Nuke City
Pistolen im Gürtelhalfter, und Kyle nahm an, daß der hochgewachsene, schlanke, raubvogelgesichtige Mann mit dem braunen Haar, das unter seinem schwarzen Barett hervorlugte, wie Anne Ravenheart ebenfalls ein Magier war.
»Sie kennen einander?« fragte Daniel Truman, dessen Blicke zwischen Kyle und Anne hin und her huschten.
»Jawohl, Sir«, sagte Anne. »Kyle und ich sind zusammen zur Schule gegangen, und zwar vor längerer Zeit, als ich zuzugeben bereit bin.«
Truman lachte. »Nun, Mr. Teller fragt sich wahrscheinlich, wie es kommt, daß er Ihnen hier wiederbegegnet. Warum erzählen Sie es ihm nicht?«
Ravenheart wandte sich an Kyle. »Wie du weißt, ist Mr. Truman ein guter Freund von Damien Knight, einem der Geschäftsführer von Ares Macrotechnology. Als Mr. Knight vom Verschwinden Mitchell Trumans hörte, hat er angeordnet, daß Mr. Truman Knight Errants Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Und ich bin geschickt worden, um Knight Errants Untersuchung der Fragen zu leiten, wer für all das verantwortlich ist und wie wir die Gesundheit des Jungen wiederherstellen können.«
Kyle riskierte einen Blick auf Hanna Uljaken, in deren Augen sich Besorgnis spiegelte.
»Tja, deine Hilfe ist mit Sicherheit willkommen«, sagte Kyle. »Nun, da uns Knight Errant hilft, bin ich sicher, daß wir...«
»Sie wollen alles an sich reißen«, sagte Melissa plötzlich, deren Blick -zwischen Kyle und dem Stirnrunzeln ihres Vaters hin und her irrte.
Ravenheart runzelte ebenfalls die Stirn. »Wie Mr. Truman und ich vor deinem Eintreffen besprochen haben, würde Knight Errant es vorziehen, die Untersuchung und die Sicherheit allein und exklusiv in die Hand zu nehmen. Jedes andere Vorgehen könnte entscheidende Verzögerungen bei der Kommunikation hervorrufen und das Unternehmen behindern - unabhängig von den anderen in die Sache verwickelten Kräften.« Sie bedachte Kyle mit einem dünnen Lächeln. »Nichts Persönliches.«
Er zuckte die Achseln. »Schon gut. Ich bin auch der Ansicht, daß es eine gute Idee wäre, unsere Kräfte zu vereinigen, aber ich wäre dafür, daß deine Leute uns unterstützen.« Er ließ seinen Blick kurz über die versammelte Gruppe wandern. »Es sind bereits einige Dinge vorgefallen. Ich würde nur sehr ungern Zeit mit der Übertragung der Leitung des Unternehmens und der Übermittlung von Informationen verlieren.
Und um die Wahrheit zu sagen, verfolge ich im Augenblick ein paar Spuren, über die ich mich aufgrund der Vertraulichkeit der Informationen im Augenblick lieber nicht äußern möchte. Knight Errants Hilfe ist gewiß willkommen, aber es will mir sinnvoller erscheinen, daß sie die bestehende Struktur unterstützen, anstatt zu versuchen, eine neue aufzubauen.«
Ravenheart wollte protestieren, als sich Daniel Truman einmischte. »Ich neige dazu, Mr. Teller zuzustimmen. Ms. Uljaken hat mir erzählt, daß die beiden gute Fortschritte bei der Identifikation der für das alles verantwortlichen Leute machen.«
»Leute?« fragte Ravenheart, indem sie sich wieder Kyle zuwandte. Sie schien diesen Gedankengang weiterverfolgen zu wollen, aber nach einem kurzen Seitenblick auf Mrs. Truman besann sie sich offenbar anders. Statt dessen sagte sie: »Das sind gute Neuigkeiten. Wie Ihre Entscheidung auch ausfällt, Mr. Truman, Knight Errant steht zu Ihrer Verfügung.«
»Ausgezeichnet«, sagte er. »Mr. Teller kümmert sich für mich und meine Familie immer noch um diese Sache, und Ihre Bekanntschaft sollte es ihm erleichtern, von Ihrem Team alles zu bekommen, was er braucht.«
»Ich bin sicher, daß es so sein wird.«
»Ansonsten«, fuhr Truman fort, »wenden Sie sich bitte an meine Assistentin Ms. Uljaken, die ebenfalls mit Mr. Teller zusammenarbeitet.«
»Das werde ich tun, Sir. Wäre es Mr. Teller wohl möglich, uns in der Zwischenzeit über seine Fortschritte ins Bild zu setzen?«
»Jetzt ist ein ebenso guter Zeitpunkt wie jeder andere.« Daniel Truman bedeutete seiner Familie, ihm zu den Türen nach drinnen zu folgen, und alle kamen seiner Aufforderung gehorsam nach, obgleich Melissa Kyle noch einen angestrengten Blick zuwarf, kurz bevor sie in der Wohnung verschwand. Diesmal sah Hanna den Blick ebenfalls, aber Kyle reagierte nicht auf ihre fragende Miene. Devress blieb ebenfalls auf der Terrasse, zog sich jedoch mehr in den Hintergrund zurück.
»Zuerst möchte ich mich dafür entschuldigen, daß ich die anderen beiden Mitglieder meines Teams noch nicht vorgestellt habe«, sagte
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