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Nuhr, Dieter

Nuhr, Dieter

Titel: Nuhr, Dieter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuhr auf Sendung
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Eine Strecke mit einer Weggabelung,
er fährt, und sie liest die Karte. Plötzlich bemerkt er eine wunderbare Stille.
Sie hat seit der Weggabelung nicht mehr gesprochen und guckt irgendwie komisch.
Ein bisschen verkrampft. Und wieso ist da vorne das Meer, hier sollten Berge
sein? Er sagt: »Gib mir doch mal die Karte.« Schon gibt es Ärger. Er sagt: »Du
bist bei der Gabelung vor 100 Kilometern falsch gefahren.« Sie antwortet: »Ich?
Du bist doch gefahren!« »Ja, aber du hast doch die Karte ...« »Aber nur, weil
du sie mir gegeben hast, das ist doch deine Schuld ...« Was für ein Krach ...
    Weil beide nicht begreifen, dass sie einfach mit verschiedenen
Betriebssystemen arbeiten. Der Mann versucht zu erklären: »Schatz, das ist
doch einfach. Wenn man von oben auf die Straße guckt, sieht es genau aus wie
auf der Karte.« Sie: »Ich gucke aber nicht von oben auf die Straße.« Er: »Diese
Weggabelung hier, wie ein Arm, und da sind zwei Finger.«
    Und sie: »Da war kein Finger. Und auch kein Arm! Und zwischen
Arm und Finger kommt die Hand, und da war auch keine Hand.«
    Das Missverständnis ist: Der Mann wäre allein genauso
falsch gefahren, weil er sich gesagt hätte, dass er keine Karte braucht, und
einfach der Nase nach fährt. Frauen kommen in der Regel besser an, weil sie
intuitiv vorgehen. Sie fahren notfalls auch mal über den Bürgersteig, aber nur,
wenn auf der Straße wieder zehn Männer um einen Parkplatz streiten: Uh, uh, uh,
uhü! Digitale Primaten. Wer hätte gedacht, dass es so etwas einmal geben würde.
     
    Bauchfrei i. Juli 2003
    Wissen Sie, was mich wirklich entsetzt? Die momentane
Diskussion über die Kleidung unserer Schüler, oder besser gesagt: Schülerinnen!
Dass die nämlich angeblich bauchfrei und mit halb heraushängenden Brüsten in
die Schule gehen, stimmt das? Wo gehen die denn lang? Das interessiert einen
doch ...
    So etwas hat es zu unserer Zeit nicht gegeben, was ich persönlich
sehr bedaure. Viele sagen nun, dieser Aufzug würde die männlichen Schüler vom
Unterricht ablenken. Das stimmt zwar, aber ich war im Unterricht sowieso immer
abgelenkt. Mich hätte das gar nicht gestört, diese kleinen Tattoos, die knapp
aus der knallengen Hüfthose rauskommen. So was kannten wir gar nicht. Tätowiert
waren damals ausschließlich Lastwagenfahrer oder Seeleute. Und an der Anzahl
der Tattoos konnte man ablesen, wie lange der Mann schon im Knast war. Es waren
freudlose Zeiten ...
    Aber heute? Ich war heute in der großen Pause auf einem
Schulhof, natürlich nur zur Recherche, und da liefen ein paar Granaten rum,
Wahnsinn! Natürlich ist dabei kein geregelter Unterricht mehr möglich.
Zumindest nicht, wenn der Lehrer halbwegs gesunde Augen hat. Aber damit ist bei
dem Durchschnittsalter unserer Lehrer ja nicht zu rechnen ...
    Außerdem sagt man doch: »Nicht für die Schule, für das
Leben lernen wir.« Und wo lernt man heute mehr fürs Leben als auf dem Schulhof?
Ich rede dabei gar nicht von Drogenhandel und Gewaltkriminalität, nein, heute
lernen doch bereits Zwölfjährige: Wenn du geil aussiehst, musst du nicht mehr
schreiben lernen. Mach dich nackig, der Rest kommt von allein.
    Ich habe allerdings auch einige Kleidungsstücke auf dem
Schulhof gesehen, die selbst ich nicht mehr akzeptabel fand. Da lief einer in
einem braunen Cordanzug rum, und in so einem Aufzug gibt der Geografie und
Latein - das geht einfach nicht. Ich denke, dass es heute ästhetische Normen
gibt, die von unserer Lehrerschaft völlig missachtet werden. Und die regen
sich dann über die Kleidung der Schüler auf...
    Natürlich muss man das auch verstehen. Die haben je teilweise
noch im Kaiserreich studiert, und natürlich werden die rattenscharf, wenn die
diese Mädchen sehen, die mit offenem Blüschen in Größe 32 versuchen, ihren
Notendurchschnitt zu senken. Da macht es buff! Und der Lateinlehrer ist
geplatzt. Liebe Schüler, das sind bittere Schicksale, da sollte man schon ein
bisschen Rücksicht nehmen. Also rein in die Burka und ab in die Schule. Dann
ist alles wieder gut...
     
    Hirn 15. Juli 2003
    Das Hirn ist ein interessantes Gerät. In der Hand fühlt es
sich an wie eine Leber. Aber richtig interessant wird es auf der Waage! Ein
Männerhirn wiegt im Durchschnitt 100 Gramm mehr
als ein Frauenhirn. Kein Scherz! Wussten Sie das?
    Wobei die Größe des Hirns auf die Intelligenz natürlich
keinen Einfluss hat, beziehungsweise nur in den Extrembereichen. Normal sind
1300 bis 1400 Gramm.
    Probieren Sie das mal aus!

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