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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Ravenheart, unmittelbar nachdem die Trumans die Terrasse verlassen hatten. Sie deutete auf den stämmigen Mann, von dem Kyle ziemlich sicher wußte, daß er kein Magier war. »Das ist Sergeant Keith Vathoss«, fuhr sie fort.
    Vathoss nickte, und Kyle konnte die Mikrohydrauliken und -motoren seiner Cyberware dabei fast hochschalten hören. Sein Haar war stoppelkurz geschnitten und rot, sein Kinn kantig und sein Nacken bullig von den Chemikalien, die er einnahm, um die natürlichen Muskeln zu stärken, die sein Körper noch hatte. Seine Augen waren dunkel und durchscheinend, da auf seine mit Sicherheit gleichfalls künstlichen Augen ein Schutzschild verpflanzt worden war.
    Vathoss lächelte. »Sir«, sagte er.
    »Und das ist Lieutenant Paul Gersten.« Ravenheart deutete auf den anderen Mann. »Mein Stellvertreter.«
    Gersten streckte die Hand aus, und Kyle schüttelte sie. »Erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte er. Gerstens Griff war stark, aber kalt.
    Ravenheart wandte sich wieder an Kyle. Ihre Körperpose war förmlich, und die Augen blickten entschlossen, als sie fortfuhr. »Wir haben es hier mit einer etwas peinlichen Situation zu tun, weil wir uns kennen.« Er nickte zustimmend. »Aber das werden wir ignorieren müssen, auch wenn das bedeutet, daß die Situation letzten Endes noch peinlicher wird.«
    Kyle sah, daß Hanna den Wortwechsel mit gespanntem Interesse verfolgte.
    »Und jetzt versteh mich nicht falsch«, fuhr Ravenheart fort, »weil ich die größte Hochachtung vor dir und deinem Talent habe; aber diesmal hast du dich in der Liga verirrt.«
    »Danke für die Klarstellung«, sagte Kyle.
    Sie seufzte. »Ich sage das nicht gerne so frei heraus, aber wahrscheinlich weißt du nicht, daß Knight Errant parallel zu deiner Untersuchung eine eigene durchgeführt hat.«
    Kyle warf einen Seitenblick auf Hanna, die überrascht zu sein schien. Der hinter ihr stehende Devress ließ keine Regung erkennen.
    »Und wir haben einige interessante Dinge herausgefunden.« Sie wandte sich an Gersten. »Lieutenant?«
    Gersten räusperte sich und trat einen winzigen Schritt näher an sie heran. »Wir wissen, daß wir es mit einer geheimen Gruppe von Animus-Geistern zu tun haben, die als Frauen auftreten. Insgesamt sind es fünf, und zwar Deirdre Reinmann, Karyn Moffit, Mary Hauser, Gwen Pitvorec und Linda Hayward. Es handelt sich um eine konspirative Gruppe, deren Motive unklar sind, wenn man einmal davon absieht, daß sie offenbar auf Nutzen und Förderung der Gruppe ausgerichtet sind.«
    »Wie paßt Mitchell Truman da hinein?« fragte Kyle. »Es klingt nach irgendeiner Frauengruppe mit sehr wahrscheinlich ziemlich strikten Aufnahmekriterien. Sie können nicht versucht haben, ihn zu rekrutieren.«
    Ravenheart schüttelte den Kopf. »Wir glauben, daß sie versucht haben, Besitz von ihm zu ergreifen«, sagte sie, »und es irgendwie vollkommen verpfuscht haben.«
    »Wie konnten sie hoffen, damit durchzukommen? Wenn sie Animus-Geister sind, haben sie betont weibliche« Wesensmerkmale. Es wäre für jede von ihnen schwierig gewesen, sich als Mitch Truman auszugeben.«
     
    »Der Junge war bisexuell«, sagte Gersten, und Kyle sah Ravenheart zusammenzucken.
    Kyle funkelte den Mann an. »Darauf etwas zu entgegnen, wäre der Mühe nicht wert.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte Ravenheart. »Ich glaube, der Hayward-Geist ist entweder über Mitchell gestolpert oder hat ihn bewußt aufs Korn genommen, hat dann eine romantische Beziehung hergestellt, vielleicht durch Magie, und wollte ihn benutzen.« Sie hielt inne. »Und dann ist irgend etwas schiefgegangen.«
    Kyle nickte. »Die Beziehung hat sich irgendwie verändert. Wer weiß? Vielleicht hat er etwas herausgefunden, und sie mußten handeln.«
    »Was du nicht weißt, Kyle, ist die Tatsache, daß Mitchells Schwester Melissa in der Nacht, als der Junge aufgegriffen wurde, unterwegs zu ihm war, um sich mit ihm zu treffen.«
    »Was?«
    »Sie hat früher an dem Abend einen Anruf von ihrem Bruder erhalten und sich dann fortgeschlichen, um sich mit ihm zu treffen. Wir haben den Anruf abgehört und wußten daher, wohin sie unterwegs war, nachdem sie ihre beiden Leibwächter abgeschüttelt hatte. Sie war am vereinbarten Treffpunkt, aber ihr Bruder ist nicht dort auf getaucht.«
    »Hältst du es für möglich, daß deine Leute ihn vielleicht verschreckt haben könnten?«
    Sowohl Gersten als auch Vathoss schien ein wenig aufzufahren, doch Ravenheart zuckte nur die Achseln. »Schwer zu sagen. Unser

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