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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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schemenhafte Erinnerung. Und Darrek?
    Er sah geknickt aus. Sein sonst so arrogantes Gesicht zeigte Zeichen von Müdigkeit und Erschöpfung. Seinen Oberkörper hielt er leicht nach vorne gebeugt, und Kara hatte ihm eine Hand auf den Arm gelegt, als wolle sie ihn trösten. Sie unterhielten sich leise, aber Laney konnte aus dieser Entfernung nicht hören, worüber. Sie musste näher ran.
    Sie stieß sich vom Sand ab und schlich den Strand entlang, bis sie hinter ein paar breiten Palmen Deckung fand, von wo aus sie Darrek und Kara bestens hören und beobachten konnte ohne selbst gesehen zu werden.
    „Was hätte ich denn tun sollen?“, fragte Darrek soeben. „Du weißt genau, dass ich mich von dieser Schlacht fernhalten muss. Auch wenn es mir noch so schwerfällt, ich darf mich dort nicht blicken lassen.“
    Sein Tonfall wirkte aggressiv, aber Kara schien das gewohnt zu sein.
    „Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, Darrek“, erinnerte sie ihn. „Ich bin nur hier um dir zuzuhören, und um dich auf gewisse Aspekte aufmerksam zu machen, die dir vielleicht bisher entgangen sind.“
    „Und die wären?“
    „Na, dass du Laney möglicherweise auch deswegen zurückgelassen hast, weil deine Gefühle für sie dir Angst machen.“
    Darrek warf Kara einen verächtlichen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. Bei dem Anblick zog sich Laney das Herz zusammen.
    „Du weißt, was ich von Gefühlsduselei halte“, sagte Darrek abfällig. „Ich werde bestimmt nicht rumheulen oder den Verstand verlieren, so wie Jason damals.“
    „Oh ja. Weil du meinen Tod ja so gut verkraftet hast. Mal ehrlich, Darrek. Wer träumt noch fast jede Nacht von mir? Du oder Jason?“
    „Ich …“
    Darrek stockte und ließ den Kopf dann wieder hängen.
    „Und nun stell dir mal vor, Laney würde sterben.“
    Sofort riss Darrek den Kopf wieder hoch und starrte Kara so wütend an, dass es Laney eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    „Sie wird nicht sterben“, sagte Darrek bestimmt. „Deswegen habe ich sie zurück gelassen, um genau das zu verhindern.“
    „Na, jetzt kommen wir der Sache doch schon etwas näher.“
    „Du weißt genau, was sie mir bedeutet, Kara. Ich würde alles tun, um sie in Sicherheit zu wissen.“
    „Ja, Darrek. Ich weiß das. Aber was ist mit Laney?“
    Darrek schnaubte und schüttelte dann den Kopf.
    „Ich meine es ernst“, beteuerte Kara. „Du solltest wirklich mit ihr reden. Allerdings lieber in der realen Welt. Denn dies ist eine Traumwelt, in der sie absolut nichts zu suchen hat.“
    Bei diesen Worten sah Kara plötzlich auf und blickte Laney zwischen den Palmenblättern hindurch ganz offen ins Gesicht.
    „Scheiße“, flüsterte Laney und bekam eine Gänsehaut.
    Hatte Kara etwa die ganze Zeit über schon gewusst, dass sie hier war? Was hatte Swana noch mal gesagt? Kara fungierte als Darreks Unterbewusstsein, also war es wohl nicht weiter verwunderlich, dass sie aufmerksamer war als Darrek. Doch bei Karas Worten riss auch Darrek den Kopf nach oben und folgte ihrem Blick. Laney zögerte nicht mehr länger. Sie riss sich von dem Anblick los und rannte so schnell sie nur konnte.
    Verdammter Mist aber auch. Swana hatte sie doch gewarnt. Und sie hatte nicht hören wollen.
    „Laney!”, rief Darrek hinter ihr. „Laney, warte.“
    Doch Laney dachte gar nicht daran. Ihre Schnelligkeit war etwas, worauf sie sich immer schon hatte verlassen können, und es sollte ein Kinderspiel sein, Darrek abzuhängen. Sie erinnerte sich noch genau, dass ein Stück weiter den Strand hinunter eine Höhle war, in der man sich sehr gut verstecken konnte. Sie war oft geflutet, aber das Meer sah ruhig aus und Laney vermutete, dass sie keine Probleme haben würde.
    Sie rannte und rannte, als wäre der Teufel hinter ihr her, bis sie plötzlich wieder vor dem Haus stand. Irritiert blieb sie stehen und sah sich um. Darrek war noch weit hinter ihr und von hier aus kaum zu erkennen, aber das Haus war eindeutig dasselbe.
    „Du bist in einem Traum, Herzchen“, erinnerte Kara sie, die plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. „Hier gelten andere Gesetze als in der wahren Welt.“
    „Oh Mum“, schluchzte Laney und sah Kara verzweifelt an. „Was habe ich nur getan?“
    „Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber in dieser Welt bin ich nicht deine Mutter“, widersprach Kara sanft. „Hier bin ich die Wächterin von Darreks Träumen, und du hast hier nichts zu suchen.“
    Sie hob eine Hand und auf einmal erschien ein

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