Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
Vom Netzwerk:
schmerzen würde.
    Er fühlte sich stark, oder zumindest stärker, und sehr hungrig. Draußen, vielleicht einen oder zwei Blocks entfernt, ertönten Gewehrschüsse, drei davon in rascher Folge. So behutsam und leise wie möglich schwang Kyle die Beine aus dem Bett und stand auf.
    Wiederum war er überrascht über die Kraft in seinen Beinen. Als er an sich nach unten sah, fiel ihm auf, daß er die Kleidung einer anderen Person trug, aber er spürte die Anwesenheit aller seiner Fokusse mit Ausnahme des Messers. Trotz seiner offensichtlichen Kraft und Gesundheit ging er sehr vorsichtig zum Fenster und teilte die schmutzigen Vorhänge. Es dämmerte, war beinahe schon dunkel, und die Straße war, abgesehen vom ausgebrannten Wrack eines Honda Minimobils, das auf der anderen Straßenseite auf der Seite lag, leer. Abgesehen von dem Wrack und Dutzenden grellroter Papierblätter, die im Wind hin und her flatterten.
    Wenn diese Straßenseite der gegenüberliegenden entsprach, mußte er sich in einem Zimmer im ersten Stock über einer kleinen Ladenfront befinden. Die Läden, die er gegenüber sehen konnte, wiesen Anzeichen der Plünderung und Zerstörung auf. Ihre Fenster waren eingeschlagen, und die Türen standen weit offen.
    »Du solltest nicht zu lange dort stehen«, ertönte Seeks-the-Moons Stimme hinter ihm.
    Kyle ließ die Vorhänge los und drehte sich um.
    Moon stand neben dem Sessel. »Wie fühlst du dich?«
    »Besser, als es eigentlich der Fall sein dürfte, nehme ich an. Als hätte ich einen Autounfall erlitten und wäre mit heiler Haut davongekommen.«
    Er nickte. »Es sind ein paar Tage vergangen.«
    »Wie lange ist es her, daß ich zuletzt aufgewacht bin?«
    Seeks-the-Moon runzelte die Stirn und schaute sinnend an die Decke. »Zwei Tage.«
    Kyle setzte sich auf die Bettkante. Er sah zum Fenster und dann wieder zu Seeks-the-Moon. »Was, zum Teufel, ist eigentlich los?« fragte er leise.
    »Ihr habt das Hauptnest gefunden, auf jeden Fall für diese Region, vielleicht sogar für den ganzen Konti nent«, sagte er. »Als ihr angegriffen habt, sind sie...« Der Geist sah einen Moment lang weg.
    Kyle beugte sich vor. »Was sind sie?«
    »Sie sind ausgeschwärmt«, sagte Seeks-the-Moon, der immer noch wegsah.
    »Was bedeutet das?«
    Seeks-the-Moon zuckte die Achseln. »Es sind Insekten. Ihr Nest wurde vernichtet. Sie haben anderswo Schutz gesucht.«
    »Jesus Christus...«
    Der Geist nickte. »Sie haben sich auf die ganze Stadt verteilt, und viele Leute sind tot oder wünschten, sie wären es.«
    »Ist denn die Polizei oder das Corps nicht in der Lage, ihnen Einhalt zu gebieten?« fragte Kyle.
    »Es gibt Tausende.«
    »Was ist mit der Regierung?«
    »Sie hat etwas unternommen«, sagte Seeks-the- Moon. »Sie hat die Stadt abgeriegelt.«
    »Was? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, sagte Kyle.
    Seeks-the-Moon zeigte auf ein gefaltetes, fleckiges Blatt grellroten Papiers, das auf der Nachtkonsole lag. »Die haben sie überall über der Stadt abgeworfen.«
    Kyle nahm das Blatt und entfaltete es behutsam, da ihn plötzlich ein unbestimmtes Angstgefühl beschlich. Der Text lautete:
     
    Einwohner von Chicago!
    Gemäß Anordnung der Bundesregierung steht
    diese Stadt bis auf weiteres unter Quarantäne. Bleiben Sie in Ihren Häusern. Gehen Sie nur auf die
    Straße, wenn es sich absolut nicht vermeiden läßt.
    Achten Sie auf Lebensmittelabwürfe in Ihrer Nähe.
    Versuchen Sie bitte nicht, das Gebiet zu verlassen.
    Die Regierung unternimmt alles in ihrer Macht ste hende, die Wesen, die Sie bedrohen, unter Kontrolle zu bringen. Bis Ihre Sicherheit garantiert werden kann, bleiben Sie bitte in Ihren Häusern und befolgen Sie alle Anweisungen.
     
    Kyle schüttelte den Kopf. Es ergab keinen Sinn. Warum patrouillierten keine Regierungstruppen auf den Straßen? »Warum haben sie nicht das Kriegsrecht verhängt und sind einmarschiert?« fragte er. »Warum haben sie statt dessen die Stadt abgeriegelt?«
    »Wie sollten sie die Geister bekämpfen?« stellte Seeks-the-Moon die Gegenfrage. »Diese Dinger sind nicht von dieser Welt. Geister haben vor Kugeln und Handgranaten nichts zu befürchten. Die Soldaten könnten sie nicht besiegen, weil sie sie gar nicht erst bekämpfen können.«
    »Die Soldaten von Eagle Security, mit denen ich zusammen war, haben sie bekämpft«, sagte Kyle wütend. »Die Soldaten von Knight Errant haben sie ebenfalls bekämpft.«
    »Da waren die Menschen auch in der Überzahl«, sagte Seeks-the-Moon. »Und die

Weitere Kostenlose Bücher