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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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stotternden Herzens ungehindert durch das Fahrzeug sprudelten. Er war ebenso mit Walsh' Blut bedeckt wie Malley und der andere Beamte, der Walsh festgehalten hatte. Hinter ihnen stand Hanna Uljaken, gleichermaßen fassungslos und, von den roten Spritzern auf Gesicht und Bluse abgesehen, aschfahl. Kyle lehnte sich gegen die kühle Wand des Kommandofahrzeugs.
    »Harlem, nördlich der Irving«, sagte er noch einmal. »Da haben sie sich versteckt...«

16
     
    Die Häuserfront war schlicht und grau. Während Kyle und ein halbes Dutzend Eagle-Beamte sich ihr aus einer Gasse auf der anderen Straßenseite näherten, konnte er erkennen, daß Farbe von der Tür und den Fensterrahmen abblätterte. Der Blick nach innen wurde von alten Zeitungen und Plastikmüllsäcken versperrt, mit denen die Fenster abgedeckt waren. Über dem Eingang hing schief ein Schild, von dem die Buchstaben längst verschwunden, die geisterhaften Umrisse der Worte jedoch noch sichtbar waren - UNIVERSELLE BRUDERSCHAFT: FÜR DIE NÄCHSTE STUFE DEINES LEBENS.
    Gedanken an Beth' Schwester Ellen schossen Kyle durch den Kopf. Und an Strevich' Warnungen, an Mitch Trumans zerrütteten Geist, die Echtgestalt von Linda Hayward und den bösartigen Schabengeist, den er im Krankenhaus getötet hatte. Die Bruderschaft war irgendwie in diese Sache verwickelt. Aber er konnte jetzt nicht darüber nachdenken, dazu war keine Zeit, da das Angriffsteam nur einen Schritt hinter einem von der Seite kommenden Zwei-Mann-Team aus der Gasse stürmte.
    Der führende Beamte ging seitlich vor der geschlossenen Tür in die Hocke und richtete sein Sturmgewehr auf sie, während Kyles Gruppe über die Straße rannte, auf der Eagle-Beamte den Verkehr an den beiden angrenzenden Kreuzungen gestoppt hatten. Kyle hatte gerade die Straße überquert, als der zweite Beamte seine schwere Schrotflinte auf das Türschloß richtete und abdrückte.
    Kyles Gruppe erreichte den Eingang, wenige Augenblicke nachdem der Schuß den Türrahmen zersplittert hatte und anstelle des Schlosses nur noch ein großes Loch in der Tür war. Der führende Mann in Kyles Gruppe warf sich mit vorgehaltenem Antiaufruhrschild gegen die Tür, die unter der Wucht des Aufpralls zerbrach.
    Der Rest des Teams stürmte hinein. Kyle hörte ähnliche Geräusche, als das von Malley und Woodhouse geführte Team durch den Hintereingang eindrang. Einige der Beamten waren mit Antiaufruhrgewehren bewaffnet, die Hochgeschwindigkeitsflechette- oder SABOT - Munition verschossen, die dafür konzipiert war, leicht gepanzerte Ziele zu Hamburger zu verarbeiten. Andere waren mit konventionelleren Sturmgewehren und Maschinenpistolen ausgerüstet. Schließlich trugen ein paar auch nichttödliche Waffen bei sich - Antiaufruhrgewehre, die mit Gel-Geschossen geladen waren, Betäubungsstäbe und -handschuhe, Schock- und Erschütterungsgranaten und Netzwerfer, falls sie fragwürdigen« Zielen begegneten. Diese Gewehre waren es auch, die zuerst auf die beiden Männer schossen, die sich dem Ansturm in den Weg stellten. Die beiden gingen unter einem Hagel von Gelgeschossen rasch zu Boden, um dann durch geschickten Einsatz der Betäubungsstäbe endgültig überwältigt zu werden.
    Der Raum hinter der Eingangstür war ein großes Wartezimmer mit Plastikstühlen und zerfledderten Propagandapostern. Eine Doppelreihe verrosteter Neonröhren an der Decke unterstützte das wenige Licht, das durch die Ritzen der verhangenen Fenster fiel. Von den sechs Personen - Männer, Frauen und ein Kind - in diesem Wartezimmer hatten sich nur die beiden Männer dem Ansturm der Polizei widersetzt.
    Auf einem kleinen Pult am Ende des Zimmers befanden sich ein Notepad-Computer und ein paar Stapel mit Papieren, die jetzt verstreut waren und zum Teil auf dem Boden lagen. An der Wand dahinter standen ein kleiner Tisch mit einer Soykafmaschine und ein Mineralwasserautomat direkt neben einer geschlossenen Tür.
     
    Das Kind fing an zu schreien, als Kyle die Mitte des Wartezimmers erreicht hatte und der Beamte direkt vor ihm in die Hocke ging und seine Waffe auf die geschlossene Tür richtete. Kyle näherte sich der Tür, wobei er darauf achtete, nicht in die Schußlinie des Beamten zu geraten, drückte die Türklinke nieder und drehte sich gleich darauf zur Seite.
    Gleich darauf wurde die Tür auf gestoßen, als sechs schwarzbraune Gestalten von der Größe großer Hunde blitzschnell in das Wartezimmer schossen. Es waren Schabengeister, zwar viel kleinere als derjenige, gegen

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