Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
Vom Netzwerk:
waren nichtssagend. Die Akten waren harmlos und enthüllten nicht das geringste. Sie fanden Quittungen für bezahlte Rechnungen, und einer der Beamten glaubte, sie könnten vielleicht mehr herausfinden, wenn sie sich die Bankkonten Vornahmen. Kyle bezweifelte das. Hierbei handelte es sich um ein Ladenlokal der Universellen Bruderschaft, das trotz der vor Monaten erfolgten Schließung durch die Regierung offensichtlich noch aktiv gewesen war. Sie würden keine Spuren finden.
    Kyle schauderte, und er fragte sich, ob alle Niederlassungen der Universellen Bruderschaft wie diese waren. War es das, was die Regierung dazu bewogen hatte, die Organisation aufzulösen? War das der Drek, vor dem Strevich ihn zu warnen versucht hatte? Ein Teil von ihm wünschte, er hätte auf seinen Freund gehört.
    Nach einem kurzen Gespräch mit Chief Lekas ging er wieder nach draußen, um dem Beamten im Kommandofahrzeug den Körperpanzer zurückzugeben. Sie stellten ihm einen Polizeiwagen zur Verfügung, der ihn zum Hotel zurückfuhr.
     
    Er ignorierte die seltsamen, fast ängstlichen Blicke der Hotelsicherheit und anderen Gäste und ging in seine Suite, wo er seine Kleidung und die Fokusse ablegte und dann unter die Dusche ging. Das Wasser stellte er so heiß, wie er es gerade noch ertragen konnte. Er dachte nicht einmal daran, daß Linda Hayward vielleicht zurückkommen könnte. Er dachte daran zu schlafen, wußte aber, daß er das jetzt noch nicht konnte.
    Er benutzte sein Rasiergel, um sich die Bartstoppeln des Tages zu entfernen, dann zog er eine Jeans und den alten Pullover an, den er für die seltenen Gelegenheiten reserviert hatte, wenn er zum Joggen kam. Er wäre fast ohne seine Fokusse gegangen, aber im letzten Augenblick erinnerte er sich noch an sie.
    Kyle wußte nicht mehr, wo sein Wagen war, und fragte beim Hoteldiener nach. Nein, hieß es dort, er sei nicht da. Statt dessen rief man ihm ein Taxi.
    Zweieinhalb Stunden später, als Elizabeth Breman schließlich mit Grendel, dem Kater ihrer Schwester, im Arm nach Hause kam, fand sie Kyle in demselben FBI- Pullover auf der Veranda sitzend vor, den er am Tag ihres Kennenlernens getragen hatte. Er schlief tief und fest. Sie brachte den Kater ins Haus und kam dann wieder zurück. Nach einem Augenblick des Nachdenkens führte sie den halb wachen Kyle die Treppe in den ersten Stock hinauf und ins Schlafzimmer. Er merkte nicht, daß sie ihm sanft die Schuhe auszog, gefolgt von der Hose und dem Pullover. Er merkte auch nicht, daß sie ihm seine Fokusse abnahm, die sie vorsichtig und in Reichweite auf die Nachtkonsole legte, und ihn dann zudeckte. Er merkte nicht einmal, daß sie sich zu ihm herunterbeugte und ihn zärtlich auf die Schläfe neben der langen dunklen Schramme küßte, die gerade erst verkrustet war. Er schlief tief und fest inmitten der flauschigen Kissen, die schwach nach Blumen und Blättern rochen.
    Als irgendwann mitten in der Nacht eine kühle Brise durch das geöffnete Schlafzimmerfenster wehte und ihn weckte, lag sie neben ihm, den Kopf mit ihrem neuen Kurzhaarschnitt an seine Schulter geschmiegt. Obwohl sie zugedeckt war, kam sie ihm kalt vor, da sie nur eines der langen Nachthemden trug, die sie bevorzugte. Als er sie näher an sich zog, öffnete sie die Augen. Sie sagte eine ganze Weile nichts, dann klammerte sie sich an ihn, und er spürte, wie sie zu zittern anfing, während sie die Tränen unterdrückte, die sie ihn nie sehen lassen wollte.
    Sie war kalt, und er drückte sie fester an sich, sowohl wegen der Kälte als auch wegen ihrer Trauer. Seine eigenen Emotionen der letzten Tage überkamen ihn, und er spürte die Trauer über ihn hereinbrechen. Doch dann bewegte sie sich, und plötzlich trafen sich ihre Lippen in der Dunkelheit, vorsichtig und tastend, und er schmeckte ihre Tränen.
    Sie drehten sich ein wenig und richteten sich auf. Sie hatte die Beine um ihn geschlungen, und das Nachthemd war ihr über die Hüften hochgerutscht. Sie keuchte, und er wollte ihren Körper unter seinen Händen spüren, den Geruch ihrer Haare, die Berührung ihrer warmen Haut und das Kitzeln ihres keuchenden Atems, als er grob in sie eindrang. Er wollte alles. Jetzt. Sofort. Doch als sie die Augen schloß und sich zurücksinken ließ, zog er ihr behutsam das Nachthemd aus und zwang sich, bei jeder Rundung, bei jedem Schatten zu verweilen.
    Langsam, behutsam, drehte er sie beide, bis sie ganz auf dem Rücken lag. Dann schmiegte er sich an sie und küßte sie zärtlich auf die

Weitere Kostenlose Bücher