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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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konnte einige von ihnen maskieren und ihre Auren unter seine subsummieren, aber er konnte sie nicht alle verbergen. Anstatt sich also ständig Sorgen hinsichtlich eines Angriffs aus dem Astralraum zu machen, beschloß er, die Fokusse vorübergehend zu deaktivieren.
    Während sie ihre Vorbereitungen trafen, wunderte sich Kyle über die Tatsache, daß Seeks-the-Moon nach wie vor bei ihm war. Der Geist war frei und unterstand nicht mehr Kyles Kontrolle. Er hatte keinen Grund zu bleiben - und konnte ohne Zweifel mühelos aus der abgeriegelten Stadt entkommen. Und doch wollte Seeks-the-Moon bleiben. Kyle wollte wissen, warum, aber seine wachsenden Schuldgefühle, den Geist jahrelang buchstäblich in einer Art Leibeigenschaft gehalten zu haben, anstatt ihn zu befreien, lähmten seine Zunge. Seeks-the-Moon schien Kyles Bestürzung zu spüren, aber er sagte und tat nichts, um sie zu mildern.
    Die Wohnung, in die Seeks-the-Moon Kyle gebracht hatte, befand sich ein paar Blocks nördlich der Kreuzung Randolph und Sangamon. Bevor sie sich auf den Weg durch die Stadt machten, stiegen sie auf das Dach eines ziemlich hohen Gebäudes in der Nähe, in dem sich einmal Büros befunden hatten. Verlassen und geplündert, beherbergte das Haus wahrscheinlich ein paar Penner, aber diese Bewohner hielten sich gut versteckt, da es ihnen nichts bringen konnte, sich mit dem Paar anzulegen. Einmal auf ihrem Weg auf das Dach beklagte sich Seeks-the-Moon über die Ironie, die in der Tatsache lag, daß er jetzt frei und mit neuer Macht ausgestattet, aber buchstäblich ohnmächtig war aus Angst, Insektengeister auf sich aufmerksam zu machen.
    Auf dem Dach benutzte Kyle ein elektronisches Fernglas, das sie ebenfalls einem toten Knight Errant- Soldaten abgenommen hatten. Es war früher Morgen.
    Ein Blick nach Süden zeigte ihnen die hohen, schlanken Spitzen des Innenstadtkerns. Mindestens drei der Gebäude dort standen in Brand, und es sah nicht so aus, als würden irgendwelche Anstrengungen unternommen, die Brände zu löschen oder einzudämmen. Außerdem konnte er die glitzernde obere Hälfte des Truman Tower sehen. Es gab keine Anzeichen für Insektengeister oder überhaupt für Leben, aber die meisten Fenster des Gebäudes waren geborsten oder gesprungen. Vom Dach stieg eine dünne Rauchfahne auf. Die Spuren eines Brandes oder jemandes Hilferuf? fragte sich Kyle.
    Jenseits des Gebäudes sah Kyle plötzlich Bewegung. Drei schwarze und bewaffnete Kampfhubschrauber umkreisten das Gebäude. Sie flogen in Ost-West-Richtung über den Innenstadtkern, wobei sie den Gebäuden auswichen. Ihre Kennzeichnung wies sie als Maschinen der UCAS Army aus. Dann schossen sie plötzlich eine Raketensalve gegen die obersten Stockwerke eines kupferfarbenen Bürohochhauses am südlichen Rand des Innenstadtkems ab. Seeks-the-Moon stieß unwillkürlich einen Laut der Bestürzung aus, da er das Aufblitzen der Waffen und die gewaltigen Feuerbälle, die von dem Gebäude aufstiegen, auch ohne Fernglas sehen konnte.
    Die Hubschrauber setzten ihren Beschuß fort, als plötzlich Dutzende dunkler Gestalten aus dem wachsenden Inferno sprangen. Die meisten stürzten ab, da sie entweder nicht fliegen konnten oder zu schwer verwundet waren, aber ein paar, dem Aussehen nach ein halbes Dutzend Wespen, schossen auf die Hubschrauber zu. Drei von ihnen brachen den Angriff plötzlich ab und spritzten in einem glitzernden Wirrwarr aus Flügeln und Funken astraler Energie in verschiedene Richtungen davon. Kyle war immer noch nicht bereit, seine Astralsinne zu benutzen und sich damit einem Angriff auszusetzen, aber er war sicher, daß die drei auf andere Geister gestoßen waren, Elementare oder Beobachter, welche die Hubschrauber bewachten. Die drei verbliebenen Insektengeister setzten ihren Anflug auf die Hubschrauber fort.
    Die Hubschrauber wendeten und beschleunigten. Der führende Hubschrauber senkte die Nase und erwischte den ersten Insektengeist mit den Rotorblättern, wodurch der Geist zwar weggeschleudert, aber auch die Rotorblätter beschädigt wurden. Der zweite Hubschrauber wich seinem Angreifer aus und versuchte zu fliehen, doch Kyle wußte, daß die Insektengeister viel schneller als die Hubschrauber waren. Die dritte Wespe erreichte ihre Beute und griff das Cockpit an.
    Kyle fragte sich, ob das Cockpit halten würde, aber nur einen Augenblick lang. Dann sah er das Panzerglas splittern und davonfliegen. Der Hubschrauber legte sich sofort nach rechts und verlor an Höhe. In wenigen

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