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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Obwohl es sich nicht um eine Einbahnstraße handelte, fuhr der Streifenwagen rückwärts, bis er das Ende des Blocks erreicht hatte. Dann wendete er und fuhr vorwärts weiter und außer Sicht. Der Minivan fuhr nicht weiter.
    »Ich komme, so schnell ich kann, aber zwanzig Minuten wird es wohl dauern«, sagte er zu ihr. »Ich befinde mich am Stadtrand.« Aus irgendeinem Grund verspürte er nicht die geringste Lust, ihr auch nur ungefähr mitzuteilen, wo er sich aufhielt.
    Er sah sie nicken. »Ich setze sie davon in Kenntnis«, sagte sie. »Ach, und ich habe ...«
    Er fiel ihr ins Wort. »Warten Sie damit und sagen Sie es mir erst, wenn wir uns treffen. Und verlangen Sie am Hotelempfang zusätzliche Sicherheit für meine Suite. Man soll sie Ihrem Boß in Rechnung stellen.«
    Sie nickte wieder. »Wird erledigt.«
    »Kopieren Sie alles, was Sie gefunden haben, auf Chip und löschen sie die Informationen aus dem Computerspeicher. Wenn mein Notepad seine Suche beendet hat, nehmen Sie es ebenfalls mit.«
    »In Ordnung.«
    »Und lassen Sie sich von Knight Errant abholen. Rufen Sie Facile sofort an, noch bevor Sie mit dem Kopieren der Dateien anfangen.«
     
    Seine Anweisungen und der Tonfall, in dem er sie gab, beunruhigten sie offensichtlich, aber sie erklärte sich einverstanden. »Ich sehe Sie in zwanzig Minuten im Tower.«
    Sie unterbrach die Verbindung.
    Kyle stöpselte sich aus, stieg in seinen Wagen und fuhr rasch los, indem er auf der Straße wendete, so daß er an dem Minivan vorbeifuhr. Er konnte nicht hineinsehen, aber er merkte sich die Zulassungsnummer.
    Der Minivan folgte ihm nicht.

12
     
    Kyle Teller«, sagte Daniel Truman, »das ist Captain Anne Ravenheart von Knight Errant. Sie ist eine Sicherheitsexpertin, die uns bei der Bereinigung der Situation behilflich sein soll.«
    Kyle trat vor und nahm die angebotene Hand seiner ehemaligen Klassenkameradin und Gelegenheitsgeliebten. Sie hatte sich nicht sehr verändert, aber einige Unterschiede waren durchaus bemerkenswert. Aus den langen schwarzen Haaren, an die er sich noch sehr gut erinnerte, war eine stachelige Militärfrisur geworden. Die langen baumelnden Ohrringe, die sie immer getragen hatte, waren einem Paar verchromter Datenbuchsen unter jedem Ohr gewichen. Ihre Augen waren immer noch grün, aber sie glänzten anders, merkwürdig. Kyle hielt sie nicht für echt. Doch als sie lächelte, tat sie das noch genauso, wie er es in Erinnerung hatte.
    »Hallo, Kyle«, sagte sie, seine Hand schüttelnd.
    »Wie geht es dir, Anne?« Er versuchte einen beiläufigen Tonfall anzuschlagen. »Das ist aber eine Überraschung.«
    Sie zuckte die Achseln, und ihr Lächeln wurde breiter. »Für mich auch.«
    Anne Ravenhearts Ankunft ging Hand in Hand mit einigen anderen Veränderungen, die Kyle aufgefallen waren, bevor er das Gebäude betreten hatte. Veränderungen, die in erster Linie mit verstärkter Sicherheit und erhöhter Präsenz von Knight Errant zusammenhingen. Anstelle des üblichen Türstehers hatte ein Beamter von Knight Errant seinen Wagen in Empfang genommen. Außerdem war Kyle eine Überwachungsdrone, halb so groß wie ein Mensch, unter einer grauen Plane in einer Nische neben dem Eingang aufgefallen. Die Wachen vor den Fahrstühlen waren offensichtlich bewaffnet und vercybert und trugen Körperpanzer. Dann hatte der Fahrstuhl eine Bestätigung von Kyles Stimmuster verlangt, indem dieser nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Worte wiederholte, die der Fahrstuhl ihm vorsagte. Sogar im Flur vor der Wohnung der Trumans stand ein bewaffneter Wachposten.
    Anne Ravenheart und die beiden anderen Beamten von Knight Errant waren bei den Trumans auf der Terrasse am Pool. Mr. Truman sah angespannt aus, Mrs. Truman müde und besorgt. Melissa und Madeleine waren ebenfalls anwesend, und beiden sah man die Erleichterung angesichts Kyles Eintreffen an. Das gleiche galt für Hanna Uljaken. Der andere Assistent, Devress, der Kyle angeworben hatte, war ebenfalls anwesend. Er bedachte Kyle mit einem dünnen Lächeln, als sich ihre Blicke trafen. Vom Personal war ebensowenig jemand anwesend wie Lieutenant Facile, den Kyle auch nicht auf dem Weg nach oben gesehen hatte.
    Die drei Knight Errant-Beamten trugen etwas, bei dem es sich Kyles Ansicht nach um eine saloppe militärische Felduniform handeln mußte. Einteilige grauweiße Tarnoveralls für die Stadt und dunklere, eckig geschnittene Jacken mit ihren Rangabzeichen und dem blauroten Konzernlogo. Alle drei trugen großkalibrige

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