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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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öffneten sich.
    »Aber Sie können unmöglich dort unten eindringen. Ihre Leute sind kalt erwischt worden. Wenn sich die Königinnen unten im Keller befinden, kommen sie nicht nah genug an sie heran, bevor die schiere Anzahl und das Gewicht der Insekten ihre Drone herunterholt.«
    »Nah dran, Mr. Teller«, sagte Soaring Owl, »zählt nur beim Hufeisenwerfen, bei Handgranaten und bei thermonuklearen Waffen.«
    »Mutter Gottes, das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    Soaring Owl drehte sich zu ihm um, während sich die Drone vom Boden löste und den Abschußschacht verließ. »Wir haben keine Wahl. Es handelt sich um einen kleinen taktischen Sprengkopf von weniger als einer Kilotonne, aber er wird zu ihnen durchdringen. Nur das zählt.«
    Kyle trat vor. »Ich kann das nicht zulassen.«
    »Es muß getan werden.«
    Kyle machte einen Schritt auf Soaring Owl zu, eine Hand ausgestreckt, während die Techniker in der Kabine ihre Dienstwaffen zogen. Kyle war schneller. Der Zauber hatte bereits Gestalt in seinem Verstand angenommen, die Energie war geformt und floß durch seinen Körper, als der Lastwagen plötzlich zur Seite ruckte, so daß er und Soaring Owl zu Boden geschleudert wurden.
    Metall kreischte, als es von den Außenwänden geschält wurde und dabei die Umhüllung aus Biomaterie mitriß, die die Geister bisher abgehalten hatte. Kyles Zauber wurde wirksam, und er griff nach seinem Waffenfokus, als der Käfergeist, der das Dach des Lastwagens aufgerissen hatte, aufkreischte und, gefolgt von den glänzenden Leibern seiner Brüder, in die Kabine sprang.
    Kyle schrie ebenfalls und kämpfte um sein Leben, während die Horde wild kreischend auf sie eindrang. Seine Stimme wurde vom Lärm ihrer Geräusche verschluckt.

 
    IM CHICAGOER SPERRGEBIET
     
    nach dem 22. August 2055

21
     
    Schüsse krachten, und Kyle erwachte plötzlich in vollkommener Dunkelheit. Er fror und war hungrig, und dann durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag der Schmerz, der irgendwo tief in seinem linken Bein seinen Anfang nahm und sich über die Hüfte bis hinauf zu seinem Rücken zog. Er wollte aufschreien, aber der einzige Laut, der sich seiner ausgedörrten Kehle entrang, war ein rauhes, gutturales Husten. Seine Hand lag in warmem Wasser, und er zog sich dorthin, langsam und unter Schmerzen, bis er schließlich mit einem erleichterten Grunzen in die angenehme Wärme fiel.
    Ganz in der Nähe wurde wieder geschossen, und er versuchte die Augen zu öffnen, konnte es aber nicht. Als er mit der einen Hand, die er heben konnte, danach tastete, fühlte er, daß die Lieder mit etwas verklebt waren, das sich wie getrocknetes Blut anfühlte. Er spritzte sich das warme Wasser über die Augen und rieb, und das brachte neue Schmerzen, aber auch die schwache Andeutung eines Lichtschimmers mit sich.
    Zwei weitere Schüsse hallten durch die Luft und dann ein Schrei. Es war kein Schmerzensschrei, sondern ein endgültiger, letzter Schrei, ein Todesschrei. Kyle konnte jetzt sehen, ein wenig, und entdeckte, daß er hinter einem umgestürzten Müllcontainer eingeklemmt war und in einer Pfütze Regenwasser lag, das aus einer Dachrinne hoch über ihm herunterlief. Es war Nacht.
    Sein Körperpanzer war zerrissen, vom kürzlichen Regenfall klamm und an den Stellen steif, wo sein Blut getrocknet war. Er versuchte aufzustehen, konnte es aber nicht - die Schmerzen in seinem Bein hielten ihn davon ab. Sogar der Versuch, sich an dem Müllcontainer hochzuziehen, ging über seine Kräfte. Kyle ließ sich in die Regenpfütze zurücksinken und blieb einen Moment lang einfach nur liegen, während in unregelmäßigen Abständen Regentropfen auf seine nackte Haut klatschten. Er drehte sich so, daß sie auf sein Gesicht fielen.
    Kyle war sicher, daß sein Bein an mindestens zwei Stellen gebrochen war. Der größte Teil seines übrigen Körpers schmerzte ebenfalls, aber diese Schmerzen schienen von Wunden zu stammen, von Schnitten, die durch seinen Körperpanzer gedrungen waren und ihn verletzt hatten. Er erinnerte sich noch daran, wie der Käfergeist das Dach des Kommandofahrzeugs von Knight Errant aufgerissen hatte, und er erinnerte sich auch noch, gegen ihn und einen anderen Geist, der mit leuchtend grünen, schillernden Flügeln geflogen war, gekämpft zu haben, aber viel mehr wußte er nicht.
    Er versuchte seine Magie auf seinen Körper zu konzentrieren und sog sie durch sein Wahres Selbst, um den Heilungsprozeß einzuleiten, doch wo sich die Magie wie ein Wasserfall hätte

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