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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Moon sie führte, indem er sich ab und zu manifestierte und Straßenschilder und Hausnummern las, wenn Kyles blindes Sondieren im Astralraum nicht reichte.
    Schließlich, nachdem sie ein Dutzend Gebäude untersucht hatten, näherten sie sich demjenigen, das Kyle von Anfang an am vielversprechendsten vorgekommen war, dem Verkaufszentrum der Universellen Bruderschaft an der Ecke Madison und Sangamon. Sie landeten auf dem Dach eines höheren Gebäudes ein paar Blocks entfernt und beobachteten das kleine Kaufhaus aus dem Astralraum. Es machte einen ruhigen, untätigen Eindruck. Ein Hund, der im Schatten der Verladerampe saß, war das einzige Zeichen, das von Aktivität kündete.
    »Glaubst du, es ist ein Wachhund?« fragte Moon.
    »Keine Ahnung«, sagte Kyle. »Es könnte ein Wachhund sein, aber vielleicht ist es auch nur ein Streuner. Von hier aus läßt sich das nicht feststellen.«
    »Mal sehen, ob ich in der physikalischen Welt mehr erkennen kann«, sagte Moon, und Kyle sah, wie sich die Gestalt des Geistes ein wenig veränderte und solider zu werden schien, als sie sich manifestierte. »Nein«, sagte er auf telepathischem Weg. »Von hier aus kann ich auch nicht mehr erkennen. Aber ich...«
    Moon verstummte, als sich die Tür öffnete und ein Mann nach draußen trat. Er hatte eine starke Aura, extrem stark, aber Kyle konnte auf diese Entfernung nicht erkennen, ob er ein Magier oder etwas anderes war.
    »Wie sieht er aus?« fragte Kyle.
    »Er trägt Arbeitskleidung, einen einteiligen Overall«, sagte Moon. »Und er hat eine Glatze.«
    Der Mann warf etwas, das wie ein großer weißer Müllbeutel aussah, auf einen Haufen ähnlicher Gegenstände neben einem Müllcontainer. Der Hund sah träge zu und ließ dann den Kopf wieder sinken. Der Mann ging wieder hinein. Ein paar Häuser entfernt auf dem Dach drehte sich Seeks-the-Moon langsam um und warf einen Blick über die Schulter.
    Kyle drehte sich ebenfalls um, sah aber nichts, was die Aufmerksamkeit des Geistes erregt haben konnte, nur das trübe Grauschwarz des Daches und verschiedener Klima- und Heizungsanlagen.
    »Ich habe etwas gehört«, sagte Moon, indem er einen Schritt von der Dachkante zurücktrat und aufwärts auf das Metallgerüst schaute, an dem ein halbes Dutzend uralter, verrosteter Satellitenantennen befestigt war. Moon umkreiste das Gestänge, näherte sich ihm und kletterte dann daran empor.
    »Was ist denn?« fragte Kyle. »Ich kann nichts sehen.«
    »Warte, warte«, sagte Moon. Er kletterte etwa zwei Meter hoch und beugte sich dann vor. Einen Augenblick später glitt er in den Astralraum und schwebte zu Kyle hinunter.
    »Es ist irgendeine Kamera, die auf das Kaufhaus gerichtet ist. Ich kenne mich mit Technologie nicht so gut aus, aber ich habe das Surren gehört, als sich der Sucher bewegte, um dem Mann zu folgen.«
    »Jemand beobachtet das Gebäude.« Kyle betrachtete das Gestänge eingehender, obwohl er das kleine Gerät von dem anderen Metall und all der Elektronik dort oben nicht unterscheiden konnte.
    »So scheint es«, sagte Seeks-the-Moon. »Was glaubst du, wer?«
    »Tja, Eagle würde sich mit etwas so Ausgefallenem nicht abgeben. Sie würden ganz einfach einen Burschen mit Fernglas oder Kamera hier postieren. Also bleibt nur Knight Errant - es sei denn, es ist noch jemand anders in die Sache verwickelt, oder das hier hat überhaupt nichts mit unserer Angelegenheit zu tun.«
    »Ist das wahrscheinlich?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nicht die Spur. Aber wenn es Knight Errant ist, müssen sie hier irgendwo zumindest einen Wagen haben, um die Übertragung von der Kamera zu empfangen.«
    »Werden sie jetzt nicht ganz einfach herkommen?« fragte Moon.
    »Warum sollten sie?«
    Moon zuckte die Achseln. »Jemand muß mich doch auf dem Dach gesehen haben, als ich mich manifestiert habe.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Kameras, die so weit reichen, haben einen sehr engen Blickwinkel. Du hättest schon ziemlich genau vor der Linse stehen müssen, um gesehen zu werden.«
    »Schade, weil ich dachte, wir könnten ihnen folgen, wenn sie hier heraufkämen.«
    »Das können wir trotzdem«, sagte Kyle, indem er sich auf dem Dach umzusehen begann. »Siehst du hier oben ein Stück Zeitung oder Pappe?«
    »Ja«, sagte der Geist, der sich wiederum manifestierte. »Dort drüben liegt eine Tüte. Da steht ›McHughs‹ darauf.«
    Kyle kicherte, als er sich eine zerknüllte, fettige Fastfood-Tüte vorstellte. »Die wird reichen.«
    »Ich bin verwirrt«, sagte

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