sie dich manchmal nervt. Was ist der Unterschied, Jason? Was stört dich so sehr daran?“
    „Das willst du wirklich wissen, ja?“, fragte Jason laut und funkelte Kathleen drohend an. „Es könnte nämlich sein, dass die Wahrheit dir nicht gefallen wird.“
    „Ich lasse es darauf ankommen“, zischte diese und reckte herausfordernd das Kinn. „Was ist es Jason? Was ist dein Problem?“
    „Mein Problem ist, dass ich den Gedanken nicht ertrage, dass die Möglichkeit besteht, eine Verbindung zu trennen. Mein Problem ist, dass ich ständig daran denken muss, was wohl wäre, wenn wir nicht mehr verbunden wären. Mein Problem ist, dass ich ohne meine Verbindung zu dir wahrscheinlich schon längst nicht mehr hier wäre. Und mein Problem ist, dass ich es verabscheue, plötzlich diese Option zu haben, weil ich nicht weiß, wie ich mich entscheiden soll.“
    Kathleen öffnete den Mund zu einer Erwiderung und klappte ihn dann sofort wieder zu. Schockiert starrte sie Jason an. Jeder Satz von ihm war schmerzhafter als ein Peitschenhieb.
    Er zweifelte.
    Damit hätte sie nie gerechnet. Sie hatte sich so sehr daran gewöhnt, sich immer auf Jason verlassen zu können, auf seine Liebe und seine Zuneigung, dass sie nie in Erwägung gezogen hatte, er könnte anders empfinden als sie. Sie wusste, dass er sie liebte. Sonst wäre er damals nach der räumlichen Trennung nicht zu ihr zurückgekehrt. Aber die Verbindung war und blieb erzwungen, und die Situation hatte sich inzwischen verändert. Durch ihre neue Gabe bestand jetzt nicht nur die Möglichkeit, sich räumlich voneinander zu trennen und somit auf Distanz zu leben, sondern es war auch möglich, die Verbindung komplett aufzuheben und mit den Gefühlen des Anderen somit nichts mehr am Hut zu haben. Das änderte alles.
    „Verstehst du jetzt, warum wir deine Gabe wieder löschen müssen?“, fragte Jason verzweifelt. „Es ist wichtig für mich. Ich … ich will diese Option nicht.“
    Kathleen sah auf und eine neue Welle der Wut überschwemmte sie.
    „Ach wirklich?“, fragte Kathleen und funkelte ihn böse an. „Du willst diese Option also nicht?“
    „Kath …“, versuchte Jason zu beschwichtigen, als er ihre Stimmung

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